DIHK Fehlende Waren, Produktionsdrosselungen, Ausfälle: Globales wirtschaftliches Umfeld wird ungemütlicher

Lieferkettenprobleme bereiten deutschen Unternehmen besonders große Probleme. Doch von den Störungen sind nicht nur die Firmen betroffen – sie kommen auch bei Verbrauchern an.

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Die Unternehmen sehen laut Befragung auch Transportprobleme – insbesondere aufgrund von mangelnden Containern und Frachtkapazitäten auf Schiffen sowie Produktionsausfällen bei Zulieferern. Quelle: imago images/Arnulf Hettrich

Das globale wirtschaftliche Umfeld wird aus Sicht des Deutschen Industrie- und Handelskammertags ungemütlicher – vor allem Lieferkettenprobleme spitzen sich zu. Wie eine Befragung deutscher Unternehmen im Ausland ergab, berichten 54 Prozent der Firmen von Problemen in der Lieferkette und der Logistik als Folge der Corona-Pandemie. Im Vergleich zum Frühjahr 2021 sei der Wert um 14 Prozentpunkte und damit auf ein Rekordniveau gestiegen.

Die Folge: Waren und Dienstleistungen fehlen, es kommt zu Produktionsdrosselungen – und sogar Ausfällen, wie DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier am Donnerstag in Berlin sagte. Das führe zu einem Preisdruck. Firmen gäben Preissteigerungen an Kunden weiter – dies werde am Ende auch bei den Verbrauchern ankommen.

Besonders Industrie- und Bauunternehmen seien von Lieferkettenstörungen und deren Auswirkungen betroffen. Neben einer gestiegenen Nachfrage auf der einen und zu geringen Produktionskapazitäten auf der anderen Seite sehen die Unternehmen laut Befragung Transportprobleme – insbesondere aufgrund von mangelnden Containern und Frachtkapazitäten auf Schiffen sowie Produktionsausfällen bei Zulieferern.

Der DIHK stellte einen „AHK World Business Outlook“ vor, in dem Rückmeldungen von weltweit mehr als 3200 im Ausland vertretenen deutschen Unternehmen zusammengefasst wurden.

Angesichts der Herausforderungen im internationalen Geschäft wollten nun 54 Prozent der Unternehmen ihre Lieferketten anpassen. Unter diesen Firmen suchten 72 Prozent nach neuen Lieferanten, 32 Prozent planten eine Veränderung beziehungsweise Verkürzung der Lieferwege. Auffällig sei, dass 15 Prozent der Firmen ihre Produktion oder Teile ihrer Produktion an neue Standorte verlagern wollten.

Insgesamt haben sich laut DIHK die Erwartungen der deutschen Unternehmen an ihr Auslandsgeschäft aber moderat verbessert, auch wenn die Konjunktur in vielen Regionen ins Stocken gerate.

Der DIHK rechnet für 2022 mit einem deutschen Exportwachstum von 7,0 Prozent. Als größtes Risiko für die Weltwirtschaft in den kommenden zwölf Monaten nannte jedes zweite Unternehmen gestiegene Energie- und Rohstoffpreise - deutlich mehr als im Frühjahr. Für 37 Prozent der deutschen Unternehmen im Ausland stellt der Fachkräftemangel ein Geschäftsrisiko dar, das ist ein Rekordwert.

Mehr: Deutsche Verbraucher lassen sich nicht verschrecken – Sorgen bereiten steigende Preise

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