
Düsseldorf Das Bundeskartellamt hat die Fusion der DZ Bank aus Frankfurt mit der WGZ Bank in Düsseldorf freigegeben. Die beiden Banken sind die Zentralinstitute der genossenschaftlichen Kredithäuser in Deutschland.
Der Zusammenschluss war bereits im Jahr 2009 vom Bundeskartellamt geprüft und freigegeben worden; die Banken hatten den Zusammenschluss damals jedoch nicht vollzogen. Aufgrund der verstrichenen Zeit musste das Vorhaben erneut angemeldet und geprüft werden. Die Zustimmung kam für Marktbeobachter daher nicht überraschend.
Mit einer signifikanten Verschlechterung der Wettbewerbsbedingungen durch den Zusammenschluss ist nach Einschätzung des Kartellamts nicht zu rechnen, begründete der Präsident des Kartellamts, Andreas Mundt, die Entscheidung. Die DZ Bank und die WGZ Bank seien in erster Linie für die ihnen angeschlossenen Genossenschaftsbanken tätig. Sie böten Zentralbankdienstleistungen an, insbesondere Management-, Abwicklungs- und Consulting-Dienstleitungen sowie die Bereitstellung von IT-Infrastruktur. „Unsere Ermittlungen haben erneut gezeigt, dass die Genossenschaftsbanken diese Leistungen weitgehend entweder bei der DZ Bank oder bei der WGZ Bank beziehen“, sagte Mundt.
Die Spitzeninstitute der gut 1000 deutschen Volks- und Raiffeisenbanken planen, ihren Zusammenschluss zum 1. August umzusetzen. Pro Jahr wollen sie mindestens 100 Millionen Euro einsparen. Das geht nicht ohne Einschnitte, rund 700 Vollzeitstellen sollen gestrichen werden. Das entspricht rund 1000 Mitarbeitern. Die WGZ geht mit gestiegenen Gewinnen in die Fusion. Im vergangenen Jahr habe die WGZ-Gruppe ihr Vorsteuerergebnis um 12,6 Prozent auf 346,6 Millionen Euro gesteigert.