Elektromobilität Deutschland fördert Northvolt-Batteriefabrik mit 155 Millionen Euro

Das schwedische Unternehmen will ab 2025 in Schleswig-Holstein mit der Fertigung von Batteriezellen für Elektroautos starten. Es sollen 3000 Arbeitsplätze entstehen.

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Das schwedische Unternehmen will 2025 in Schleswig-Holstein mit der Fertigung von Batteriezellen beginnen. 3000 neue Arbeitslätze sollen entstehen. Quelle: dpa

Deutschland fördert geplante Investitionen des schwedischen Batterie-Spezialisten Northvolt mit 155,4 Millionen Euro. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck überreichte am Mittwoch den entsprechenden Zuwendungsbescheid an das Unternehmen. 30 Prozent der Fördersumme trägt das Land Schleswig-Holstein, wo Northvolt voraussichtlich eine große Batteriezellfertigung aufbauen wird – und zwar in Heide nordwestlich von Hamburg.

Die Fabrik soll laut Wirtschaftsministerium im Endausbau pro Jahr Hunderttausende Elektroautos mit nachhaltigen Batterien versorgen. Rund 3000 Jobs sollen entstehen. Northvolt hatte im Februar eine Absichtserklärung mit Schleswig-Holstein getroffen. Im Juli soll die endgültige Standortentscheidung fallen.

„Lokal erzeugte erneuerbare Energie soll die Fertigung antreiben“, betonte Grünen-Politiker Habeck. Erneuerbare seien mittlerweile ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. „Wo aus Wind und Sonne Strom wird, da gibt es gute Bedingungen auch für energieintensive Unternehmen. Die Investition von Northvolt wird der Elektromobilität in Deutschland weiteren Schub verleihen.“

Die Staatshilfen kommen aus einem europäischen Großprojekt (IPCEI) zur Förderung der Batteriezellfertigung in der EU. Bislang ist Europa hier stark abhängig von Lieferungen aus Asien. „Das ändert sich jetzt mit großer Geschwindigkeit“, so Habeck.

Laut Wirtschaftsministerium sind bis 2030 Investitionen von mehr als 15 Milliarden Euro in Batteriezellwerke angekündigt. Weitere Investitionen werde es in den Bereichen Rohstoffe, Batteriematerialien sowie Komponenten und Recycling geben.

Northvolt-Chef Peter Carlsson sagte, der Bau solle 2023 beginnen. Ende 2025, Anfang 2026 sollten dann Batterien in Heide produziert werden. Es gebe aus der deutschen Industrie ausreichend Nachfrage. Große Teile der Kapazitäten würden also in Deutschland bleiben. Für die endgültige Zusage brauche das Unternehmen aber nicht nur die Infrastruktur, sondern auch Zusagen für langfristige Energielieferungen.

Habeck zufolge bekommt Northvolt die maximal mögliche Förderung, die nach EU-Regeln zulässig sei. Die Bundesregierung stelle für zwei IPCEI-Batterieprojekte 1,5 Milliarden Euro bereit, 155 Millionen davon gingen jetzt an die Schweden. Sie würden in Deutschland knapp zwei Milliarden Euro investieren, so Habeck. Das Besondere dabei sei, dass es sich um komplett grüne Batterien handele, weil Heide gut an die Windparks in Schleswig-Holstein angeschlossen sei.

Insgesamt beteiligen sich zwölf EU-Länder an den Batterie-Förderprojekten der EU. Insgesamt sollen davon 60 Unternehmen profitieren, davon zwölf aus Deutschland.

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