Energiekonzern Milliardäre und Versorger bieten für tschechisches Eon-Geschäft

Eon muss sich wegen der Innogy-Übernahme von seinem tschechischen Geschäft trennen. So sehen es die Auflagen der EU vor. Vier Milliardäre sollen Interesse haben.

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Die EU-Kommission hatte Eon für die Freigabe der Übernahme von Innogy den Verkauf der tschechischen Aktivitäten zur Auflage gemacht. Quelle: dpa

Im Rennen um das tschechische Strom- und Gas-Endkundengeschäft von Eon sind Insidern zufolge vier der Top sieben Milliardäre des Landes sowie ein Energiekonzern in der finalen Runde. Die Investmentvehikel EPH, KKCG, Sev.en Energy und PPF sowie der Versorger Prazska energetika (PRE) seien aufgefordert worden, bis Ende April verbindliche Offerten einzureichen, wie mehrere mit der Sache vertraute Personen sagten.

Das Geschäft könnte mit 800 bis 900 Millionen Euro inklusive Schulden bewertet werden, und somit mit mehr als dem Sechsfachen seines operativen Gewinns (Ebitda). Mit der Organisation der Transaktion wurde BNP Paribas beauftragt. Eon und die Bieter wollten sich nicht äußern.

Die EU-Kommission hatte Eon für die Freigabe der Übernahme von Innogy den Verkauf der tschechischen Aktivitäten zur Auflage gemacht. Eon hält mittlerweile rund 90 Prozent an der früheren RWE-Ökostromtochter und will diese nun auf sich verschmelzen. Eon und RWE hatten Innogy 2019 zerschlagen. Eon übernahm das Netz- und Vertriebsgeschäft, RWE das Ökostromgeschäft der Tochter und das von Eon.

Zu den vier bietenden Milliardären gehören der reichste Mann des Landes, Petr Kellner, dessen PPF über Telekommunikations-, Finanz- und Industriegeschäfte verfügt. Zudem bietet Karel Komareks KKCG, die mit Öl & Gas sowie der größten Lotterie des Landes ihr Geld verdient.

Daniel Kretinskys EPH, größter Metro Eigner sowie Besitzer der ostdeutschen Braunkohleaktivitäten (Mibrag) ist ebenso darunter wie Pavel Tykac, dem das Kohleunternehmen Czech Coal gehört. Der Regionalversorger PRE gehört zu 70 Prozent der deutschen EnBW, Prag hält den Rest.

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