Der Energiekonzern Uniper hat im ersten Quartal einen Nettoverlust von vorläufig rund drei Milliarden Euro eingefahren. Ursache hierfür seien Einbußen im Gasspeichergeschäft und Wertabschreibungen von rund zwei Milliarden Euro insbesondere im Zusammenhang mit der vorerst gescheiterten Gaspipeline Nord Stream 2 und der russischen Tochter Unipro, teilte der Konzern am Dienstagabend mit.
An seinen Jahresprognosen für ein bereinigtes Ebit von 1,0 bis 1,3 Milliarden Euro und einen bereinigten Jahresüberschuss von 800 Millionen Euro bis 1,1 Milliarden Euro halte der Konzern aber fest. Den kompletten Bericht legt Uniper am 3. Mai vor.
„Der Hauptgrund für das negative Ergebnis im ersten Quartal ist eine Ergebnisverschiebung in spätere Quartale des Jahres 2022, die aus unserem Gasgeschäft kommt“, erklärte Finanzvorständin Tiina Tuomela. Uniper habe diese Ergebnisverschiebung bewusst vorgenommen, um Marktchancen zu nutzen und zusätzlichen Wert zu schaffen. „Gleichzeitig stärken wir damit die Versorgungssicherheit in Deutschland, da wir weniger Gas aus unseren Speichern entnommen haben.“ Es handele sich nicht um einen Ergebnisausfall, sondern um eine Ergebnisverschiebung.
Nach den vorläufigen Zahlen fuhr die Düsseldorfer Tochter des finnischen Energiekonzerns Fortum von Januar bis Ende März ein bereinigtes Ebit von minus 830 Millionen Euro ein. Im Vorjahreszeitraum hatte Uniper noch einen Gewinn von 731 Millionen Euro erzielt.
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