Energiepolitik Gespräche über Flüssiggas aus Katar laufen offenbar zäh

Für die nächsten Jahre ist Deutschland auf Flüssiggas angewiesen, um das russische Pipeline-Gas zu ersetzen. Wird es zum Teil aus Katar kommen?

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Der Bundeswirtschaftsminister hatte Katar im März besucht und anschließend von einer Energiepartnerschaft berichtet. Quelle: dpa

Die Verhandlungen über Flüssiggas-Lieferungen aus Katar für Deutschland laufen Insidern zufolge zäh. Hauptgrund sei, dass Katar auf langfristigen Lieferverträgen über mindestens 20 Jahre bestehe, sagten mit den Gesprächen Vertraute der Nachrichtenagentur Reuters.

Die deutschen Verhandlungspartner haben daran allerdings wenig Interesse, da Deutschland bereits 2045 klimaneutral sein will. Gemäß den jüngsten vom Kabinett beschlossenen Gesetzesvorhaben soll der Energiesektor bereits 2035 praktisch ohne CO2-Ausstoß auskommen.

Das würde also bedeuten, dass dann auch kein Gas mehr zum Heizen oder zur Stromerzeugung eingesetzt werden darf. Für die nächsten Jahre ist Deutschland jedoch auf Flüssiggas angewiesen, um das russische Pipeline-Gas zu ersetzen.

Das Bundeswirtschaftsministerium äußerte sich auf Anfrage ebenso wenig wie die Regierung von Katar. Auch die Gas-Importeure Uniper und RWE wollten zu den Gesprächen nichts sagen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte Katar im März besucht und anschließend von einer Energiepartnerschaft berichtet. Den Insidern zufolge will der Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, noch im Mai nach Deutschland kommen und dort eine Vereinbarung unterschreiben. Dies heiße aber nicht, dass damit auch Lieferverträge schon vereinbart würden, sagten mit den Besuchsplänen Vertraute.

Mehr: Energie-Nationalismus ist ein falscher Vorwurf.

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