Eon-Studie Energiewende macht Milliardeninvestitionen in Stromnetze notwendig

Rund 110 Milliarden Euro müssen laut Berechnungen von Eon bis zum Jahr 2050 in die Stromnetze investiert werden, um die Energiewende zu schaffen.

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Überlastete Netze könnten laut Eon pro Jahr Kosten von bis zu 4,2 Milliarden Euro verursachen. Quelle: dpa

Die Energiewende macht nach Berechnungen für den Stromversorger Eon Investitionen in die Stromnetze in dreistelliger Milliardenhöhe erforderlich. Bis zum Jahr 2050 seien allein für den Ausbau und die Modernisierung der Verteilnetze in Deutschland rund 110 Milliarden Euro erforderlich, heißt es in einer am Donnerstag vorgestellten Studie für Eon. Davon fielen 32 Milliarden Euro bis 2030 an.

Unterblieben diese Investitionen, könnten durch überlastete Netze pro Jahr Folgekosten von bis zu 4,2 Milliarden Euro anfallen. In die Netze müssten in den kommenden Jahren immer mehr Solaranlagen und Windräder integriert werden. Hinzu kämen der Ausbau der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität und die steigende Zahl von Wärmepumpen und Stromspeichern. An der Untersuchung war unter anderem die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen beteiligt.

Werde nicht bereits heute konsequent und langfristig in Stromnetze investiert, könnten diese den Strom aus erneuerbaren Energien nicht mehr aufnehmen. „Politik und Regulierung müssen jetzt die Weichen auf Wachstum in den Energienetzen stellen“, forderte Eon-Netzvorstand Thomas König. Für Netzbetreiber seien die Investitionen nur finanzierbar, wenn die regulatorischen Rahmenbedingungen angepasst würden und auch im europäischen Vergleich attraktiv seien.

Die Bundesnetzagentur legt fest, welche Renditen die Betreiber mit Strom- und Gasnetzen erzielen können. Bezahlt wird Bau und Betrieb der Netze von den Verbrauchern über die Netzentgelte. Eon betonte, die Investitionen in die Netze trügen dazu bei, dass die Kosten in anderen Bereichen begrenzt blieben und die Klimaschutzziele so effizient wie möglich erreicht werden könnten.

Eon ist durch die Übernahme der RWE-Tochter Innogy der mit Abstand größte Betreiber von Stromverteilnetzen in Deutschland. Die Eon-Netze haben eine Länge von rund 700 000 Kilometern, das gesamte deutsche Stromnetz ist laut Branchenverband BDEW etwa 1,8 Millionen Kilometer lang.

Über die Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung zu den Verbrauchern in Industrie, Gewerbe und Haushalten übertragen. Deutschlandweit wird der Strom mit den Höchstspannungs-Übertragungsnetzen transportiert. Der Ausbau dieser Stromautobahnen erfordert weitere Milliardeninvestitionen.

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