
Dauerstress ist offenbar ein zentraler Kündigungsgrund. Um sich davor zu schützen, haben 38 Prozent der Arbeitnehmer schon einmal bewusst den Job gewechselt. Weitere 32 Prozent ziehen es zumindest in Betracht, sich aufgrund von Stress etwas anderes zu suchen. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine neue Studie der Online-Stellenbörse Monster.
Stress ist eine normale Reaktion des Körpers und hilft dabei, sich an unterschiedliche Situationen anzupassen. Wird er jedoch chronisch, kann Stress krank machen: Die Folge sind Bluthochdruck, Magengeschwüre, Schlafstörungen, Burnout-Syndrom oder Depressionen.
Deutsche Arbeitnehmer liegen nach Angaben von Monster knapp unter dem internationalen Durchschnitt: Hierzulande haben 36 Prozent der Befragten schon einmal stressbedingt ihren Job gekündigt. 29 Prozent haben schon darüber nachgedacht.
Fünf Tipps zur Stressbewältigung
Sagen Sie auch mal „Nein“. Haben Sie gerade keine Kapazitäten für eine neue Aufgabe oder ein Projekt, sagen Sie frühzeitig Bescheid. Selbstverständlich gibt es Situationen, in denen Sie mit „Ja“ antworten müssen. Aber vielleicht hat ein Kollege gerade mehr Zeit oder die Aufgabe ist doch nicht ganz so dringend.
Niemand ist perfekt, stellen Sie daher keine zu hohen und unrealistischen Erwartungen an sich selbst. Damit blockieren Sie sich nur.
Identifizieren Sie die Auslöser. Jeder Mensch gerät durch andere Dinge unter Druck. Um einen Überblick zu behalten, hilft es, sich eine Liste mit seinen persönlichen Stressfaktoren anzulegen. Stört Sie zum Beispiel das ständige „Pling“ eingehender E-Mails, stellen Sie den Computer auf lautlos und bestimmen Sie einen festen Zeitraum, in dem Sie Mails beantworten.
Stress zu unterdrücken, ist auf lange Sicht keine Lösung. Früher oder später wird er wieder hochkommen. Um das zu vermeiden, sprechen Sie darüber mit einem Kollegen und beziehen Sie auch ihren Chef mit ein. Allein das Gefühl, aktiv etwas gegen den Stress zu tun, hilft bei der Bewältigung.
Machen Sie Sport – Bewegung ist eine gute Methode, um Stress entgegenzuwirken, denn durch Sport werden Glückshormone wie Dopamin ausgeschüttet.
Im Alltag hilft schon ein kurzer Spaziergang zur Kantine oder morgens eine Station früher auszusteigen und den restlichen Weg zur Arbeit zu laufen. Nehmen Sie die Treppe statt den Aufzug und laufen Sie zum übernächsten Drucker statt zum nächstgelegenen.
Damit zeigen die Bundesbürger im weltweiten Vergleich gute Nehmerqualitäten. Lediglich indische Arbeitnehmer scheinen stressresistenter zu sein. Nur 19 Prozent wechselten ihren Job aufgrund einer zu hohen Arbeitsbelastung, für 57 Prozent war es noch nie ein Problem.
In Frankreich und Großbritannien sieht das anders aus. Fast die Hälfte der dortigen Studienteilnehmer hat ihren Job aufgrund von zu viel Stress gewechselt. Für lediglich elf Prozent der französischen Teilnehmer spielte das bislang keine Rolle.
In Kanada und den USA sieht es ähnlich aus. 44 Prozent der Kanadier und 42 Prozent der Amerikaner gaben an, aufgrund von einer hohen Arbeitsbelastung schon einmal das Weite gesucht zu haben. „Jeder Job bringt ein gewisses Maß an Stress mit sich“, sagt Monster-Personalchef Thomas Zahay. „Lassen sich allerdings Probleme längerfristig nicht aus der Welt schaffen und führen sie zu gesundheitlichen Problemen, muss man den Mut haben, ‚Nein‘ zum Job zu sagen.“