




Wer morgens im Büro als erstes seine Post und seine E-Mails liest, startet den Arbeitstag in der am denkbar schlechtesten Art. Das ist das Fazit des New Yorker Küchenchefs Anthony Bourdain. Wie auch jeder andere Koch, der etwas auf sich hält, beginnt er seinen Arbeitstag nicht damit, einen Topf abzuspülen, der vom Vortag vergessen wurde, sondern mit dem Mise en Place: Er denkt das Menu durch, das er kochen möchte. Welche Messer, Schüsseln, Töpfe braucht er, wie viel von welchem Gemüse muss wie geschnitten sein und welche Gewürze werden benötigt? Sobald die Liste im Kopf steht, bereitet er seinen Arbeitsplatz vor.
Daran sollten sich auch Nichtköche ein Beispiel nehmen. Wir sollten unseren Tag damit beginnen, zu planen, was wir vorhaben und was wir brauchen, um es zu erreichen. Der amerikanische Unternehmer und Buchautor Ron Friedman rät außerdem dazu, sich zu fragen: "Was werde ich heute Abend, wenn ich Feierabend mache, erreicht haben? So könnten wir zwischen Dingen, die sich dringend anfühlen - wie dem Beantworten von E-Mails - und den Dingen, die wirklich wichtig sind, unterscheiden .
Spezifisch statt Allgemein
Die wichtigen Dinge, beispielsweise die Präsentation für den nächsten Tag fertig zu stellen, kommen auf eine Liste. Allerdings nicht mit dem Schlagwort "Präsentation", sondern deutlich konkreter:
- Gewinnverlauf von 2008 bis 2014 analysieren
- Mitarbeiterzahlen heraussuchen
- Grafiken erstellen
Edwin Locke und Gary Latham von der University of Maryland beziehungsweise der University of Toronto haben nämlich herausgefunden, dass wir unsere Ziele besser erreichen, je spezifischer wir sie benennen. Und wer jeden einzelnen Schritt aufgeschrieben hat, läuft auch nicht so schnell Gefahr, der Aufschieberitis zu unterliegen oder sich im großen Themenkomplex Präsentation zu verhaspeln.
Zum Schluss werden die einzelnen Punkte auf der Liste nach Wichtigkeit geordnet. Und schon fällt auf, dass das Beantworten der E-Mails von gestern Abend auch noch bis mittags um elf Zeit hat und nicht gleich um acht Uhr erledigt werden muss. Außerdem ist es ratsam, mit den komplexen Dingen anzufangen, schließlich lässt die Konzentration im Laufe des Tages nach. Wer sich morgens zehn Minuten Zeit dafür nimmt, seinen Tag zu planen und die einzelnen Arbeitsschritte durchzugehen, wird bei Feierabend viel mehr geschafft haben. Also hören Sie auf, morgens als erstes den Abwasch zu machen, dann können Sie auch besser kochen.