Arbeitszufriedenheit Beruf als Berufung

Eine gute Ausbildung, ein gutes Netzwerk, Talent, Fleiß und Glück – all das ist wichtig für Erfolg im Job. Doch wer wirklich ganz nach oben will, braucht noch etwas anderes. Ein Plädoyer für mehr Leidenschaft.

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Nur 13 Prozent der Arbeitnehmer fühlen sich ihrem Arbeitgeber noch emotional verbunden

Die meisten Menschen gehen mir auf die Nerven. Wahrscheinlich wollen sie das gar nicht, aber manchmal reicht schon ihre pure Anwesenheit. Etwa morgens im Zug. Seit mehr als drei Jahren pendele ich von meiner Heimatstadt Köln an meinen Arbeitsort Düsseldorf. Morgens im Regionalexpress ist es immer dasselbe: Ich blicke überwiegend in leere, frustrierte, genervte Gesichter. Warum bloß quälen die sich so zur Arbeit?

Im Büro geht es weiter: Überall nur Beschwerden, Klagen und Gemotze. Job mies, Kollegen mies, Chef mies. Der Vorgesetzte ist entweder völlig unfähig oder fies, ach was, am besten gleich beides. Manche Kollegen sehnen am Montagmorgen schon den Freitagabend herbei, und sonntags nach dem „Tatort“ denken sie bereits mit Grauen an den nächsten Tag.

Haben Sie Leidenschaft für Ihren Beruf?
1. Sie gehen morgens gerne zur Arbeit – und zwar sogar so gerne, dass Ihre Freunde Sie darum beneiden. Quelle: dpa
2. Sie sehen in Ihrer Arbeit einen Sinn. Deshalb ist Ihr Gehalt für Sie zweitrangig. Quelle: AP
3. Sie könnten sich derzeit keinen besseren Job vorstellen, weil Sie in Ihrer Arbeit einen Sinn sehen. Sie können dort Ihre Stärken einbringen und an Ihren Schwächen feilen. Quelle: dapd
4. Häufig entdecken Sie im Berufsalltag etwas Neues oder lernen dazu. Manchmal machen Sie dabei sogar unvergessliche Erlebnisse. Quelle: dpa
5. Sie finden Ihren Beruf abwechslungsreich, langweilig wird Ihnen nie. Und gelegentliche Ruhepausen nutzen Sie zur Inspiration. Quelle: dpa
6. Überstunden machen Ihnen nichts aus. Trotzdem sind Sie nicht völlig von Ihrem Beruf in Beschlag genommen und haben noch genug Zeit für Ihr Privatleben. Quelle: obs lastminute.de
7. Am Feierabend fällt es Ihnen nicht schwer abzuschalten. Und Ihre Laune hängt nicht davon ab, ob Sie arbeiten dürfen. Quelle: dpa

Nein, mein Eindruck ist nicht subjektiv. Umfragen diverser Meinungsforscher und Unternehmen bestätigen dieses Bild: Selten herrschte so viel Druck, Stress und Unzufriedenheit in deutschen Büros. Mal ehrlich: Kann es das denn gewesen sein?

Nein, und das sollte es nicht. Denn mit der ständigen Übellaunigkeit verderben die Büro-Misanthropen nicht nur die Laune der Kollegen und Vorgesetzten – sondern auch ihre eigene.

Nachdenken über sich selbst

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch ich gehe nicht jeden Tag jubelnd ins Büro. Es gibt Momente, in denen ich mich ärgere oder frustriert bin. Ja, ich könnte mir Schöneres vorstellen als zu arbeiten. Und ja, ich habe ein intaktes Privatleben, kann am Wochenende und im Urlaub prima abschalten und auch mal überhaupt nicht an die Arbeit denken. Und nein, ich möchte mit diesem Text nicht meine Kollegen verärgern oder meinem Chef zeigen, was für ein toller Hecht ich doch bin.

Mir geht es um etwas anderes: Ich will Sie zum Nachdenken bringen – über sich selbst, über Ihre Arbeit. Und somit auch ein Stück weit über Ihr Leben. Das klingt vielleicht etwas pathetisch, und ich ahne schon, dass es negative Leserbriefe hageln wird, die mir vorwerfen werden, dass ich verspäteter Streber sie wohl nicht mehr alle hätte; oder meinem Chef dazu raten, mich am besten gleich von Computer und Tastatur zu verbannen. Aber das nehme ich in Kauf, denn es ist notwendig – für Ihr berufliches und privates Glück.

Auf Dauer erfolgreich

Zugegeben, Sie können auch die Karriereleiter hochkraxeln, ohne in Ihrem Job wirklich glücklich zu sein. Sicherlich werden Sie auch mal einen Auftraggeber überzeugen, ohne für das Projekt alles andere stehen und liegen zu lassen. Aber auf Dauer können Sie nur dann wirklich erfolgreich sein, wenn Ihr Beruf im wahrsten Sinne des Wortes eine Berufung ist. Sprich: wenn Sie genügend Leidenschaft haben.

Diese Erkenntnis stammt nicht von mir, sondern von seriösen Wissenschaftlern. Aber dazu gleich noch mal.

Stimme des Körpers

Harmonische Leidenschaft ist die gesunde Form von Passion. Zwanghafte Leidenschaft hingegen führt nicht selten zum Burnout.

Im Jahr 2005 hielt der Apple-Gründer Steve Jobs eine Rede vor Absolventen der Universität Stanford. Darin empfahl er: Ihr müsst die eine Sache finden, die ihr liebt. Der simple Ratschlag klingt ein bisschen nach Kalenderweisheit. Aber er gilt für jeden – egal, ob für den Arbeiter am Fließband, den Abteilungsleiter im Büro oder den Vorstandsvorsitzenden in der Führungsetage.

Philosophen setzen sich mit Leidenschaft schon lange auseinander. Für den deutschen Denker Friedrich Nietzsche waren sie die „Wildwasser der Seele“, sein französischer Kollege Jean-Jacques Rousseau nannte sie „die Stimmen des Körpers“. Doch fernab von dieser Interpretation spielt Hingabe auch im Beruf eine Rolle: „Ohne Leidenschaft gibt es keine Genialität“, wusste der deutsche Historiker Theodor Mommsen. Und der libanesisch-amerikanische Philosoph Khalil Gibran sagte einst: „Derjenige, der mit Tinte schreibt, ist nicht zu vergleichen mit demjenigen, der mit Herzblut schreibt.“

Diese Denker haben vorweggenommen, was zuletzt immer häufiger Psychologen bestätigen konnten: Hingabe ist essenziell für Glück, Zufriedenheit und Erfolg. Egal, was Sie machen – entscheidend ist, dass Ihre Tätigkeit ein Teil Ihrer Identität wird.

Leidenschaft oder Passion

Pionier der Passionswissenschaften ist der Kanadier Robert Vallerand von der Universität von Québec in Montréal. Ihm zufolge gibt es zwei Leidenschaften: harmonische und zwanghafte. Der entscheidende Unterschied: Harmonisch leidenschaftliche Menschen können vereinfacht gesagt noch selbst entscheiden, ob sie der Tätigkeit wirklich nachgehen wollen oder wann Zeit für eine Pause gekommen ist. Zwanghaft Leidenschaftliche hingegen haben diese Wahl nicht mehr – sie haben bereits eine echte Obsession entwickelt.

Die harmonische ist die gesunde Form der Passion, zwanghafte kann krank machen und führt nicht selten zum Burn-out.

Vallerand hat sich in den vergangenen Jahren in Dutzenden von Studien mit der Entstehung von Leidenschaft beschäftigt – vor allem bei Sportlern, Künstlern und Wissenschaftlern. Egal, wen Vallerand fragte, ob professionelle Musiker, Radfahrer, Balletttänzer oder Basketballer: Die besonders erfolgreichen waren besonders leidenschaftlich. Und diese Studien sind auch auf den Büroalltag übertragbar.

Geld, Karriere, Berufung

Psychologen teilen die arbeitende Bevölkerung in drei Gruppen ein: Die erste sieht in ihrer Tätigkeit hauptsächlich einen Job. Solche Menschen gehen morgens zum Dienst, weil sie wissen, dass sie dadurch die finanziellen Möglichkeiten haben, ihre Miete zu zahlen, Kleidung zu kaufen oder in Urlaub zu fahren.

Die zweite Gruppe strebt vor allem nach einer steilen Karriere – vor allem deshalb, weil sie dadurch Einfluss gewinnt und ihr Selbstwertgefühl steigern will. Für beide Gruppen gilt: Arbeit ist nur Mittel zum Zweck, entweder um den Kühlschrank zu füllen oder sich selbst besser zu fühlen.

Um das deutlich zu sagen: Es ist völlig in Ordnung, einer dieser beiden Gruppen anzugehören. Was nicht in Ordnung ist: dann ständig zu lamentieren, dass einem die Arbeit keinen Spaß macht.

Berufliche Ambitionen

Arbeitnehmer sollten Spaß an ihrer Arbeit haben und lieben, was sie tun. Dann fällt der morgendliche Weg zur Arbeit auch viel leichter. Quelle: dpa

Denn wahre Verve kann nur die dritte Gruppe entwickeln: jene, die in ihrem Beruf gleichzeitig eine Berufung sieht. Die nicht primär für Geld oder eine Führungsposition schuftet – sondern weil sie die Arbeit im besten Sinne des Wortes erfüllt. Das klingt vielleicht nach esoterischem Gesäusel, aber es lässt sich nun mal nicht leugnen: Wer den Eindruck hat, einer Berufung nachzugehen, ist nicht nur glücklicher und zufriedener – sondern auch erfolgreicher.

Vielleicht wollen Sie das aber gar nicht, Erfolg haben. In Ordnung. Vielleicht haben Sie einfach andere Ziele und Pläne. Auch gut. Aber wir kommen damit zum zweiten Element der Leidenschaft: den Zielen.

Lern- und Leistungsziele

Mal eine Frage: Welche beruflichen Ambitionen haben Sie? Wollen Sie eine Sache beherrschen, weil Sie daran Spaß haben? Oder wollen Sie immer bloß besser sein als andere, womöglich weniger Fehler machen, bloß nicht unangenehm auffallen?

Nach Erkenntnis der US-Psychologen Andrew Elliot und Marcy Church gibt es zwei Arten von Zielen – sogenannte Lernziele und Leistungsziele. Wer zur ersten Kategorie gehört, will seine Fähigkeiten perfektionieren. Er geht in einer Sache völlig auf und freut sich darauf, immer besser zu werden. Er strebt nach Exzellenz.

Wer dagegen ausschließlich leistungsorientiert denkt, sieht sich in einem permanenten Wettkampf, er will besser sein als andere oder schlicht weniger Fehler machen. Sprich: Er vergleicht sich ständig mit Kollegen oder Vorgesetzten. Das hat dann mit Leidenschaft aber gar nichts mehr zu tun.

Zahlreiche Untersuchungen haben in den vergangenen Jahren gezeigt: Beschäftigte mit Lernzielen sind nicht nur zufriedener mit sich und ihrer Arbeit. Sie zeigen auch mehr Engagement. Oder anders formuliert: Sie sind leidenschaftlicher.

Übung macht den Meister

Hier gilt das alte Sprichwort: Erst Übung macht den Meister. Eine Binsenweisheit, klar. Aber sie deckt sich mit Erkenntnissen des amerikanischen Psychologen Anders Ericsson. Er gilt als einer der weltweit führenden Experten für die Erforschung von Exzellenz. Bei seinen Untersuchungen stellte er fest: Selbst die begabtesten Talente mussten lange üben, um internationale Wettbewerbe zu gewinnen – zehn Jahre, beziehungsweise mindestens 10 000 Stunden. Erst dann besaßen sie genug Expertise, um zur Weltspitze gehören zu können.

Allerdings reicht es nicht, stupide derselben Tätigkeit nachzugehen. Nur weil Sie morgens unter der Dusche jahrelang dasselbe Lied trällern, werden Sie noch lange kein Opernsänger. Wichtig ist vor allem: Sie müssen sich konstant steigern und permanent Feedback von anderen einholen – damit Sie Ihren Leistungsstand überprüfen.

Effekt der Überrechtfertigung

Klingt mühsam? Das ist es auch! Und natürlich garantiert Ihnen niemand, dass sich die 10 000 Stunden jemals lohnen. Manche schaffen es schneller, manche nie. Käme es nicht wenigstens auf einen Versuch an?

Die Voraussetzungen: Ausdauer, Willensstärke, Hartnäckigkeit. Solche Tugenden bringen Sie ein, wenn Sie einer Aufgabe nachgehen, die Sie wirklich mögen; einer Sache, für die Sie Leidenschaft empfinden. Sportler trainieren, Angestellte klotzen Überstunden. Weil sie für etwas brennen. Weil sie einen Sinn darin sehen.

Aber warum sind so viele Menschen leidenschaftslos? Eine Ursache dafür ist – das Geld. Es ermöglicht uns zwar, unser Leben zu finanzieren – doch es nimmt uns auch den Spaß an der Arbeit.

Psychologen nennen das den Effekt der Überrechtfertigung: Wenn wir für eine Tätigkeit Geld bekommen, lenken wir unsere Aufmerksamkeit zu sehr auf diese äußere Belohnung. Wir überbewerten die extrinsische Motivation und unterschätzen die intrinsische, also von innen kommende Motivation.

Hingabe bleibt auf der Strecke

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Egal, ob bei Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen: Wer Geld für etwas bekommt, der verliert den inneren Antrieb. Früher hat uns eine Sache Spaß gemacht, wir erledigten die Aufgabe um ihrer selbst willen, weil sie uns interessierte, faszinierte und inspirierte. Heute tun wir es für Geld. Und die Leidenschaft geht flöten.

Die US-Basketballlegende Bill Russell bestätigte das einmal sehr anschaulich. Als er endlich Geld verdiente, habe er schon beim Betreten des Platzes darüber nachgedacht, welche finanziellen und beruflichen Folgen das kommende Spiel für ihn haben würde. „Mit den Jahren verwandelte sich das Profi-Dasein mehr und mehr in eine Geschäftemacherei.“ Zwar brachte er weiterhin konstant seine Leistung. Aber seine Hingabe für den Sport blieb auf der Strecke – und damit der Spaß am Spiel.

Keine Frage, es ist schwierig, dagegen anzukämpfen, da wir kaum ohne Entgelt arbeiten können. Der Ausweg aus dem Dilemma: Statt ständig über die Höhe variabler Gehaltsanteile nachzudenken, erinnern Sie sich lieber daran, warum Sie Ihren Beruf gewählt haben. Hoffentlich lautet die Antwort: weil ich mal Spaß und Interesse daran hatte. Und dass Sie deswegen morgens zur Arbeit gehen. Dann wird Geld ein Stück unwichtiger.

Aber selbst wenn Sie in Ihrem Job eine Berufung sehen, exzellent sein wollen und fleißiger arbeiten als ein ganzes Bienenvolk, könnte es sein, dass Sie dennoch nicht leidenschaftlich sind.


Ohne Druck

Hingabe lässt sich nicht erzwingen. Damit aus Interesse harmonische Leidenschaft wird, sind mehrere Faktoren notwendig. Zum einen müssen Sie sich einer Sache ohne äußeren Zwang oder Druck widmen können, wie Passionsforscher Robert Vallerand herausgefunden hat.

Vor einigen Jahren begleitete er für eine Studie Dutzende von Schülern in den ersten Musikunterricht. Dabei stellte er fest: Kinder, die auf Druck der Eltern ein Instrument lernten, entwickelten obsessive Leidenschaft. Die Kinder aber, die nicht aus äußerem Zwang, sondern aus eigenem Antrieb übten, fanden zu harmonischem Engagement.

Das deckt sich mit Erkenntnissen der US-Psychologen Edward Deci und Richard Ryan. In ihrer Selbstbestimmungstheorie der Motivation haben sie herausgefunden, dass der Mensch vor allem drei Dinge anstrebt: Autonomie, Kompetenz und soziale Eingebundenheit.

Freiraum bei der Arbeit

Falls Ihr Chef Sie also ständig unterbuttert, bevormundet oder einengt, wird es mit der Leidenschaft eher schwierig. Führungskräfte hingegen, die ihre Mitarbeiter auch mal unabhängig arbeiten lassen, fördern gleichzeitig die Entwicklung harmonischer Leidenschaft.

Unternehmen wie 3M und Google machen es vor: Sie geben ihren Mitarbeitern bewusst Freiraum während der Arbeitszeit. Primär wollen sie zeigen, dass sie ihnen vertrauen – dass dabei nicht selten neue Produkte entstehen, ist kein Zufall.

Mehr Demokratie

Lediglich acht Prozent aller Deutschen bezeichnen ihren aktuellen Beruf als Traumjob Quelle: ZBSP

Wie wichtig Mitsprache ist, zeigten vor wenigen Monaten auch Wissenschaftler um Jeffrey Carpenter vom Middlebury College im US-Bundesstaat Vermont. Bei einem Experiment konnten 180 Teilnehmer durch das Lösen von Rechenaufgaben Geld verdienen. Die eine Hälfte sollte per Mehrheitsbeschluss entscheiden, ob der gemeinsam erwirtschaftete Gewinn zu gleichen Teilen oder nach Leistung gestaffelt ausgezahlt werden sollte. Die andere Hälfte hatte kein Mitspracherecht.

Resultat: Im Schnitt bearbeitete Gruppe A sieben Prozent mehr Aufgaben, außerdem kletterte die Anzahl der richtigen Lösungen um neun Prozent. Dabei war es unerheblich, für welches Lohnmodell sich die Gruppe entschieden hatte. Wichtig war nur, dass sie überhaupt mitreden durften. Die Studie liefere „ein starkes ökonomisches Argument für mehr Demokratie am Arbeitsplatz“, sagt Carpenter.

Auch in Deutschland wäre mehr Hingabe möglich – wenn Führungskräfte ihre Angestellten öfter mitreden ließen. Und wenn sie die Beschäftigten wertschätzten. Dafür ist noch nicht mal viel Geld notwendig, wie auch die jüngste Studie von Sebastian Kube bestätigt. Der Professor der Universität Bonn ließ 48 Studenten drei Stunden lang die Bücher einer Universitätsbibliothek katalogisieren, also Angaben wie den Buchtitel, den Autor oder das Erscheinungsjahr in eine Datenbank eintippen.

Geld ist kein Motivator

Die Teilnehmer wussten, dass sie für ihre Mühen einen Stundenlohn von zwölf Euro erhalten würden. Doch einer Gruppe gönnte Kube nach einer Weile eine Gehaltserhöhung von 20 Prozent; der anderen schenkte er einen Gutschein für eine Thermoskanne im Wert von sieben Euro, der in durchsichtiges Geschenkpapier eingewickelt war.

Und siehe da: Die unerwartete Lohnerhöhung hatte keinen signifikanten Anreiz auf die Probanden; sie arbeiteten weder schneller noch besser und fütterten die Datenbank nicht mit mehr Büchern. Der Gutschein hingegen zeigte erhebliche Wirkung: Er steigerte die Produktivität um durchschnittlich 30 Prozent.

Übertragen auf die Arbeitswelt, bedeutet das: Wer von seinem Unternehmen etwas geschenkt bekommt – und sei es nur eine Kleinigkeit –, erhöht dadurch sein Engagement. Geld hingegen taugt nicht als Motivator. Denn das reduziert die Beziehung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf die rein finanzielle Basis.

Keine Frage: Selbst mit genügend Hingabe werden Sie Rückschläge erleben. Sie werden Steine aus dem Weg räumen, Hindernisse überwinden, Skeptiker überzeugen und Gegner womöglich besiegen müssen. Aber wenn Sie es mit Verve tun, fällt es Ihnen leichter, gelegentliche Wolken zu ignorieren – und sich daran zu erinnern, dass darüber die Sonne scheint und irgendwann schon wieder zum Vorschein kommen wird.

Arbeit finden, die man liebt

Und das sollten Sie auch tun.

Mit Leidenschaft!

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