




Trotz des wachsenden Lehrstellenangebots sind nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit noch mehr als 20.700 Jugendliche ohne berufliche Perspektive. Hinzu kämen noch 60.000 junge Leute, die sich mangels geeigneter Lehrstelle erst einmal für eine weitergehende Schulausbildung oder eine andere Alternative entschieden hätten. Dabei seien zum Ende des Berufsberatungsjahres noch 41.000 Lehrstellen unbesetzt gewesen, geht aus der Lehrstellenbilanz der Bundesagentur hervor.
„Es wird immer schwieriger, Lehrstellenbewerber und die angebotenen Ausbildungsplätze zusammenzubringen“, sagte BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker. Dabei sei sowohl von den Schulabgängern als auch den Betrieben mehr Kompromissbereitschaft gefordert. „Jugendliche sollten nicht an ihrem Traumberuf festhalten. Ausbildungsbetriebe müssten auch mal junge Leute einstellen, auch wenn es nur der passende, aber nicht unbedingt der optimale Bewerber ist“, sagte Becker.
Nach seinen Angaben haben bis Ende September 549.100 Lehrstellenbewerbern 520.000 gemeldete Ausbildungsplätze gegenübergestanden. Die Zahl der angebotenen Lehrstellen lag damit um 8400 höher als im Vorjahr. Dagegen ging die Zahl der Jugendlichen, die sich bei ihrer Lehrstellensuche an Arbeitsagenturen und Jobcenter gewandt haben, im Vergleich zum Vorjahr um 10.300 zurück. Grund sei die sinkende Zahl von Haupt- und Realschulabgängern, sagte Becker. Die wachsende Zahl junger Flüchtlinge, die sich um eine Berufsausbildung bemühten, dämpfe diesen Effekt inzwischen etwas, sagte der BA-Manager.