
Glückliche Mitarbeiter sind gut fürs Unternehmen - aber wo ist das Glück am größten? Die Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu hat rund eine Million Mitgliederbewertungen zu mehr als 200.000 deutschen Unternehmen analysiert und anhand der Zufriedenheitsfaktoren Vorgesetztenverhalten, Kollegenzusammenhalt, interessante Aufgaben und Arbeitsatmosphäre einen "Glücks-Score" ermittelt. Die Skala reicht von eins (sehr unglücklich) bis fünf (sehr glücklich). Demnach arbeiten die glücklichsten Mitarbeiter Deutschlands in Hamburg. Die Hansestadt setzt sich mit einem Score von 3,66 Punkten an die Spitze. Auf dem zweiten Platz landet Berlin mit 3,61 Punkten, Bayern liegt an dritter Stelle (3,56). Das Schlusslicht bildet Sachsen-Anhalt mit 3,18 Punkten.
Der Bundesdurchschnitt liegt übrigens bei 3,46.
Neben diesen Glücksfaktoren, die kununu ermittelt hat, spielt aber auch der Job an sich eine entscheidende Rolle...
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Die Jobsuchmaschine Indeed hat sich der Zufriedenheit deutscher Arbeitnehmer angenommen und nachgefragt, wer mit seinem Job besonders zufrieden ist. Die glücklichsten Berufe in Deutschland sind demnach eine bunte Mischung aus allen Ausbildungswegen und Hierarchiestufen. So gehören zu den Top 20 der zufriedensten Berufe viele traditionelle Handwerksberufe wie Maurer, Tischler oder Elektriker. Zufrieden sind allerdings auch - entgegen aller Klischees - Lehrer und Krankenschwestern. An der Spitze der Liste stehen Trainer, studentische Hilfskräfte und, wenig überraschend, Geschäftsführer.
Laut dem Meinungsforschungsinstituts YouGov sind allgemein nur sieben Prozent der Deutschen wirklich unzufrieden mit ihrem Job, 75 Prozent der Arbeitnehmer macht ihre Arbeit mehrheitlich Spaß. Damit sie sich im Beruf wohl fühlen, brauchen 27 Prozent der Beschäftigten neue Herausforderungen, für 18 Prozent ist ein abwechslungsreicher Arbeitsalltag wichtig, für 15 Prozent bessere Gehaltsaussichten. Immerhin 14 Prozent wollen „etwas Sinnvolles“ für die Gesellschaft tun.
Die folgenden Berufe erfüllen diese Kriterien - und machen glücklich.
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Gärtner und Floristen sind zu 87 Prozent glücklich. "Ich arbeite in einer Umgebung, die ich mag, und tue etwas lohnendes und sinnvolles", gaben sogar 89 Prozent von ihnen an.
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79 Prozent der Friseure und Schönheitspfleger sind nach eigenen Angaben glücklich. Das tut sicher auch ihren Kunden gut.
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"Ich bin Klempner von Beruf. Ein dreifach Hoch dem, der dies schöne Handwerk schuf", singt Reinhard Mey. Tatsächlich sind Klempner und Installateure zu 76 Prozent glücklich – und das in England, wo keine Handwerkskammer über ihre Leistungen wacht.
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Die ersten Nicht-Handwerker in der Glücksrangliste sind ausgerechnet Marketing- und PR-Leute (75 Prozent). Die Wahrheit steht offenbar nicht in direktem Zusammenhang mit dem Glück.
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Glück der Erkenntnis: 69 Prozent der Wissenschaftler sind glücklich. Wenn ihr Arbeitsleben nicht so unsicher wäre, wären es vermutlich noch mehr.
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Das Geldinstitut ING-Diba bietet seit kurzer Zeit eine Art Crashkurs an, um älteren Arbeitssuchenden den Wiedereinstieg in den Beruf zu ermöglichen. Der Personalleiter der ING-Diba ist überzeugt, dass ältere Mitarbeiter meist loyaler und auch ausgleichender seien als die jüngeren Kollegen, wie er auf karriere.de anmerkt.

Arzt
In den meisten Industrieländern wachsen die Gesundheitskosten schneller als das Bruttoinlandsprodukt (BIP). 2030 soll der Anteil der Gesundheitswirtschaft am BIP von derzeit 10 auf knapp 13 Prozent klettern, resümierte kürzlich ein Gutachten des Bundeswirtschaftsministeriums. Schon heute fehlen Fachkräfte in Krankenhäusern und ländlichen Arztpraxen, aufgrund der demografischen Entwicklung werden qualifizierte Mediziner auch künftig händeringend gesucht. Und das nicht nur für die Behandlung von Patienten, sondern auch in der freien Wirtschaft – etwa bei Pharmakonzernen oder Beratungsunternehmen.
Voraussetzung: Ein Humanmedizinstudium dauert in der Regel sechs Jahre – Bedingung für eine Stelle als Assistenzarzt. Der Trend geht allerdings hin zu deutlich mehr Praxisanteil. So führt beispielsweise die Charité Berlin in diesem Wintersemester ein neues Medizin-Studium ein, in dem sie den theorielastigen Regelstudiengang mit dem praxisorientierten Reformstudiengang zusammenlegt.
Einstiegsgehalt: Etwa 45.000 Euro
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Bauingenieur
Immobilien gehören zu den größten Energieverschwendern: Nach Angaben der Bundesregierung sind sie für ein Drittel aller CO2-Emissionen verantwortlich. Wissenschaftler schätzen, dass energieeffizientes Bauen bis zu 80 Prozent Energie sparen könnte. Daher sind Bauingenieure gefragt wie nie.
Voraussetzung: Die meisten Technischen Universitäten bieten sowohl Bachelor- als auch Master-Studiengänge, darunter die TU Darmstadt und die TU München. Gebäudesanierung ist ein Schwerpunkt des Bauingenieur-Studiums. Neben fachlicher Eignung brauchen Bauingenieure vor allem Teamgeist in der Zusammenarbeit mit Architekten und Elektrikern.
Einstiegsgehalt: 35.000 bis 45.000 Euro
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Elektrochemiker
Derzeit ist nur eines von 100 Autos mit alternativen Antrieben unterwegs. Doch bereits im Jahr 2020 wird es jedes zehnte sein, erwartet die Unternehmensberatung Bain & Company. Bedingung dafür ist allerdings auch eine funktionierende Batterie, denn sie speichert die Energie, mit der das Auto fährt – und an ihrer Entwicklung tüfteln Elektrochemiker in den Laboren der Autokonzerne. Vorteil der Forscher: Je stärker der Fokus von der Batterie auf die Brennstoffzelle umschwenkt, desto stärker sind sie gefragt.
Voraussetzung: Elektrochemiker absolvieren in der Regel zunächst ein Chemie-Studium mit einer entsprechenden Spezialisierung. Nicht selten promovieren sie anschließend noch. 2008 erhielt die Uni Münster eine Stiftungsprofessur für Angewandte Materialwissenschaften. Dort liegt der Fokus vor allem auf der Weiterentwicklung der sogenannten Lithium-Ionen-Batterie.
Einstiegsgehalt: Mit Promotion etwa 65.000 bis 70.000 Euro
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Elektroingenieur
Wissenschaftler sind überzeugt: Die Zukunft der Handelskonzerne liegt in „Radio-Frequency Identification“, kurz RFID. Bisher wird die Technologie hauptsächlich im Einzelhandel und in der Logistik eingesetzt. Die elektromagnetischen Wellen erleichtern vor allem die Verteilung der Produkte in den Märkten. Die deutsche Metro setzt die Technik schon heute für viele Verkaufsgüter ein. Nach Angaben von McKinsey wird der RFID-Markt in Deutschland bis 2016 jährlich um durchschnittlich 19 Prozent wachsen. Elektroingenieure, die sich mit der Hochfrequenztechnologie auskennen, sind schon heute begehrt.
Voraussetzung: In der Regel empfiehlt sich ein Studium für Elektroingenieurwesen oder Nachrichtentechnik. Die renommiertesten Ausbildungsstätten sind die RWTH Aachen, die TU München oder die TU Berlin. Den Feinschliff bekommen die Studenten beispielsweise an einem der Fraunhofer-Institute.
Einstiegsgehalt: 45.000 bis 55.000 Euro
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Fotovoltaik-Experte
Die Unternehmensberatung Roland Berger prognostiziert der Fotovoltaik-Branche derzeit ein weltweites Wachstum von 35 Prozent pro Jahr. Hinzu kommt: Aufgrund der globalen Konkurrenz sehen sich insbesondere die deutschen Hersteller gezwungen, die Kosten zu senken und sich auch technologisch weiterzuentwickeln. Dementsprechend optimistisch klingt die Prognose des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik: Die Experten rechnen damit, dass sich der Personalbedarf der Branche bis zum Jahr 2020 mindestens verdoppeln wird. Physiker, die sich auf den Bereich Fotovoltaik spezialisiert haben, müssen daher nicht lange nach einer Stelle suchen.
Voraussetzung: Ein abgeschlossenes Physik-Studium und hohe Flexibilität gehören zu den -Grundvoraussetzungen, die jeder Bewerber mitbringen sollte. Viele Absolventen spezialisieren sich nach dem Abschluss -zusätzlich noch in einer anschließenden -Promotion auf den Bereich Fotovoltaik. An den Universitäten in Halle, Ulm oder Oldenburg können Studierende entsprechende Schwerpunkte wählen.
Einstiegsgehalt: Etwa 50.000, mit Doktortitel 80.000 Euro
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IT-Sicherheitsexperte
Viele Unternehmen haben ihre Daten in den vergangenen Jahren ins Internet verlagert. Stichwort: Cloud Computing. Daher wächst der Bedarf an Experten, die die Systeme schützen können. 2009 hatte der deutsche Markt für IT-Sicherheit ein Volumen von 2,75 Milliarden Euro, errechnete die Unternehmensberatung Booz & Company im Juli. In den kommenden Jahren soll er jährlich um etwa zehn Prozent wachsen. Davon profitieren auch IT-Sicherheitsexperten, die für Softwarekonzerne Programme zum Schutz von Daten entwickeln oder für Banken und Behörden Angriffe von außen abwehren.
Voraussetzung: Gängig ist ein Informatik-Studium, aber auch Physiker oder Mathematiker können sich spezialisieren. Die TU Darmstadt bietet etwa einen Studiengang „Master in IT-Sicherheit“ an. Einen ähnlichen Schwerpunkt gibt es in Deutschland sonst nur an der Ruhr-Universität in Bochum. Unternehmen achten bei der Einstellung vor allem darauf, dass Absolventen sich in die Überlegungen potenzieller Angreifer hineinversetzen können – also erkennen, wo das System seine Lücken hat, und diese schließen.
Einstiegsgehalt: 45.000 bis 50.000 Euro
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Maschinenbauer
Dem deutschen Maschinenbau fehlen derzeit 5000 Facharbeiter und bis zu 5000 Ingenieure, warnte Thomas Lindner, Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, kürzlich in der „Frankfurter Rundschau“. Vor allem durch den demografischen Wandel steuere man bereits „in drei bis vier Jahren auf einen besorgniserregenden Engpass zu“. Soll heißen: Qualifizierte Maschinenbauer sind begehrt.
Voraussetzung: Unternehmen achten bei Bewerbern vor allem auf ein abgeschlossenes Maschinenbaustudium. Das ist in dem Bereich keineswegs Normalität – jeder Zweite bricht sein Studium in Deutschland momentan vorzeitig ab. Ersten Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern bekommen Studenten häufig, indem sie ihre Diplomarbeit direkt in einem Unternehmen schreiben. Eine andere Möglichkeit ist ein duales Studium mit festem Praxisanteil. Viele Absolventen starten ihre Karriere bei Mittelständlern – zum einen wegen der familiäreren Atmosphäre, zum anderen wegen besserer Entwicklungsmöglichkeiten als in Großkonzernen.
Einstiegsgehalt: 40.000 bis 45.000 Euro
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Der Vorteil für Arbeitnehmer liege auf der Hand: Ältere Bewerber, die schon länger aus dem Beruf raus sind, erhalten „womöglich die letzte Chance“, ihre Kenntnisse wieder aufzufrischen und entsprechend der vorausgegangenen Erfahrung bezahlt zu werden, glaubt Matthias Robke.
Außerdem seien ältere Arbeitnehmer nicht mehr so auf eine Karriere fixiert, zählt Robke weiter auf. Dafür liegen die Abbruchquote aber weit unter denen, die direkt nach der Schule eine Ausbildung beginnen. Die Motivation sei viel höher, denn Robke meint, dass im Alter so viele Möglichkeiten nicht mehr geboten werden. Der gesunde Altersmix im Team sei auch ein Grund dafür, warum ältere Auszubildende einen Mehrwert darstellen.