Die beliebtesten Länder sind Ecuador, Mexiko, Malta, Singapur, Luxemburg, Neuseeland, Thailand, Panama, Kanada und Australien. Beispielsweise in Ecuador sind 94 Prozent der dortigen Expats mit ihrer Freizeitgestaltung zufrieden und 91 Prozent bewerten ihre Lebenshaltungskosten positiv. Ihre private finanzielle Situation bewerteten 80 Prozent der Expats in Ecuador als gut. Außerdem entpuppt sich das Land als Eldorado für rüstige Amerikaner: 56 Prozent der dort lebenden Expats kommen aus den USA, der Altersdurchschnitt beträgt 51,9 Jahre. 36 Prozent der befragten Ausländer in Ecuador sind Rentner. "Das Land scheint besonders diejenigen anzuziehen, die einen längeren Aufenthalt planen", heißt es in der Studie. 45 Prozent wollen demnach für immer in Ecuador bleiben.
Global betrachtet ziehen es nur 25 Prozent der Expats in Erwägung, für immer an ihrem jetzigen Aufenthaltsort zu bleiben, weiß Zeeck. 21 Prozent seien noch unentschlossen, ob und wie lange sie bleiben werden, 19 Prozent bleiben zwischen einem und drei Jahren, 16 Prozent wollen mehr als fünf Jahre in der Fremde bleiben und 14 Prozent gehen nach einem Aufenthalt von drei bis fünf Jahren wieder. Nur fünf Prozent seien wegen kurzfristiger Projekte im Ausland und bleiben weniger als ein Jahr.
Wohlfühlfaktoren Liebe und Sonnenschein
Ein Faktor für zufriedene Expats, die lange bleiben, ist die Liebe. Und die Expats in Ecuador waren - unabhängig von der geplanten Dauer ihres Aufenthalts - mit ihrem Privat- und Liebesleben zufrieden. Und das, wobei gerade letzteres in der Fremde nicht einfach sei, wie Zeeck sagt. Die drei größten Probleme von Expats seien, dass sie ihre Freunde und Familie in der Heimat vermissen, die Sorge um ihre finanzielle Zukunft - Stichwort Altersvorsorge - und das Aufrechterhalten beziehungsweise Eingehen einer Beziehung.
Wer einen Partner hat, bevor er sich ins Ausland aufmacht, mache sich Gedanken, wie die Beziehung die Distanz überstehen soll. Kommt der Partner mit, habe er es häufig noch schwerer, sich einzuleben, als der eigentliche Auswanderer. Und wer im Ausland nach der großen Liebe sucht, hat häufig kulturelle oder Sprachschwierigkeiten, wie Zeeck erzählt.
Spannend: Die Deutschen, die ja sonst im Urlaub und der Heimat eher zum Nörgeln tendieren, sind nahezu wunschlos glücklich. Unter den im Ausland lebenden Bundesbürgern gaben 82 Prozent an, mit ihrem neuen Leben zufrieden zu sein, 28 Prozent wollen deshalb eventuell sogar dauerhaft im Gastland bleiben. Unter allen Nationaltäten in der Umfrage ist dies der größte Anteil. Sollte sich das Leben im Zielland wider Erwarten als Flop erweisen, können die deutschen Expats auf ihre nomadischen Verhaltensmuster zurückgreifen: 61 Prozent der im Ausland wohnhaften Deutschen haben bereits in mindestens zwei weiteren Ländern gelebt. Der weltweite Durchschnitt beträgt hingegen weniger als 50 Prozent.
Mexiko auf Platz zwei erobert das Herz der Expats mit Land, Leuten und Leckereien: Mehr als vier von fünf Befragten haben sich leicht an die Kultur des Gastlandes gewöhnen können und über 90 Prozent schätzen die Freundlichkeit der mexikanischen Bevölkerung.
Auch das Wetter in dem südamerikanischen Land schneidet bei fast allen Zuzüglern gut ab. Und das spielt offenbar eine sehr wichtige Rolle, wenn es um das präferierte Zielland geht. Das bestätigt auch Torrico. Sie sagt: "Vor dem Umzug habe ich mir große Sorgen gemacht, nach dem Studium keine Arbeitsstelle zu finden, falls ich neben dem Abschluss nicht genügend Zeit finden würde, fließend Deutsch zu lernen. Auch das Wetter in Deutschland war mir nicht geheuer – ich war mir nicht sicher, ob ich mit dem kalten Winter und dem Schnee klarkommen würde."
Besonders bei den Briten fällt gutes Wetter ins Gewicht, wenn es um die Wahl des Ziellandes geht. Für 50 Prozent der Menschen aus dem Vereinigten Königreich gehe es beim Auswandern auch um eine Erhöhung der Sonnenstunden.
"Wir fragen, worüber sich die Menschen Gedanken machen, bevor sie ins Ausland gehen", sagt Zeeck. Das Klima ist einer der vier Faktoren, die am häufigsten genannt werden. Außerdem denken die Auswanderer über Sprachbarrieren, Lebenshaltungskosten und den Arbeitsmarkt im Zielland nach. Die Entscheidung für ein Land werde zwar letztlich nicht nur vom Wetter abhängig gemacht, doch für das allgemeine Wohlbefinden spiele es schon eine Rolle, so Zeeck.