Auswanderer-Ziele Diese Ziele stehen bei Auswanderern hoch im Kurs

Seite 2/3

Gutes Wetter in Mexiko, große Liebe in Ecuador

Die beliebtesten Länder sind Ecuador, Mexiko, Malta, Singapur, Luxemburg, Neuseeland, Thailand, Panama, Kanada und Australien. Beispielsweise in Ecuador sind 94 Prozent der dortigen Expats mit ihrer Freizeitgestaltung zufrieden und 91 Prozent bewerten ihre Lebenshaltungskosten positiv. Ihre private finanzielle Situation bewerteten 80 Prozent der Expats in Ecuador als gut. Außerdem entpuppt sich das Land als Eldorado für rüstige Amerikaner: 56 Prozent der dort lebenden Expats kommen aus den USA, der Altersdurchschnitt beträgt 51,9 Jahre. 36 Prozent der befragten Ausländer in Ecuador sind Rentner. "Das Land scheint besonders diejenigen anzuziehen, die einen längeren Aufenthalt planen", heißt es in der Studie. 45 Prozent wollen demnach für immer in Ecuador bleiben.

Diese Dinge vermissen deutsche Geschäftsreisende im Ausland
Regus, ein Anbieter von flexiblen Arbeitsplätzen, hat 20.000 Führungskräfte rund um den Globus befragt, was Ihnen während ihrer beruflichen Reisen ins Ausland am meisten fehlt. Auch zur Reisebereitschaft wurden die Chefs befragt. Demnach sind 28 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer heute weniger bereit, für den Beruf zu reisen, als noch vor zehn Jahren. Bei 25 Prozent ist die Bereitschaft dagegen gestiegen. Spannend ist auch, dass 22 Prozent der Deutschen angaben, im Ausland nichts zu vermissen. Wonach die restlichen 78 Prozent in der Ferne Heimweh haben... Quelle: dpa
Ein ProzentMan soll es nicht glauben, aber ein Prozent der Befragten vermisst das deutsche Wetter. Je nach dem, wo die Befragten beruflich verortet sind, könnten sich hinter dem Schlagwort "Wetter" natürlich auhc Jahreszeiten verbergen. Quelle: dpa
Zwei ProzentZwei Prozent gaben an, im Ausland Medikamente zu vermissen, die es nur hierzulande gibt. Quelle: dpa
Drei ProzentShoppen scheint drei Prozent der Deutschen am Herzen zu liegen. Jedenfalls gaben drei Prozent der Manager an, bestimmte Geschäfte zu vermissen. Quelle: dpa
Fünf ProzentJeweils fünf Prozent gaben an, ihre Tee- oder Kaffeesorte beziehungsweise typisch deutsche Küche zu vermissen. International ist der Hunger auf Hausmannskost mit 25 Prozent deutlich höher. Quelle: Blumenbüro Holland/dpa/gms
Sechs ProzentSechs Prozent vermissen in der Ferne das gewohnte Fernsehprogramm aus der Heimat. Quelle: NDR
Zehn ProzentMehr noch als das Fernsehprogramm vermissen die deutschen Expats dagegen ihre Haustiere - und ihre Muttersprache. Jeweils zehn Prozent gaben an, beides in der Ferne zu vermissen. Auch bei anderen Nationen fehlt auf Dauer die eigene Sprache: Einer von weltweit fünf Umfrageteilnehmern (17 Prozent) würde lieber in seiner Muttersprache sprechen. Quelle: dpa

Global betrachtet ziehen es nur 25 Prozent der Expats in Erwägung, für immer an ihrem jetzigen Aufenthaltsort zu bleiben, weiß Zeeck. 21 Prozent seien noch unentschlossen, ob und wie lange sie bleiben werden, 19 Prozent bleiben zwischen einem und drei Jahren, 16 Prozent wollen mehr als fünf Jahre in der Fremde bleiben und 14 Prozent gehen nach einem Aufenthalt von drei bis fünf Jahren wieder. Nur fünf Prozent seien wegen kurzfristiger Projekte im Ausland und bleiben weniger als ein Jahr.

Wohlfühlfaktoren Liebe und Sonnenschein

Ein Faktor für zufriedene Expats, die lange bleiben, ist die Liebe. Und die Expats in Ecuador waren - unabhängig von der geplanten Dauer ihres Aufenthalts - mit ihrem Privat- und Liebesleben zufrieden. Und das, wobei gerade letzteres in der Fremde nicht einfach sei, wie Zeeck sagt. Die drei größten Probleme von Expats seien, dass sie ihre Freunde und Familie in der Heimat vermissen, die Sorge um ihre finanzielle Zukunft - Stichwort Altersvorsorge - und das Aufrechterhalten beziehungsweise Eingehen einer Beziehung.

Wer einen Partner hat, bevor er sich ins Ausland aufmacht, mache sich Gedanken, wie die Beziehung die Distanz überstehen soll. Kommt der Partner mit, habe er es häufig noch schwerer, sich einzuleben, als der eigentliche Auswanderer. Und wer im Ausland nach der großen Liebe sucht, hat häufig kulturelle oder Sprachschwierigkeiten, wie Zeeck erzählt.

Spannend: Die Deutschen, die ja sonst im Urlaub und der Heimat eher zum Nörgeln tendieren, sind nahezu wunschlos glücklich. Unter den im Ausland lebenden Bundesbürgern gaben 82 Prozent an, mit ihrem neuen Leben zufrieden zu sein, 28 Prozent wollen deshalb eventuell sogar dauerhaft im Gastland bleiben. Unter allen Nationaltäten in der Umfrage ist dies der größte Anteil. Sollte sich das Leben im Zielland wider Erwarten als Flop erweisen, können die deutschen Expats auf ihre nomadischen Verhaltensmuster zurückgreifen: 61 Prozent der im Ausland wohnhaften Deutschen haben bereits in mindestens zwei weiteren Ländern gelebt. Der weltweite Durchschnitt beträgt hingegen weniger als 50 Prozent.

Wo der Chef am meisten für den Auslandseinsatz zahlen muss
AuslandsentsendungenImmer mehr Unternehmen schicken ihre Mitarbeiter - von der Fachkraft bis zum Manager - ins Ausland. Mal für ein paar Wochen, mal für einige Jahr. „Die Globalisierung steht für viele Unternehmen ganz oben auf der Agenda und müssen deshalb ihre Mitarbeiter und Führungskräfte entsprechend darauf vorbereiten. Ein wichtiges Mittel dafür sind Entsendungen ins Ausland“, sagt Ilya Bonic, Senior Partner und Präsident des Bereichs Career bei der US-Beratung Mercer. Das Unternehmen erstellt jedes Jahr das sogenannte Cost-of-Living-Ranking der beliebtesten 209 Städte für Expats. Dafür vergleichen die Berater die Preise für mehr als 200 Produkte und Dienstleistungen, darunter Lebensmittel, Miete und öffentliche Verkehrsmittel. Das Ergebnis:Auslandsentsendungen sind in der Regel nicht billig. Besonders in Asien und der Schweiz müssen Expats einiges bezahlen. Quelle: dpa
Platz 10: Bern Quelle: REUTERS
Platz 9: New York City Quelle: AP
Shanghai Quelle: dpa
Genf (Schweiz) Quelle: REUTERS
Platz 6: Seoul Quelle: dpa
Singapur Quelle: AP

Mexiko auf Platz zwei erobert das Herz der Expats mit Land, Leuten und Leckereien: Mehr als vier von fünf Befragten haben sich leicht an die Kultur des Gastlandes gewöhnen können und über 90 Prozent schätzen die Freundlichkeit der mexikanischen Bevölkerung.

Auch das Wetter in dem südamerikanischen Land schneidet bei fast allen Zuzüglern gut ab. Und das spielt offenbar eine sehr wichtige Rolle, wenn es um das präferierte Zielland geht. Das bestätigt auch Torrico. Sie sagt: "Vor dem Umzug habe ich mir große Sorgen gemacht, nach dem Studium keine Arbeitsstelle zu finden, falls ich neben dem Abschluss nicht genügend Zeit finden würde, fließend Deutsch zu lernen. Auch das Wetter in Deutschland war mir nicht geheuer – ich war mir nicht sicher, ob ich mit dem kalten Winter und dem Schnee klarkommen würde."

Besonders bei den Briten fällt gutes Wetter ins Gewicht, wenn es um die Wahl des Ziellandes geht. Für 50 Prozent der Menschen aus dem Vereinigten Königreich gehe es beim Auswandern auch um eine Erhöhung der Sonnenstunden.

"Wir fragen, worüber sich die Menschen Gedanken machen, bevor sie ins Ausland gehen", sagt Zeeck. Das Klima ist einer der vier Faktoren, die am häufigsten genannt werden. Außerdem denken die Auswanderer über Sprachbarrieren, Lebenshaltungskosten und den Arbeitsmarkt im Zielland nach. Die Entscheidung für ein Land werde zwar letztlich nicht nur vom Wetter abhängig gemacht, doch für das allgemeine Wohlbefinden spiele es schon eine Rolle, so Zeeck.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%