Büromöbel "Jedes Büro sollte mehrere Sofas haben"

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„Schlafkapsel fürs Powernapping entwickelt“

Auch finanziell?
In Europa wachsen wir in diesem Jahr beim Umsatz zweistellig auf der Basis von 160 Millionen Euro im Jahr 2014. In Deutschland erwarte ich ein zweistelliges Umsatzwachstum, so dass wir hier 2015 über 80 Millionen Euro erreichen werden. Beim Gewinn tun wir uns schwerer. Wir haben Grundstücke in Italien verkauft, deren Wert wir in der Bilanz berichtigen mussten. Daher weisen wir ein negatives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit von 16,6 Millionen Euro in Deutschland aus. Ohne diese Grundstücks-Sache wären es vier Millionen Euro Verlust aus dem Tagesgeschäft – nach sechs Millionen im Vorjahr.

Trägt das die Konzernzentrale in den USA mit?
Ja, die finanzieren uns. Wir brauchen daher keine Bankkredite. Stattdessen haben wir eine Kapitalspritze von 35 Millionen Euro von unserem Konzern bekommen. Wir sind in Deutschland auf dem richtigen Weg, kommen aber nicht ganz so schnell in die Profitabilität, wie ich das wollte. Unter anderem müssen wir nämlich ein Gebäude wegen Brandschutzauflagen neu bauen. Daher montieren wir unsere Sitzmöbel derzeit an einem Interimsstandort, und Logistik und Lager mussten einen geplanten Umzug verschieben.

Werden Sie 2016 in Deutschland profitabel sein?
Davon gehe ich aus. Und Sie müssen sehen, dass wir international sehr gut aufgestellt sind. Auch mit dem Europageschäft bin ich zufrieden. Wir wachsen etwa in Frankreich und Großbritannien deutlich – teilweise gegen einen stagnierenden Markt. Sie sehen unsere Stärke auch daran, dass wir im vergangenen Jahr die italienische Poltrona-Frau-Gruppe gekauft haben.

Was ist die Idee dahinter?

Wir expandieren damit in neue Bereiche wie Wohnmöbel. Mit der Marke Cappellini, die zu der Gruppe gehört, stärken wir unsere Designkompetenz. Der Designer Guilio Cappellini will uns auch bei Büromöbel unterstützen, denn auch er meint, dass Aspekte aus der Wohnkultur in die Büros drängen.

Gibt es denn ein Möbel, das in heutigen Büros fehlt, das aber dringend vorhanden sein müsste?
Wir haben zusammen mit einem französischen Telekommunikationsunternehmen eine Schlafkapsel entwickelt fürs Powernapping. Licht und Geräusche helfen, für eine Viertelstunde zu schlafen – und wecken auch rechtzeitig wieder. Das nutze ich auch ab und zu. Einige Großkonzerne haben dieses Möbel schon angeschafft. Es sollten mehr werden.

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