Coronaimpfungen Brauchen deutsche Mitarbeiter von Google nun auch eine Spritze?

Quelle: REUTERS

Als erste große Unternehmen im Silicon Valley machen Google und Facebook die Impfung ihrer Mitarbeiter für eine Rückkehr ins Büro zur Pflicht. Was bedeutet dies für die deutschen Standorte der Konzerne?

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Von der Impfpflicht, die die Internetkonzerne Google und Facebook für ihre Angestellten angekündigt haben, bleiben die Belegschaften in Deutschland erst einmal ausgenommen. Die Büros von Facebook in Hamburg und Berlin sind seit März 2020 geschlossen und bleiben dies bis auf Weiteres, sagte eine Sprecherin auf Anfrage der WirtschaftsWoche. Google-Chef Sundar Pichai wiederum hatte in einem Blogbeitrag am Mittwoch betont, die Regelung betreffe zunächst die USA, werde in den kommenden Monaten aber auch für andere Regionen gelten, sobald dort Impfungen weithin verfügbar seien. Welche Auswirkungen dies für etwa 2000 Mitarbeiter hat, die Google in Deutschland beschäftigt, wollte eine Sprecherin auf Nachfrage nicht näher ausführen. Facebook beschäftigt in Deutschland 250 Menschen.

In den USA müssen sich die Mitarbeiter der zwei Internetkonzerne vor einer Rückkehr in die Büros gegen das Coronavirus impfen lassen, wie beide Unternehmen unabhängig voneinander am Mittwoch mitteilten. Der Vorstoß könnte nun auch andere große Unternehmen unter Druck setzen, dem Beispiel zu folgen.

Google sei sich bewusst, dass viele Beschäftigte sich Sorgen machten, wegen der zunehmenden Infektionen durch die Delta-Variante ins Büro zurückzukehren. „Sich impfen zu lassen, ist eine der wichtigsten Maßnahmen, uns und unsere Gemeinden in den kommenden Monaten gesund zu halten“, betonte Pichai in seinem Blogbeitrag.

Später zurück ins Büro

Google verschiebe zudem die geplante größere Rückkehr in die Büros bis 18. Oktober. Er hoffe, die Mitarbeiter mit diesen Schritten beruhigen zu können, schrieb er. Apple wiederum hatte die Rückkehr in die Büros bereits vergangene Woche ebenfalls um zunächst einen Monat verschoben, nun bis Oktober. Das Unternehmen kündigte aber bislang keine Impfpflicht an.

Bei Facebook kündigte Personalchefin Lori Goler an, die Umsetzung der Impfpflicht für Mitarbeiter in den US-Büros werde von „örtlichen Bedingungen und Vorschriften“ abhängen. „Wir werden auch eine Vorgehensweise haben für jene, die aus medizinischen oder anderen Gründen nicht geimpft werden können“, ergänzte sie. Das Vorgehen mit Blick auf Standorte außerhalb der USA werde weiter geprüft. Die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe bei den Rückkehrkonzepten Priorität.
Die Impfkampagne in den USA tritt inzwischen auf der Stelle – und das trotz einer Fülle an Impfstoffen und vielen Impfanreizen. Daher haben inzwischen bereits die Bundesstaaten New York und Kalifornien eine Pflicht für Angestellte angekündigt, sich entweder impfen oder regelmäßig testen zu lassen.

Präsident Joe Biden gegen generelle Impfpflicht

Auch die Bundesregierung prüft nach Aussage von Präsident Joe Biden für ihre gut zwei Millionen Angestellten eine Impfpflicht. Der offenbar erwogenen Regelung zufolge werden jene, die sich nicht impfen lassen wollen, sich regelmäßigen Coronatests unterziehen müssen. Der Idee einer landesweiten Impfpflicht hat Biden jedoch eine klare Absage erteilt. Ebenso wie die Bundesregierung. Auch deshalb tun sich Unternehmen hierzulande schwer damit, ihre Belegschaften vollständig für eine Impfung zu gewinnen.

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In Deutschland steigt die Impfquote leicht an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstag sind inzwischen 50,9 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das entspricht 42,36 Millionen Menschen. 61,3 Prozent der Bevölkerung haben laut RKI mindestens eine Impfdosis erhalten. Bei den Bundesländern liegt Bremen mit 59,2 Prozent Bevölkerungsanteil der vollständig Geimpften weiterhin an der Spitze, das Schlusslicht bildet Sachsen mit 46,5 Prozent.   

Mit Material von dpa

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