Coworking Sieht so die Arbeit der Zukunft aus?
Je digitaler unser Alltag, desto mehr verändert sich auch die Arbeitswelt: In einigen Branchen ist das eigene Büro eine aussterbende Spezies. In den Metropolen entstehen mit Coworking-Spaces die Arbeitsorte der Zukunft.

Talent Garden, Calabiana
Im September 2015 hat das Coworking-Netzwerk Talent Garden Calabiana einen der größten Coworking-Campusse Europas eröffnet. Entstanden ist ein Ort der Kreativität und Kollaboration für Unternehmer, der auf 8500 Quadratmetern eine umfassende Infrastruktur für Zusammenarbeit und Ideenentwicklung zur Verfügung stellt. Insgesamt 400 Branchenspezialisten soll der Campus aufnehmen: Von Freelancern über Start-ups und Agenturen bis hin zu Großunternehmen. Mehr als 200 haben sich bereits um einen der Plätze beworben.
Bild: Presse

Second Home, London
Im Herzen von Shoreditch in London befinden sich die Coworking-Spaces von Second Home. Es bietet private Ateliers für Kreative sowie ruhige Arbeitsplätze für Einzelpersonen an. Auch kleinere Teams finden hier Platz. Das Gebäude wurde unter anderem von dem preisgekrönten spanischen Architekten Selgas Cano designt. Das Team um Cano hat die jüngsten Erkenntnisse aus der Psychologie und Biophilie für die geschwungenen Texturen genutzt, die mit über 1000 Pflanzen und Bäumen begrünt sind. Außerdem sind die Räumlichkeiten mit 600 verschiedenen Stühlen und Lampen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts ausgestattet. Die Elektronik wird ausschließlich mit Ökostrom betrieben. Die Coworking-Spaces sind auch am Wochenende rund um die Uhr geöffnet.
Bild: Screenshot

Tribes, Eindhoven
In Eindhoven ist eine unkonventionelle Idee entstanden: seit Februar 2015 werden bei Tribes unter der Leitung des ehemaligen Regus- und Chalet-Group-Vorsitzenden Eduard Schaepman Working-Spaces der ganz besonderen Art angeboten. Inspiriert durch die Gewohnheiten und Lebensziele von eingeborenen Stämmen ist ein Arbeitsumfeld entstanden, das mit herkömmlichen Home Offices nicht mehr viel gemeinsam hat. Die Community basiert auf gemeinsamen Überzeugungen, Interessen und Gewohnheiten. Es ist die Vision der Macher, Berufstätige aus aller Welt zusammenzubringen. Neben Arbeitsplätzen sind auch Lounges, Restaurants, Cafés, Espressobars, ein eigener Lieferservice, eine Bibliothek und ein Fitnessstudio vor Ort.
Bild: Photography Tribes

Coboat, London
Besonders ausgefallenen Raum bietet Coboat, ein Coworking-Space-Anbieter mit Sitz in London, der zum Arbeiten auf einem 25 Meter langen Katamaran einlädt. Auf dem Segelboot ist Platz für 20 Menschen, die ihre Pausen zur Entspannung bei einer Schnorchel- oder Angeltour nutzen können. Digitale Nomaden können sich für einen Aufenthalt auf dem Kahn bewerben, der ab Ende diesen Jahres immer im November von Thailand ablegt, um die Welt zu umsegeln. Die Route reicht von Südostasien bis zur Karibik und zurück zum Pazifischen Ozean. Die Kommunikation zu gleichgesinnten Kollegen ist durch schnelles Internet an Bord gewährleistet. Das Arbeitsumfeld auf hoher See hat allerdings auch seinen Preis: 1000 Euro pro Woche kostet der Aufenthalt auf etwa 700 Quadratmetern - inklusive Verpflegung.
Bild: Presse

La Ruche, Paris
La Ruche ist eine Firma, die sich nachhaltige Unternehmensführung auf die Fahnen geschrieben hat. Im Herzen von Paris bietet sie Platz für 100 Social Businesses. Für 250 Euro im Monat stellt La Ruche seine Working-Spaces zur Verfügung, die einen Schreibtisch, Schrank, Internetanschluss, einen multifunktionalen Drucker, Kollaborationswerkzeuge, die Nutzung der sechs Meeting-Räume und Gebrauchsgüter wie Kaffee und Papier miteinschließen. Voraussetzung für die Aufnahme ins Team sind soziales Engagement, innovative Denkansätze und ein eigenes Geschäftsmodell.
Bild: Screenshot
Impact Hub, Prag
Seit Juni 2005 bietet Impact Hub unter der Leitung von Jonathan Robinson Working Spaces für sozial engagierte Unternehmer. Auf 1700 Quadratmetern findet sich Platz für mittlerweile fast 1000 Mitglieder. An 150 Arbeitsplätzen finden seit 2010 engagierte Freiberufler, Unternehmer und Einzelpersonen Raum für kreatives Schaffen. Neben den Räumlichkeiten in Prag lädt Impact Hub in der Tschechischen Republik auch zum Coworking in Brno und Ostrava ein. Insgesamt verfügt das Unternehmen über 70 Büros auf der ganzen Welt. Bevorzugt werden Wissenschafts- und Technologieliebhaber, leidenschaftliche Unternehmer und soziale Innovatoren. Neben den Arbeitsplätzen sorgen zwei Bars, eine Lounge und Räumlichkeiten zur Erholung für eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Ein Working Space ist hier für etwas mehr als 100 Euro im Monat zu haben.
Bild: Impact Hub Prag
Betahaus, Berlin
Montags bis freitags von acht bis 20 Uhr öffnet das Betahaus in Berlin seine Pforten. Willkommen sind unabhängige Berufstätige und Fachkräfte aus allen Branchen. Im Herzen von Kreuzberg haben sie die Möglichkeit, bei einer Mischung aus entspannter Café- und konzentrierter Arbeitsatmosphäre zu wirken. Auf über 3000 Quadratmetern finden sich feste und variable Arbeitsplätze, Konferenz- und Telefonzimmer und ein gebäudeeigenes Café. Seit der Eröffnung im April 2009 haben über 300 Freelancer aus der ganzen Welt diesen Ort genutzt, um ihrer Kreativität gemeinsam mit anderen Raum zu geben. Jeden Donnerstag findet ein gemeinsames Frühstück statt, im Rahmen dessen neue Start-ups und Projekte vorgestellt werden.
Bild: Stefano Borghi
Mindspace, Tel Aviv
Mindspace stellt offenen Raum, private Büros, Besprechungsräume und Lounges in Tel Aviv bereit. Alle Räumlichkeiten sind mit einem schnellen Internetzugang ausgestattet und stehen rund um die Uhr zur Verfügung. Für das psychische Wohlbefinden sorgen eine voll ausgestattete Kaffeebar, private Telefonboxen, ein Wasserbrunnen und weitere Freizeiteinrichtungen, die für einen Ausgleich zur Arbeit sorgen und die Produktivität steigern sollen. Außerdem organisiert Mindspace in regelmäßigen Abständen Veranstaltungen, die zum Netzwerken einladen, darunter eine wöchentliche Happy Hour. Eine Mitgliedschaft ist ab 113 Euro möglich, abhängig von den angemieteten Räumlichkeiten variieren die Preise.
Bild: Screenshot
Cocreate, Dublin
Im Stadtkern von Dublin befindet sich Cocreate, ein weiterer Coworking-Space, der eine fortschrittliche Arbeitsweise vorantreibt. Auf einer Fläche von 100 Quadratmetern tummeln sich freiberufliche Designer, Entwickler, Webdesigner, Programmierer, Videokünstler, Spieleentwickler und andere kreative Köpfe aus aller Welt. Neben den eigentlichen Räumlichkeiten, die über Breitband-Internet, Zugang zu einem Abrechnungssystem und den Besprechungszimmern verfügen, bietet Cocreate verschiedene Fortbildungskurse zur Digitalisierung an, etwa im Bereich Web Design oder SEO-Management.
Bild: Screenshot
The Entrepreneurs Church & "The Castle", Stockholm
Hier wurde eine ehemalige griechisch-orthodoxe Kirche, The Entrepreneurs Church, zur Nutzung von Coworking-Spaces umfunktioniert: auf der 300 Quadratmeter großen Fläche finden sich bis Ende 2015 multifunktionale Arbeitsplätze, Konferenzräume und eine kleine Küche für Start-ups. Für etwa 386 Euro sind alle grundlegenden Services inklusive, unter anderem WLAN und Reinigung. Die neuen Räumlichkeiten in der "Castle" (hier auf dem Foto zu sehen) sind auch schon fertig. Sie können unmittelbar nach der Schließung der Kirche angemietet werden.
Bild: Hanna Löfqvist
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