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Elsässers Auslese

Lieber Erfolg in Asien als Burn-out daheim

Markus Elsässer Value Investor

Sind Sie mit ihren Jobchancen in Deutschland unzufrieden? Es gibt große Chancen für Berufstätige in Asien. Angst und Vorurteile sind unnötig, nur zwei Schritte führen Sie zum Ziel.

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Singapur Quelle: dpa

Wer der Enge und der Sozialstruktur des Euroraums entfliehen möchte, der sollte einmal Asien ins Visier nehmen. Die Aussichten, Dinge zu verwirklichen, die hierzulande kaum noch möglich sind, stehen gut.

Das Spektrum der Länder, die je nach Branche und Tätigkeit für den Interessierten in Frage kommen, ist größer als sie denken: von bevölkerungsreichen Groß-Nationen in frühen Entwicklungsstadien, wie Indonesien und Vietnam mit enormen Heimatmärkten, bis hin zu kleineren Ländern wie Sri Lanka, um nur einige zu nennen - auf der anderen Seite. Auf der anderen Seite die glitzernden Städte mit fortgeschrittener Infrastruktur wie Singapur, Hong Kong oder Kuala Lumpur (ich lasse hier die „kontinentalen Reiche“ Indien und China einmal bewusst außen vor).

Keine Angst vor Asien

In Deutschland haben zu viele Berufstätige Angst vor einer Tätigkeit oder einem Engagement in Asien. Das ist bedauerlich. Denn ich treffe immer wieder Menschen, die sich zu Hause nicht recht verwirklichen können und unzufrieden sind. Und in einer ganzen Reihe von Berufen haben sich die Aussichten in Deutschland in der Tat verschlechtert. Nicht von ungefähr ist das Phänomen „Burn-out“ inzwischen zu einer Volkskrankheit unter den Deutschen geworden.

In diesen Städten arbeiten die zufriedensten Menschen
Für die Studie "Zufriedenheit im Job " des Karrierenetzwerkes LinkedIn wurden deutschlandweit 1.000 Arbeitnehmer und 503 Personalverantwortliche befragt, wie zufrieden sie mit ihrem Job sind. Und warum. Das Ergebnis: 56,3 Prozent der Deutschen geben an, "erfüllt" oder gar "sehr erfüllt" von ihren Aufgaben zu sein. Quelle: Fotolia
Platz 9: Frankfurt am MainAuf Platz neun des Zufriedenheitsrankings landet die Bankenmetropole Frankfurt. Die Beziehung zu den Kollegen ist dabei für die Erfüllung im Job wichtiger als das Gehalt. Die befragten Personaler denken allerdings, das Gehalt wäre der entscheidende Faktor. Quelle: dpa
Platz 8: DüsseldorfAuf Platz acht landet die Nordrhein-westfälische Landeshauptstadt Düsseldorf. Die Studie zeigt auch, dass die Zufriedenheit mit der Zunahme der Verantwortung und Selbstbestimmtheit zunimmt: Personen, die ein eigenes Unternehmen haben, als Geschäftsführer arbeiten oder eine Position im höheren Management inne haben, geben am häufigsten an, „sehr erfüllt“ von ihrem Beruf zu sein (34,1 sowie 29,2 und 24,6 Prozent). Dagegen sagen nur 10,3 Prozent auf Junior-Level und 14,3 Prozent im mittleren Management, dass sie zufrieden sind. Quelle: dpa
Platz 7: MünchenIn der bayerischen Landeshauptstadt München arbeiten ebenfalls sehr zufriedene Menschen - auch weil hier viele Großkonzerne ansässig sind. Die Zufriedenheit hängt nämlich auch von der Größe des jeweiligen Unternehmens ab. In Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitern geben lediglich 48,1 Prozent an „erfüllt“ oder „sehr erfüllt“ zu sein, bei den ganz kleinen (zwei bis neun Mitarbeiter) und den ganz großen Unternehmen (mehr als 5.000 Mitarbeiter) sind es jeweils knapp über 67 Prozent. Quelle: dpa
Platz 6: EssenUm insgesamt zufrieden durch das Leben zu gehen, ist für fast die Hälfte der Befragten (42,4 Prozent) ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben elementar. Um eine bessere Work-Life-Balance zu haben, würden vier von fünf (78,8 Prozent) sogar ein geringeres Gehalt in Kauf nehmen. In punkto Zufriedenheit belegt die Stadt Essen in Nordrhein-Westfalen übrigens Platz sechs. Quelle: dpa
Platz 5: HamburgDie Studie zeigt zwar, dass die Deutschen im Ländervergleich am zufriedensten im Job sind. Nichtsdestotrotz sind immer noch 43,7 Prozent in beruflicher Hinsicht nicht besonders glücklich. In Hamburg sagen dagegen 56,8 Prozent der Befragten, dass ihr Job sie glücklich macht beziehungsweise erfüllt.  Quelle: dpa
Platz 4: KölnDie Sache mit der rheinischen Frohnatur scheint auch im Arbeitsleben zuzutreffen: 57,7 Prozent der Kölner gaben an, dass sie mit ihrem Arbeitsleben zufrieden beziehungsweise sehr zufrieden sind.  Quelle: dpa

Für all diejenigen, die sich betroffen fühlen, heißt es schlicht und einfach: Sich auf die Socken zu machen, sich zu informieren und systematische „Erkundungsreisen“ in Asien zu planen. Reisende werden innerhalb kurzer Zeit feststellen, für was für eine Art Land und Kultur ihr Herz schlägt: mehr die Exotik Myanmars oder die Hyper-Moderne Seouls? Eher chinesisch oder indisch geprägte Umfelder? Und was ist mit Manila?

Ich selbst bin immer wieder überrascht, wie schnell die Entwicklung in Asien voranschreitet. Deshalb ist es wichtig, dass Sie nicht zu viel auf Erzählungen früherer Tage geben. Ebenso wenig würde ich mich auf Zeitungsmeldungen verlassen. Auch Ihre eigenen Reiseeindrücke, die Sie vielleicht vor einigen Jahren in einem asiatischen Land gesammelt haben, taugen aus meiner Sicht nicht viel.

Mein Fazit: Alles was in Asien mehr als drei bis fünf Jahre zurückliegt, ist mit großer Wahrscheinlichkeit überholt. 

Wo Berufseinsteiger das meiste Geld verdienen
So viele Hochschulabsolventen wie 2015 gab es noch nie zuvor: Über 430.000 Studenten haben letztes Jahr ihr Studium abgeschlossen. Nicht zuletzt aufgrund des hohen Konkurrenzfaktors, befindet sich der Traum vom großen Geld für viele Berufseinsteiger trotzdem noch in weiter Ferne. Das zeigt eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft Kienbaum, die deutliche Unterschiede der Gehälter bei Berufseinsteigern offenlegt. Was wenig überrascht: Geisteswissenschaftler verdienen verhältnismäßig wenig, Ingenieure zählen dagegen in Deutschland zu den Top-Verdienern. Ein Überblick der Branchen und Hochschulabschlüsse, die sich daneben noch besonders auszahlen.Quelle: Kienbaum-Studie "Absolventenvergütung 2015. Deutschland" Quelle: dpa
Ganz allgemein gesprochen gilt: Je höher der akademische Grad, desto höher fällt auch die Bezahlung bei Berufseintritt aus. Den Spitzenwert aller Absolventen erreichen die Promovierten. Mit einem Jahresgehalt von durchschnittlich 60.500 Euro verbuchen sie die höchste Vergütung. Gefolgt von Absolventen mit einem Master- oder Diplomabschluss, die mit 46.300 beziehungsweise 45.600 Euro pro Jahr schon deutlich weniger verdienen. Berufseinsteiger, die sich dazu entschieden haben, nach dem Bachelorabschluss nahtlos ins Berufsleben einzusteigen, werden dafür am wenigsten honoriert: Das Einstiegsgehalt liegt hier bei gerade einmal 43.100 Euro jährlich. Ein verlängertes Studium zahlt sich also aus. Quelle: dpa
Ingenieure Quelle: dpa
Juristen Quelle: Fotolia
Informatiker und Mathematiker Quelle: dpa
Wirtschaftswissenschaften Quelle: Fotolia
Bessere Chancen erwarten Absolventen dieser Fachrichtung, die in Unternehmensberatungen oder bei Wirtschaftsprüfbetrieben einsteigen. Bei der BCG in Deutschland etwa kommen 50 Prozent der Berater aus Studienrichtungen wie Naturwissenschaften, Medizin oder auch Geisteswissenschaften und Musik. Im Consulting-Bereich liegen die Einstiegsgehälter bei durchschnittlich 51.400 Euro. Das macht diese Branche zur großzügigsten überhaupt. Quelle: Fotolia

Der erste Schritt: Steigen Sie also in den Flieger und schauen Sie selbst mit eigenen Augen, was sich alles so getan hat. Mit entsprechender Vorbereitung, Analyse und fachkundigen Gesprächen werden Sie innerhalb von sechs bis zwölf Monaten zu einem klaren Ergebnis kommen: in welchem Land Asiens Sie mit Ihrem Fachwissen noch große Chancen haben und Sie sich gleichzeitig einen persönlichen „Tapetenwechsel“ dorthin durchaus vorstellen können. 

Ob Sie nun eine selbständige Existenz in Asien planen, eine Zweigniederlassung eröffnen wollen, eine Entsendung mittels einer internationalen Firma oder sozialen Organisation ins Auge fassen oder eine volle zweite Karriere mit lokaler Anstellung in Asien angehen wollen, das lässt sich alles in einem zweiten Schritt organisieren. Sie werden staunen, wie viel Unterstützung und Möglichkeiten in dieser Hinsicht Ihnen geboten werden.

Eines kann ich Ihnen versichern: Sie werden staunen, wie wohltuend es ist, das Gefühl zu erleben, beruflich wieder „gebraucht“ zu werden. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sie in Asien als Mensch und „Fachkraft“ geschätzt werden: ganz gleich, ob Sie nun als erfahrene Hebamme, als junger Werkzeugmacher oder Installateur unterwegs sein werden. Asien ist nicht nur für Großunternehmer da.

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