




Im Frühling holt man sich ja gerne mal eine Erkältung. Ihr Arzt übrigens auch. Krank zur Arbeit gehen Sie beide, wie eine Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) unter 4600 Arbeitnehmern zeigt. Demnach sind 68 Prozent der Befragten schon einmal krank zur Arbeit gegangen. Nun könnte man sagen: Wer bleibt schon beim ersten Kratzen im Hals gleich zuhause? Das ist natürlich richtig. Auch aus ärztlicher Sicht spricht nichts dagegen, mit einer kleinen Erkältung zur Arbeit zu gehen. Betroffene sollten in jedem Fall in sich hinein horchen und sich fragen, ob sie sich fit genug fühlen.
Grundsätzlich gilt: Wer Fieber hat, sollte zum Arzt und nicht zur Arbeit. Denn Fieber ist ein deutliches Warnzeichen des Körpers, das etwas im Argen liegt. Auch Husten mit Auswurf ist ein deutliches Zeichen, dass ein Arztbesuch mit anschließender Bett- oder zumindest Sofaruhe angezeigt ist.
Diese Berufsgruppen gehen krank zur Arbeit
Eine Befragung des Deutschen Gewerkschaftsbundes unter 4600 Arbeitnehmern zeigt: 60 Prozent der Angestellten aus dem Sektor „Medizinische Gesundheitsberufe“ – also Ärzte, Pfleger, Arzthelfer, Physiotherapeuten & Co. – gehen krank zur Arbeit. Mindestens eine Woche lang verteilen sie ihre Viren und Bazillen an ihre Patienten, bevor sie zuhause bleiben.
55 Prozent der Gebäudetechniker waren mindestens eine Woche krank arbeiten.
In dieser Berufsgruppe waren 54 Prozent der Befragten mindestens eine Woche trotz Krankheit am Arbeitsplatz.
Im Bereich der lehrenden Berufe erschienen immerhin 53 Prozent auch krank mindestens eine Woche am Arbeitsplatz.
53 Prozent der Vertreter der nichtmedizinischen Gesundheitsberufe waren mindestens eine Woche lang krank arbeiten.
Trotz Krankheit arbeiteten 52 Prozent der Befragten dieser Berufsgruppe trotz Krankheit.
51 Prozent der Angestellten aus Militär und Überwachung waren mindestens eine Woche krank im Büro.
Aus dieser Berufsgruppe gaben 51 Prozent an trotz Krankheit auf der Arbeit gewesen zu sein.
51 Prozent der Befragten aus den Metallberufen gaben an krank arbeiten gewesen zu sein.
Exakt die Hälft der Befragten gaben an, mindestens eine Woche krank zur Arbeit gegangen zu sein.
49 Prozent der Verkäufer erschienen krank zur Arbeit - und gefährdeten damit auch die Gesundheit ihrer Kunden.
49 Prozent der Befragten erschienen im vergangenen Jahr krank im Büro.
48 Prozent der befragten Reinigungskräfte gaben an, mindestens eine Woche krank gearbeitet zu haben.
47 Prozent der Befragten aus dieser Berufsgruppe gaben an, krank zur Arbeit erschienen zu sein.
Durchschnittlich 47 Prozent aller Befragten waren mindestens eine Woche krank arbeiten.
46 Prozent der Befragten aus der Lebensmittelbranche waren im vergangenen Jahr mindestens eine Woche lang krank arbeiten.
44 Prozent der befragten aus dieser Berufsgruppe gaben an, mehr als eine Woche krank arbeiten gewesen zu sein.
47 Prozent der Befragten waren im vergangenen Jahr mindestens eine Woche lang krank auf der Arbeit.
44 Prozent der Angestellten anderer Dienstleistungsberufe erschienen krank auf der Arbeit.
43 Prozent der Befragten dieser Berufsgruppe waren in den vergangenen zwölf Monaten mindestens eine Woche trotz Krankheit arbeiten.
43 Prozent der Leiter von Unternehmen waren krank arbeiten.
42 Prozent der Befragten dieser Berufsgruppe erschienen krank auf der Arbeit.
von den Befragten gaben 41 Prozent an, mindestens eine Woche krank arbeiten gewesen zu sein.
Aus dieser Berufsgruppe gaben 41 Prozent an, in den vergangenen 12 Monaten mindestens eine Woche krank auf der Arbeit gewesen zu sein.
39 Prozent der Befragten gaben an mindestens eine Woche lang krank gearbeitet zu haben.
39 Prozent der Führer von Fahrzeug- und Transportgeräten gaben an in den vergangenen 12 Monaten krank gearbeitet zu haben.
Nur 24 Prozent der Befragten gaben an im vergangenen Jahr mindestens eine Woche lang trotz Krankheit gearbeitet zu haben.
Der Deutsche Gewerkschaftsbunde hat 4600 Arbeitnehmern befragt. Erhoben wurde, wie groß der Anteil der Beschäftigten einer Berufsgruppe ist, die innerhalb des vergangenen Jahres trotz Krankheit eine oder mehr Wochen auf der Arbeit waren.
Quelle: DGB, 2015
Wer zum Arzt geht, statt sich aus Pflichtgefühl zur Arbeit zu schleppen, sollte allerdings aufpassen, sich beim Arzt nicht anzustecken. Denn besonders häufig sind es laut der Umfrage Beschäftigte aus dem medizinischen Bereich, die mindestens eine Woche lang ihre Keime mit in die Praxis oder ins Krankenhaus bringen.
Im Schnitt schleppen sich 21 Prozent der Deutschen auch mal eine ganze Woche lang krank ins Büro und stecken dort die Kollegen an. 14 Prozent sagen sogar, dass sie ihre Viren und Bakterien auch schon mal bis zu drei Wochen lang im Büro verteilt haben. Bei Führungskräften ist es noch ein bisschen ärger: Hier geht mehr als die Hälfte auch mit einer schweren Erkältung arbeiten, wie TNS Emnid im Auftrag eines Hamburger Diagnostik-Zentrums herausgefunden hat. Ein Drittel arbeitet in einem solchen Fall von zuhause aus. Und viele erwarten auch von ihren Mitarbeitern, sich nicht so anstellen.
Arbeitgeber kann für kranke Mitarbeiter haftbar gemacht werden
Das Arbeitsrecht ist in einem solchen Fall jedoch eindeutig auf der Seite der Bazillenschleuder: Der Arbeitgeber hat eine Fürsorgepflicht für seine Mitarbeiter. Wenn die Gefahr besteht, dass der Angestellte seine Krankheit verschleppt und noch darüber hinaus die Kollegen ansteckt, muss der Chef ihm das Arbeiten verbieten. Auf die kranken Mediziner angewendet heißt das: Der Stationsarzt muss den Krankenpfleger heimschicken, bevor der alle Patienten ansteckt. Und zwar nicht nur aus Nächstenliebe und Fürsorge, sondern auch aus ökonomischen Gründen: Der Arbeitgeber kann im Einzelfall nämlich haftbar gemacht werden, wenn ein kranker Mitarbeiter einen Schaden verursacht und der Vorgesetzte von dessen Erkrankung wusste.