
Blaumachen auf Attest ist beliebt - das zumindest scheinen viele Arbeitnehmer zu glauben, wie die von der deutschen Betriebskrankenkasse am Mittwoch veröffentlichte Bevölkerungsumfrage nahelegt. Die Krankenkasse hat rund 4000 Haushalte zu ihrem Krankmeldeverhalten interviewen lassen.
40 Prozent der Befragten gaben an, jemanden zu kennen, der dem Arbeitgeber einen Attest vorgelegt hat, ohne wirklich krank zu sein. Besonders junge Menschen kennen viele Blaumacher: In der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen waren es 49 Prozent. Bei Arbeitnehmern über 60 waren es nur 30 Prozent.
Die gefühlte Meinung entspreche jedoch nicht der Realität, sagt BKK-Sprecherin Christine Richter. "Alle reden zwar vom blauen Montag, nur keiner nimmt ihn", so Richter. Stattdessen verzeichne die BKK bereits seit Jahren niedrige Krankenstände. Diese stiegen derzeit zwar leicht an. Das liege aber vor allem an der alternden Belegschaft und der Zunahme psychischer Erkrankungen.
"Die erschlichenen Krankschreibungen sind eine statistisch vernachlässigbare Größe", sagt Richter. Bei den Kurzzeiterkrankungen - unter welche die falschen Krankschreibungen zumeist fallen - gebe es keinen Trend nach oben.