Fehlzeiten: Diese Berufe machen krank

Seit einem Jahrzehnt steigt die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage in Deutschland fast kontinuierlich an. Die Kosten für die ausgefallene Bruttowertschöpfung sind immens. Laut einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) unterscheiden sich die Ursachen von Fehlzeiten allerdings erheblich nach den Berufszweigen. Außerdem variieren die Fehltage in Abhängigkeit vom Ausbildungsabschluss. „Bildung scheint ein wesentlicher Einflussfaktor für die Gesundheit zu sein“, sagt der stellvertretende Geschäftsführer des WIdO, Helmut Schröder. Kein Wunder, dass Hochschullehrer mit 3,9 Krankheitstagen im Jahr 2014 das Schlusslicht (Platz 20) bilden. Ihnen folgen die Ärzte mit sieben Kranktagen im Jahr auf Platz 19.

Bild: dpa/dpaweb

Platz zehn: Platz- und Gerätewarte

Deutlich häufiger krank waren Menschen, die als Platz- oder Gerätewart tätig sind. Auf ihr Konto gehen 26 Fehltage. Insgesamt ist der Krankenstand bei den elf Millionen AOK-versicherten Arbeitnehmern im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr mit einem Anstieg von 0,1 Prozentpunkt fast gleich geblieben und liegt nunmehr bei 5,2 Prozent. Damit hat jeder Beschäftigte im Durchschnitt 18,9 Tage aufgrund einer ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung im Betrieb gefehlt.

Bild: dpa

Platz neun: Angestellte in der Papierverarbeitung und Verpackungstechniker

Wer in der Papierverarbeitung oder der Verpackungstechnik tätig ist, blieb im Schnitt 26,1 Tage krank zuhause, wie die Analyse zeigt. Im Ranking der krankmachenden Berufe ergibt das Platz neun.

Bild: dpa

Platz sieben: Dialogmarketing

In den dienstleistungsorientierten Berufen sind eher psychische Erkrankungen bestimmend für eine Krankschreibung: Im Dialogmarketing, zu denen Beschäftigte im Callcenter gehören, gehen 19 Prozent der insgesamt 26,4 Arbeitsunfähigkeitstage auf psychische Erkrankungen zurück. Demnach entfiel im Dialogmarketing fast jeder fünfte Fehltag auf eine psychische Erkrankung.

Bild: dapd

Platz sieben: Metallumformung

Anders sieht in der Metallumformung aus. Hier ist eher die körperliche Belastung ein Grund für hohe Fehlzeiten. 26,6 Tage fehlten die Mitarbeiter aus diesem Berufszweig durchschnittlich im vergangenen Jahr.

Bild: ZB

Platz sechs: Altenpflege

In der Altenpflege kommt beides zusammen: eine hohe körperliche, sowie eine hohe psychische Belastung. Entsprechend hoch ist der Krankenstand der Pfleger und Pflegerinnen. 26,7 Fehltage hatten sie im vergangenen Jahr, 16 Prozent davon blieben sie wegen psychischer Probleme zuhause.

Bild: dpa

Platz fünf: Spanlose Metallverarbeitung

Mitarbeiter aus dem metallverarbeitenden Gewerbe sind noch häufiger krank als Altenpfleger. Ganze 26,9 Tage waren sie im vergangenen Jahr krank geschrieben.

Bild: dpa

Platz vier: Bus- und Straßenbahnfahrer

Hohe Ausfallzeiten gibt es auch bei Bus- und Straßenbahnfahrern. Auch sie fehlten im Schnitt krankheitsbedingt 26,9 Tage.

Bild: dpa

Platz drei: Straßen- und Tunnelwärter

Die Straßen- und Tunnelwärter liegen mit durchschnittlich 27,3 Fehltagen auf dem dritten Platz.

Bild: dpa

Platz zwei: Industriegießer

Menschen, die als Industriegießer arbeiten, haben im letzten Jahr durchschnittlich 29,5 Tage gefehlt. Der Hauptgrund für die vielen Fehltage sind laut WIdO-Analyse Muskel-Skelett-Erkrankungen. 27 Prozent der Fehltage ließen sich auf entsprechende Krankheiten zurückführen. 14 Prozent waren Verletzungen, die sich die Menschen bei der Arbeit zuzogen und nur sieben Prozent waren psychische Erkrankungen.

Bild: AP

Platz eins: Müllwerker

Am häufigsten krank sind Angestellte aus Ver- und Entsorgungsbetrieben. Sie fehlten im Schnitt 30,8 Tage - also einen ganzen Monat. Die hohe körperliche Arbeitsbelastung und überdurchschnittlich viele Arbeitsunfälle (zwölf Prozent der Krankentage gehen auf Verletzungen zurück) sind Schuld für die hohen Fehlzeiten. Hauptkrankheitsgrund sind mit 28 Prozent Erkrankungen des Skeletts beziehungsweise der Muskulatur.

Bild: dpa