Die Mehrheit der Arbeitnehmer in Deutschland ist mit ihrem Lohn zufrieden. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die der „Rheinischen Post“ (Montag) vorliegt. Demnach gaben 61 Prozent aller Arbeitnehmer an, sich gerecht bezahlt zu fühlen. Im Westen liege der Anteil höher als im Osten, schreibt die IW-Lohnexpertin Helena Schneider unter Berufung auf das Sozio-oekonomische Panel.
Den Ergebnissen zufolge fühlten sich Beschäftigte im Niedriglohnsektor bezüglich ihres Bruttoverdienstes ungerechter entlohnt als Personen mit höheren Bruttostundenlöhnen. Jedoch gab auch hier mit 53,1 Prozent die Mehrheit an, gerecht entlohnt zu werden. Mehrheitlich unzufrieden sind demnach Niedriglohnempfänger im Osten. Dort empfanden nur 38,4 Prozent ihr Bruttoeinkommen als gerecht. Das sind fast 20 Prozentpunkte weniger als im Westen.
„Beschäftigte, die nach einem Haus- oder Flächentarifvertrag bezahlt werden, fühlen sich im Durchschnitt gerechter entlohnt als Arbeitnehmer aus Betrieben ohne Tarifbindung“, schreibt die Autorin. Während 63,2 Prozent der nach Tarif bezahlten Beschäftigten ihr Bruttoeinkommen als gerecht empfänden, betrage dieser Wert für nicht tarifgebundene Arbeitnehmer 56,3 Prozent.
Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) ist eine seit 1984 laufende repräsentative Wiederholungsbefragung. Dafür werden zurzeit jedes Jahr in Deutschland etwa 30.000 Menschen zu Themen wie Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung oder Gesundheit befragt.
Diese Angestellten verdienen in Deutschland am besten
Wie bereits im letzten Jahr haben es auch in diesem die Oberärzte auf den ersten Platz geschafft. Sie erhalten jährlich (im Median) 116.937 Euro beziehungsweise (im Mittel) 121.207 Euro und gelten damit als Spitzenverdiener in Deutschland.
Quelle: Auswertung von Gehalt.de
An zweiter Stelle befindet sich der Facharzt mit rund 78.000 Euro im Jahr. Im Vergleich zum Oberarzt ist das ein Unterschied von rund 38.000 Euro. Das Gefälle ist deswegen so stark, weil sich die Verantwortungen und Spezialisierung stark unterscheiden.
Laut Auswertung belegt der Fondsmanager den dritten Platz mit rund 75.800 Euro. Zu seinen Aufgaben gehören sämtliche Anlagestrategien. So entscheiden sie an der Börse, welche Wertpapiere erworben und wie lange diese behalten werden sollen.
Ein Corporate Finance Manager verdient im Median 75.420 Euro brutto im Jahr. Damit belegen die Finanzmanager Platz vier.
Auf dem fünften Rang folgen Key Account Manager mit einem Mediangehalt von 72.609 Euro brutto.
Patentingenieure gehören mit einem Mediangehalt von 71.983 Euro brutto im Jahr ebenfalls zu den Top-Verdienern. Auffällig: Bislang waren ausschließlich Akademiker in den oberen Gehaltsklassen zu finden.
Auch für Versicherungsingenieure werden ein jahrelanges Studium und einige Jahre Berufserfahrung vorausgesetzt, bevor sie sich über (im Median) 70.963 Euro brutto im Jahr freuen dürfen.
Verkaufsleiter für können im Median 70.838 Euro brutto im Jahr verdienen.
Angestellte aus dem Bereich der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften kommen im Median auf ein Jahresgehalt von 68.959 Euro brutto.
Das Schlusslicht unter den Top-Verdienern sind die Vertriebsingenieure. Sie belegen mit einem Mediangehalt von 68.058 Euro Platz zehn.