Gehalt Die zehn schlimmsten Fehler in Gehaltsverhandlungen
Rund drei Viertel der Angestellten wünschen sich mehr Geld. In der Verhandlung ist Geschick gefragt. Wir verraten, welche Fehler Sie vermeiden sollten und wie Sie Ihren Chef von mehr Gehalt überzeugen.

Schlechte Vorbereitung
Wer vorbereitet ins Gehaltsgespräch geht, holt mehr raus. Eine gute Vorbereitung ist allein schon deshalb wichtig, weil Ihr Verhandlungspartner in punkto Gehalt und Verhandlungskompetenz in der Regel wesentlich erfahrener ist als Sie. Lassen Sie daher einfließen, welche Projekte Sie zuletzt erfolgreich abgeschlossen haben. Ihre Leistung ist in der Regel eine Kennzahl, mit der Ihr Arbeitgeber Sie beurteilt. Die Darstellung Ihrer Erfolge ist daher die beste Basis für ein erfolgreiches Verhandlungsgespräch. Die ideale Ausgangssituation für diese Argumentation ist gegeben, wenn Sie bereits über einen längeren Zeitraum in einem Unternehmen tätig sind und durch Leistungen bereits überzeugen konnten.
Quelle: Gehalt.de, "100 clevere Tipps: Gehaltsverhandlung"
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Kollegen als Referenz
Ein absolutes Tabu sind Vergleiche mit anderen Kollegen. Zum einen, weil sie damit Eifersucht zum Ausdruck bringen. Zum anderen, weil sich Vergleiche negativ auf das Betriebsklima auswirken und Sie das sicher nicht auf der Karriereleiter hochklettern lässt. Punkten Sie stattdessen mit schlagkräftigen Argumenten, für die Sie Belege vorweisen können. Heben Sie hervor, für welche Geschäftserfolge Sie große Beiträge geleistet haben.
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Schlechte Argumente
Es gibt Argumente, die Sie nie benutzen sollten, auch wenn das eine oder andere auf den ersten Blick der Auslöser für Ihren Wunsch nach mehr Gehalt gewesen sein sollte. Vermeiden Sie Mitleids- oder Bedürftigkeitsargumente. Auch leere Drohungen á la "Wenn ich nicht mehr Geld bekomme, gehe ich", sind fehl am Platz. Einzige Ausnahme: Sie wollen nicht im Unternehmen bleiben. In diesem Fall wird das Verhältnis zu Ihrem ehemaligen Vorgesetzten aber mit Sicherheit leiden.
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Falscher Zeitpunkt
Neben gut überlegten Argumenten sollten Sie den passenden Zeitpunkt für das Gespräch mit dem Chef wählen. Gutes Timing bei der Gehaltsverhandlung kann Gold wert sein. Niemals zwischen Tür und Angel - machen Sie immer einen Termin. Überlegen Sie, wann Ihr Chef am besten aufgelegt ist. In der Regel bieten Jahres- und Feedbackgespräche eine gute Möglichkeit. Ein Gehaltsgespräch in hektischen Zeiten setzt den Vorgesetzten unnötig unter Druck. In einer entspannten Situation werden Sie viel eher auf sein Wohlwollen stoßen. Aber Vorsicht: Wenn der Insolvenzverwalter schon durch die Flure wandert oder die Firma in einer existenziellen Krise steckt, macht eine Forderung nach mehr Gehalt wenig Sinn.
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Alltagskleidung
An der bekannten Redewendung "Kleider machen Leute" ist durchaus etwas dran. Das Aussehen ist gewissermaßen das Aushängeschild des Arbeitnehmers. Wer schmutzige Kleidung trägt, wirkt nachlässig und ungepflegt - und das nicht nur in Bezug aufs Outfit. Wer dagegen professionelle, frisch gebügelte Kleidung trägt, strahlt eine gewisse Kompetenz aus und wird in seinen Forderungen ernster genommen.
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Überzogene Forderungen
Wer zu wenig fordert, kommt nie zu mehr Geld. Wer zu viel verlangt, verspielt möglicherweise sämtliche Karriere-Chancen. Gehaltsforderungen sollten angemessen sein. Nur wer weiß, was in vergleichbaren Positionen gezahlt wird, hat eine Vorstellung davon, was er für seine Arbeit verlangen kann beziehungsweise was seine Arbeit wert ist. Besonders für Berufseinsteiger ist diese Information entscheidend. Hochschulabsolventen sollten geknüpfte Kontakte nutzen, um branchenübliche Einstiegsgehälter in Erfahrung zu bringen.
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Unsicheres Auftreten
Unterschätzen Sie Ihre Körpersprache nicht - mindestens die Hälfte eines Gesprächs läuft auf non-verbaler Ebene ab. So zeugt die Vermeidung von Augenkontakt beispielsweise von mangelndem Selbstbewusstsein. Wer einen souveränen Eindruck hinterlassen möchte, sollte sich nicht kleiner machen als er ist und seine Stärken offen nach außen tragen. Aber Vorsicht: Finden Sie das Maß zwischen Selbstbewusstsein und Selbstverliebtheit. Überhebliche Menschen wirken nicht nur unglaubwürdig, sondern auch überheblich.
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Vergleiche mit anderen Unternehmen
Vergleiche mit ehemaligen Arbeitgebern oder anderen Unternehmen sind ebenfalls unangebracht. Vorgesetze könnten ein solches Verhalten negativ werten, da es die Aufmerksamkeit von der eigentlichen Arbeitsleistung ablenkt.
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Wutausbrüche und geringe Flexibilität
Der persönliche Eindruck kann sehr entscheidend dafür sein, ob Sie Ihr Ziel erreichen oder nicht: Gelassenheit feit Sie vor emotionalen Wutausbrüchen. Denn wer seine Stimme erhebt anstatt konstruktive Argumente zu liefern, schränkt seine Chancen auf ein höheres Gehalt immens ein. Besser: Versteifen Sie sich nicht auf eine einzige Lösung, sondern haben Sie eine Alternative oder mehr in der Hinterhand. Muss es denn wirklich mehr Geld sein? Oder könnten Sie auch mit einer Prämienregelung oder einer Weiterbildung leben? Die Bereitschaft für eine Alternative verhilft zu innerer Ruhe und steigert die Flexibilität.
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