




Die schlechte Nachricht zuerst: Frauen verdienen im Schnitt zwei Prozent weniger als Männer – für die gleiche Arbeit. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine neue Studie der Unternehmensberatung Hay Group. Für die Untersuchung analysierten die Gehaltsexperten die Einkommen von 320.000 Angestellten in knapp 600 Unternehmen.
Die gute Nachricht: Damit hat sich das Gehalt von Männern und Frauen in den vergangenen Jahren angenähert. Im Jahr 2010 lag die Differenz noch bei vier Prozent.
„In der öffentlichen Debatte ist oft von sehr großen Gehaltsunterschieden zwischen Männern und Frauen zu hören“, sagt Hay-Manager Thomas Gruhle. „Diese lassen sich durch unsere Studie widerlegen.“
Beruf
Allerdings sind Frauen in Spitzenpositionen und gutbezahlten Branchen immer noch deutlich in der Minderheit. Im mittleren Management ist nur jeder fünfte Mitarbeiter weiblich, im Top-Management sind nur drei Prozent Frauen vertreten. „Die oberen Hierarchieebenen sind fest in Männerhand“, sagt Gruhle. Und dadurch ergeben sich auch die Einkommensunterschiede.
Ein weiterer Grund: Das Ingenieurwesen oder die IT – Branchen also, die überdurchschnittlich zahlen –, sind ebenfalls männlich dominiert. Frauen hingegen arbeiten überdurchschnittlich häufig in der Administration oder im Marketing – und dort verdienen sie vergleichsweise weniger. Gruhe: „Auch die Wahl der Branche trägt also dazu bei, dass Männer oft mehr Geld auf dem Konto haben als Frauen.“