




Backwaren sind lebensgefährlich! Die Mehrheit derer, die anderen Menschen Gewalt antut, hat nämlich in den 48 Stunden vor der Tat Brot, Brötchen oder Kuchen gegessen. Die Krux an vielen Studien ist der Zusammenhang von Ursache und Wirkung. Gerade bei Gehaltsstudien fragt man sich als Leser häufig: Bedingt der eine Faktor tatsächlich den anderen - oder treten nur einfach häufig beide Merkmale zur gleichen Zeit auf?
Im Falle des Gehaltsunterschieds zwischen schlanken und dicken Frauen belegen diverse Studien, dass hier das Auge das ausschlaggebende Argument liefert: Schönheit macht sich bei Frauen bezahlt - da spielt auch das Gewicht eine Rolle. Bei Männer ist es hingegen so, dass schlanke Männer angeblich weniger verdienen, als korpulente. Wobei das Schönheitsideal "schlank" nicht an Geschlechter gebunden ist. Einen klaren Ursache-Wirkungs-Zusammenhang konnte entsprechend auch noch keine Untersuchung nachweisen.
Faktoren für eine Gehaltserhöhung
Robert Half hat eine aktuelle Arbeitsmarktstudie durchgeführt, in der 200 HR-Manager in Deutschland gefragt wurden, welche Faktoren am ehesten ausschlaggebend für eine Gehaltserhöhung sind. Die Befragten hatten maximal drei Antwortmöglichkeiten.
3 % der befragten HR-Manager gaben an, keine besonderen Anforderungen für eine Gehaltserhöhung zu stellen. Bei Unternehmen von 1000 Mitarbeitern oder mehr waren es sogar 6 %, die keine Meinung äußerten.
Die Motivation des Kandidaten ist für 13 % der Befragten ein ausschlaggebender Faktor, einem Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung anzubieten.
Für 16 % der HR-Manager kommt das Angebot einer Gehaltserhöhung in Frage, wenn das Risiko besteht, den Mitarbeiter an einem Wettbewerber zu verlieren, der ein Alternativangebot macht.
Die Innovationsfähigkeit des Arbeitnehmers ist für 16 % der HR-Manager ein Faktor, eine Gehaltserhöhung in Erwägung zu ziehen.
Für mehr als ein Fünftel, rund 28 % der HR-Manager, spielt die Treue zum Unternehmen, beziehungsweise die Beschäftigungsdauer eine große Rolle, wenn es um eine Gehaltserhöhung geht.
Genauso viele Manager nehmen den Zeitraum seit der letzten Lohnerhöhung als Anhaltspunkt dafür, wann die nächste anstehen könnte. In kleinen Unternehmen von 50-499 Beschäftigten kommt diese Methode besonders häufig zum Einsatz. 32 % der Befragten gaben diesen Faktor als entscheidend an.
Bei hoher Lernbereitschaft und einem beobachtbaren Fortschritt des Mitarbeiters sind Personaler noch eher gewillt, sein Gehalt zu erhöhen. 33 % gaben diesen Faktor an.
34 % der Befragten rechnen es ihren Mitarbeitern hoch an, wenn diese Aufgaben übernehmen, die außerhalb ihres eigentlichen Verantwortungsbereichs liegen. In kleinen Unternehmen schätzen dies nur 28 % als bedeutenden Faktor ein.
Auf Platz zwei der wichtigsten Faktoren für eine Gehaltserhöhung landen Professionalität, Zusammenarbeit und die Fähigkeit zur Arbeit im Team.
Ein ungeschlagener Faktor, der bei der Entscheidung zu einer Gehaltserhöhung - laut der Umfrage - unter HR-Managern am meisten Relevanz hat, ist die technische Kompetenz bzw. die Messbarkeit der Ergebnisse von Mitarbeitern. In Großunternehmen gaben rund 48 % der HR-Manager dieses Kriterium als an.
Nun ist eine neue Studie auf dem Markt, die Sozialpsychologen der Universität Köln im Journal of Personality and Social Psychology veröffentlicht haben. Dabei bezogen sie sich auf Daten des Sozio-ökonomischen Panels. Sie wollen herausgefunden haben, dass misstrauische Menschen weniger Geld verdienen, als vertrauensseelige.
Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, werteten die Forscher die Daten und Angaben von fast 16.000 Menschen aus dem Jahr 2003 und verglichen sie mit den Werten aus dem Jahr 2012. Dabei stellten sie fest, dass Menschen, die von sich behaupteten, dass sie ihre Mitmenschen für aufrichtig halten, ihr Gehalt über den gesamten Zeitraum um durchschnittlich 240 Euro steigern konnten. Bei denen, die ihren Mitmenschen zutrauten, andere auszunutzen, fiel der Anstieg deutlich geringer aus.
In diesem Fall liegen Ursache und Wirkung aber vielleicht sogar im Datenmaterial verborgen: Diejenigen, die besonders vertrauensseelige Antworten gaben, verdienten im Schnitt ohnehin rund 1000 Euro mehr als die misstrauischen Befragten. Da könnte man nun zum einen denken, dass mehr bekommt, wer schon viel hat. Die andere mögliche Deutung wäre: Wer viel bekommt, sieht seine Mitmenschen positiver als der, der wenig hat.