Hilfe bei "Null Bock" So finden Sie den Spaß am Job wieder

Wir verbringen den Großteil unserer Zeit auf der Arbeit. Schlimm, wenn einen dann alles nervt und man einfach zu nichts mehr Lust hat. Zehn Tipps, wie Sie wieder Spaß an Ihrem Beruf finden.

Nicht gleich hochgehen!Man kennt das: Der Chef kommt rein und hat wieder tausend Wünsche, eine unrealistische Deadline und natürlich kaum Budget. Jetzt bloß nicht innerlich fluchen und sofort loslegen, rät der Managementcoach und Berater Klaus Schuster in seinem Buch "Keinen Bock mehr?". Die schlechte Stimmung beim Angehen der Aufgabe sorgt dafür, dass man vielleicht ein Drittel schafft - dann aber einbricht. Leistungsfähigkeit und Produktivität rauschen in den Keller, und das liegt nicht an der Schwere der Aufgabe, sondern an der miesen Laune. Erst der Spaß, dann stimmt auch die Leistung - das wissen auch Spitzensportler. Quelle: Fotolia
Wem macht was Spaß?Das gilt es, herauszufinden. Wer zum Beispiel von der Bürokratie und ständigem Berichte oder Protokolle schreiben genervt ist, der sollte sich im Büro umhören, wem solche Aufgaben Spaß machen. Vielleicht findet sich ein Kollege, der gerne Berichte schreibt und so die anderen von dieser für sie lästigen Aufgabe entlasten kann. Das Motto lautet: "Kille die Spaßkiller". Quelle: Fotolia
Boni sind wie DrogenMein Haus, mein Auto, meine Yacht: Viele Manager sind scharf auf dicke Boni und Statussymbole. Laut Schuster liegt das daran, dass sie ihren Job unterbewusst so sehr hassen, dass sie mit immer extremeren Kompensationen gegensteuern müssen. Das kann in Sucht und Abhängigkeit führen - so klagen viele Manager ihre Boni auch noch ein, wenn das Unternehmen ruiniert ist. Abhilfe bietet es, sich jeden Tag Zeit zu nehmen und Aufgaben zu erledigen, die den nötigen Spaß wiederbringen. Machen Sie sich eine Liste, welche Tätigkeiten oder Prozesse Ihnen wirklich Spaß bringen. Fragen Sie sich dann jeden Tag: Wie viel von dieser Liste kann ich heute erledigen, um mir genügend Spaß zu verschaffen, um alles andere auch gut ertragen zu können? Quelle: Fotolia
Blöden Aufgaben einen positiven Schwung gebenDas Szenario: Sie bekommen einen richtigen "Blödjob": Ihr Chef beauftragt Sie, 200 Kunden anzurufen, weil bei 30 der gelieferten Produkte Fehler aufgetreten sein könnten. Anstatt sich nun durch 170 langweilig-nervige Gespräche zu quälen und sich 30 Mal anpflaumen zu lassen, weil das Produkt defekt ist, spaßen Sie die Aufgabe auf. Machen Sie anstatt der Entschuldigungsanrufe einfach eine Umfrage zur Qualitätssicherung. Wundern sich die 170 Kunden dann, wieso sie angerufen werden obwohl alles in Ordnung ist, können Sie sich über das positive Feedback freuen. Ist ein Betroffener eines Defekts am Rohr, können Sie sagen: "Fantastisch! Gut, dass ich Sie anrufe! Wir beheben sofort den Schaden, natürlich auf unsere Kosten." So kann durch ein bisschen zurecht biegen auch der blödeste Job noch Spaß machen. Quelle: Fotolia
Spaß ist nichts für WeicheierEin bisschen Mut ist unumgänglich, um Spaß im Job zu haben. Schuster erzählt von einer Episode seines Berufslebens, als er noch in einer Bank arbeitete und sein Chef ihn plötzlich als Leiter eines winzigen Lokalradios einsetzte, das aus einer Insolvenz an die Bank ging. Mutlosigkeit und Opferhaltung führen hier nur auf schnellstem Wege in den Burnout. Stattdessen rief Schuster nach einigen Tagen Überwindungsarbeit den Leiter des großen Senders Antenne Bayern an. Anstatt wie befürchtet ausgelacht zu werden, erhielt er wertvolle Ratschläge und startete topmotiviert durch - das Radio wurde ein Erfolg. Mut und das Schwimmen gegen den Strom zahlen sich aus. Quelle: Fotolia
Gehen Sie Ihren WegNörgeln, jammern, lästern über Job und Kollegen, das gehört für viele Deutsche schon beinahe zum guten Ton. Wer Spaß im Job hat, sollte besser handeln wie ein Gentleman: Genießen und Schweigen. Je mehr Spaß Sie im Job, der Ehe, mit den Kindern oder im Leben haben, desto heftiger werden Sie mit Neidern und Masochisten aneinander geraten. Arbeiten Sie lieber früh, um am Nachmittag Zeit mit der Familie zu verbringen, weil Sie das glücklich macht - doch die Kollegen ziehen Sie auf, wenn Sie als Erster das Büro verlassen? Lassen Sie sich nicht beirren - schenken Sie ihnen ein Lächeln und machen Sie den Stinkefinger in der Hosentasche. Quelle: Fotolia
Stress nicht mit Erfolg verwechseln"Je gestresster ich bin, desto wichtiger bin ich auch" - ein fataler Denkfehler. Wer versucht, den Sinn seines Lebens im Stress zu finden, der ist Burnout-gefährdet. Erschöpfung ist kein Ersatz für Erfolg - und den erlebt man nur mit Spaß an der Arbeit (siehe Punkt 1). Widerstehen Sie der ständigen Versuchung, in Hektik zu verfallen. Quelle: Fotolia
Was treibt Sie an?Es gibt sie, diese eine Sache, an die man sich halten sollte, um seinem Leben und seiner Arbeit Sinn zu geben. Die Schwierigkeit ist, herauszufinden, was das ist. Hat man sie gefunden, diese eine Sache, die einem so wichtig ist, dass einem der ganze Rest nichts mehr bedeutet, sollte man sich unbedingt daran halten. Schuster erzählt von einer Ingenieurin, die es zur Bereichsleiterin brachte, aber den Spaß in ihrer Arbeit nicht finden konnte. Nach einer Beratung ließ sie sich in die Fertigung zurück versetzen - da war sie zwar "nur noch" eine Gruppenleiterin, doch sie konnte den ganzen Tag genau das machen, was sie erfüllt: Dinge konstruieren. Quelle: Fotolia
Erkenne dich selbstDie meisten Menschen wissen nur zu gut, was sie hassen - was sie lieben, ist ihnen oft unklar. Man sollte sich auch im Berufsleben immer wieder die Fragen stellen: "Was sind meine Vorlieben?", "Wie kann ich meine Arbeit so anpassen, dass sie meinen Vorlieben entspricht?". Jede Aufgabe, Krise und jedes Problem sollte so umstrukturiert werden, dass es den persönlichen Vorlieben größtmöglich entspricht. Quelle: Fotolia
Muss es immer mehr sein?Ganz oben auf der Karriereleiter - und doch nicht glücklich? Die Glücksforschung zeigt, dass Macht, Anerkennung und Geld uns nicht auf Dauer zufrieden machen. Wer nach immer mehr Geld und Status hechelt, wird nie glücklich, denn es muss immer mehr sein. Die erfolgreichsten und glücklichsten Menschen sind die, die sich selbst verwirklichen können, sei es auf der Arbeit, in der Ehe oder beim Hobby. Also: Nein, es muss nicht immer mehr sein! Das ist Suchtverhalten. Das ganze Leben sollte hingegen nach dem Erreichen der Selbstverwirklichung ausgerichtet sein. Quelle: Fotolia
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