Häufiger sind elos aber noch stärker die Umstände am aktuellen Arbeitsplatz, die sie zu einem Jobwechsel bewegen. Hier spricht die Lehre von einer Push-Motivation. „Wir haben im Bereich der betrieblichen Gesundheitsforschung herausgefunden, dass ein respektvoller Umgang miteinander, ein angenehmes Betriebsklima, eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit und Anerkennung für die geleistete Arbeit zur Arbeitszufriedenheit beitragen“, erklärt die Arbeitspsychologin Lilo Endriss. „Häufig ist es so, dass diese Punkte nicht vorhanden sind, wenn sich jemand aus einem sicheren Arbeitsverhältnis in ein Start-up begibt.“
Der große Stellenwert den Anerkennung für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz einnimmt, zeigt sich auch in einer Studie des Karriere-Netzwerks Xing. Dort gab fast die Hälfte der Befragten an, dass ihnen die Wertschätzung ihres Chefs wichtig ist.
Checkliste für die Kündigungsfrist
Notieren Sie zunächst alle Projekte und Aufgaben, die zu Ihrem Arbeitsbereich gehören. Darüber hinaus schreiben Sie auf die Liste alle Dinge, die Sie vor Ihrem letzten Arbeitstag noch erledigen müssen oder wollen. Etwa Fragen an den Chef, Übergabegespräche oder einfach Organisatorisches wie die Schlüsselabgabe. Diese Liste können Sie dann konsequent abarbeiten. So haben Sie ein klares Programm und idealerweise vergessen Sie nichts.
Nicht alle Projekte, an denen Sie derzeit arbeiten, werden Sie in Ihrer Kündigungsfrist noch abarbeiten können. Idealerweise lernen Sie Ihren Nachfolger noch kennen und können ihn persönlich einarbeiten. Wie auch immer es kommt – bereiten Sie in jedem Fall eine saubere Übergabe vor und schreiben Sie Notizen. Stellen Sie dafür sicher, dass alle Aspekte verständlich nachvollziehbar sind.
Aufräumarbeiten gehören zum Abschied dazu. Selbst bei den ordentlichsten Arbeitnehmern dürften sich diverse Unterlagen und unter Umständen auch persönliche Notizen angesammelt haben. Nehmen Sie sich Zeit für diese Aufräumarbeiten, denn diese organisatorischen Bemühungen haben auch einen psychologischen Aspekt. Beginnen Sie damit also nicht erst am vorletzten oder gar letzten Tag.
Wenn die Kündigungsnachricht verdaut ist und es nur noch ein paar Wochen bis zum Abschied sind, sollten Sie mit Ihrem zukünftigen Ex-Chef über Ihr Arbeitszeugnis sprechen. Bieten Sie Ihre Mithilfe an, sollte Ihr Chef viel Arbeit haben oder sich mit derartigen Formulierungen schwertun. Ihre Mithilfe kann Ihr Zeugnis unter Umständen positiv beeinflussen. Sie könnten beispielsweise anbieten, einen Entwurf zu formulieren. Allerdings sollten Sie vorsichtig sein mit diesem Angebot. Manch ein Chef könnte auch misstrauisch werden oder ablehnend reagieren – da müssen Sie auf Ihr Bauchgefühl hören.
Bürobuffet? Frühstück? Kuchen? Sekt? Oder doch lieber in kleiner Runde abends zum Essen im Restaurant oder auf ein Bier? Bereiten Sie Ihren Abschied frühzeitig vor und informieren Sie Ihre Kollegen beizeiten. Damit garantieren Sie, dass alle Zeit finden, sich auf Ihren Abschied freuen und es nicht in Stress ausartet.
Chloe Lasseron hat einen radikaleren Wechsel vollzogen und hat dafür auch den Atlantik überquert. Die gebürtige Französin ist in San Francisco aufgewachsen und besucht dort eine Kochschule. Im Laufe ihrer Karriere spezialisiert sie sich auf Gebäck und Desserts, arbeitet sich hoch und findet sich schließlich in einem Drei-Sterne-Restaurant in New York wieder.
Die Sterne-Restaurants in Deutschland
Ein-Stern-Häuser: 65
Zwei-Sterne-Häuser: 6
Drei-Sterne-Häuser: 2
Quelle: Guide Michelin Deutschland 2017
Ein-Stern-Häuser: 39
Zwei-Sterne-Häuser: 9
Drei-Sterne-Häuser: 1
Ein-Stern-Häuser: 12
Zwei-Sterne-Häuser: 6
Drei-Sterne-Häuser: 0
Ein-Stern-Häuser: 2
Zwei-Sterne-Häuser: 0
Drei-Sterne-Häuser: 0
Ein-Stern-Häuser: 0
Zwei-Sterne-Häuser: 0
Drei-Sterne-Häuser: 0
Ein-Stern-Häuser: 6
Zwei-Sterne-Häuser: 3
Drei-Sterne-Häuser: 1
Ein-Stern-Häuser: 17
Zwei-Sterne-Häuser: 3
Drei-Sterne-Häuser: 0
Ein-Stern-Häuser: 9
Zwei-Sterne-Häuser: 0
Drei-Sterne-Häuser: 0
Ein-Stern-Häuser: 11
Zwei-Sterne-Häuser: 1
Drei-Sterne-Häuser: 2
Ein-Stern-Häuser: 40
Zwei-Sterne-Häuser: 4
Drei-Sterne-Häuser: 1
Ein-Stern-Häuser: 20
Zwei-Sterne-Häuser: 3
Drei-Sterne-Häuser: 1
Ein-Stern-Häuser: 2
Zwei-Sterne-Häuser: 0
Drei-Sterne-Häuser: 2
Ein-Stern-Häuser: 6
Zwei-Sterne-Häuser: 1
Drei-Sterne-Häuser: 0
Ein-Stern-Häuser: 0
Zwei-Sterne-Häuser: 0
Drei-Sterne-Häuser: 0
Ein-Stern-Häuser: 11
Zwei-Sterne-Häuser: 3
Drei-Sterne-Häuser: 0
Ein-Stern-Häuser: 2
Zwei-Sterne-Häuser: 0
Drei-Sterne-Häuser: 0
Ein-Stern-Häuser: 242
Zwei-Sterne-Häuser: 39
Drei-Sterne-Häuser: 10
Hier, auf dem vermeintlichen Höhepunkt ihrer kulinarischen Karriere, vollzieht Lasseron einen Lebenswandel: Sie treibt mehr Sport und versucht einen gesünderen Lebensstil zu führen. Täglich in der Küche zu stehen um süße Zuckerbomben herzustellen, passt da nicht mehr. „Ich habe mehr Spaß dabei Menschen zu helfen, gesünder zu essen, als ihnen einen Kuchen zu backen“, sagt Lasseron heute. Also wechselt sie in ein Start-up, um dort personalisierbare Lunch-Boxen herzustellen. Zwar geht das ein Jahr nachdem sie dort angefangen hat Pleite, ihre Euphorie für Start-ups tut das jedoch keinen Abbruch. „In der Gastronomie ist eine gewisse Unsicherheit üblich, da bin ich dran gewöhnt.“
„Mein Aufgabenfeld ist definitiv vielfältiger geworden.“
Da sie schon länger den Plan hat, nach Europa zu gehen, sucht sie nach jungen Unternehmen in Berlin und London und stößt letztendlich auf GreenGurus. Das Berliner Start-up liefert frische Salate und Sandwiches fürs Mittagessen aus. Mit Preisen zwischen drei und sieben Euro bewegt sich Lasseron nun weit ab von ihren Haute-Cuisine-Zeiten - auch was den Aufwand für die Gerichte angeht. Unterfordert fühlt sie sich deshalb jedoch nicht. Während sie früher ein kleines Team in einer Restaurantküche geleitet hat, muss sie jetzt ein größeres Team managen und auch mehr logistische Aufgabe übernehmen. „Mein Aufgabenfeld ist definitiv vielfältiger geworden.“