
Geht nicht, gibt es nicht mehr: "Ich kenn mich mit Computern nicht so gut aus", "ich bin nicht sonderlich technikaffin", "am Wochenende habe ich frei und arbeite nicht" sind alles Sätze, die offenbar der Vergangenheit angehören. Zumindest, wenn man dem aktuellen Randstad-ifo-flexindex glaubt, für den vierteljährlich rund 1000 Personalleiter aus Industrie, Handel und dem Dienstleistungssektor befragt werden.
Eigentlich geht es bei der Befragung um Flexibilisierungsmaßnahmen in Unternehmen: Gibt es Home-Office, Teilzeit, Arbeitszeitkonten und wie sieht es mit Überstunden im Betrieb aus. Doch es gibt auch jeweils verschiedene Sonderfragen zu Personalthemen.
Im 3. Quartal 2015 wurden im Rahmen der Sonderfragen die Personalleiter befragt, wie sich die Anforderungen an die Mitarbeiter in den vergangenen Jahren geändert haben und ob ihr Unternehmen Schwierigkeiten bei der Azubirekrutierung hat.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Erwartungen der Unternehmen an ihre Mitarbeiter auf breiter Front gestiegen sind. Besonders im Bereich IT wird ein sicherer Umgang der Beschäftigten mit Informations- und Kommunikationstechnologien verlangt. Zudem ist im Job mehr Flexibilität gefragt als noch vor fünf Jahren.
Was Personaler von Angestellten erwarten
Eine Umfrage unter Personalleitern für den Randstad-ifo-flexindex hat ergeben, dass heute deutlich mehr von potentiellen Mitarbeitern erwartet wird als in den vergangenen Jahren.
So gaben 78 Prozent der befragten Personaler an, dass ihre Erwartungen an das IT-Verständnis der Bewerber gestiegen seien.
62 Prozent der befragten Personaler geben an, dass die Erwartungen im Bereich Zusatzqualifikationen gestiegen seien.
67 Prozent der befragten Personaler gaben an, dass ihre Erwartungen an die zeitliche Flexibilität gestiegen seien.
48 Prozent der befragten Personaler gaben an, dass ihre Erwartung an die Teamfähigkeit der Bewerber gestiegen sei.
53 Prozent der befragten Personaler gaben an, dass ihre Erwartung an Sprachkenntnisse der Bewerber gestiegen sei.
Die Anforderung an Bewerber, lebenslang zu Lernen, wird von 58 Prozent der Befragten als gestiegen angegeben.
Drei Prozent der Befragten gaben an, von ihren Bewerbern weniger Reisebereitschaft zu erwarten, als noch vor ein paar Jahren. Bei einem Großteil, nämlich 69 Prozent, hätten sich die Erwartungen nicht verändert, bei 27 Prozent sind sie dagegen gestiegen.
Auch bei der Bereitschaft, am Wochenende zu arbeiten, sind die Erwartungen leicht zurückgegangen, wie vier Prozent angaben. Bei 26 Prozent sind sie jedoch gestiegen.
Da braucht sich niemand wundern, dass vor ein paar Tagen 42 Prozent der Deutschen sagten, dass ihre Arbeitsbelastung in den vergangenen Jahren zugenommen habe und sie unter Stress leiden.