




Hewlett Packard ist das Unternehmen mit den fairsten Karrierechancen für Frauen und steht im Frauen-Karriere-Index (FKi) auf dem ersten Platz mit 85 von 100 möglichen Punkten - und das bereits zum zweiten Mal. Ihm folgen relativ dicht die Deutsche Telekom (83 Punkte), Airbus Group und Randstad (je (82 Punkte), die Charite´in Berlin (81), SMA Solar Technology (80), die HypoVereinsbank (80) und die Siemens Betriebskrankenkasse SBK. Insgesamt hatten sich 128 Unternehmen aus allen Branchen und aller Größen für diesen dritten FKi beworben.
Den Frauen-Karriere-Index kreierte das Bundesfamilienministerium vor zwei Jahren, um die Aufstiegschancen von Frauen in Unternehmen hierzulande objektiv und unabhängig auf den Prüfstand zu bringen und zu ranken. Mit Fragebögen wurde das Engagement der Unternehmen gemessen. Das Ziel: Transparenz in die Aufstiegschancen von Frauen in Unternehmen zu bringen sowie die Karrierechancen von Frauen zu identifizieren und zu vergleichen.
Die Untersuchung der Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig liefert einige interessante Erkenntnisse: Die zukunftsträchtigsten Maßnahmen zur Frauen-Karriereförderung sind erfolgreiche Frauen als Rollenvorbilder in der internen Kommunikation von Unternehmen, die Anrechnung von Elternzeit als Berufserfahrungsjahre und Sabbaticals.
Hinterfragen Sie sich selbst: Stimmen diese Klischees über Frauen und Männer im Job?
Studien zeigen: Schon kleine Mädchen bevorzugen flache Hierarchien – keiner soll sein Gesicht verlieren. Chefinnen-Gehabe wird abgestraft. Jungs aber testen schon früh Hierarchien – und bleiben im Job dabei: Arbeit ist Wettkampf, Karriere heißt Konkurrenten killen.
Viele Frauen lehnen Machtgerangel ab, streiten lieber um der Sache willen. Männer kämpfen oft nicht um Inhalte, sondern um die Deutungshoheit.
Frauen landen oft entweder auf unwichtigen oder sehr wackeligen Stühlen, auf denen die Gefahr des Scheiterns besonders groß ist. Nicht, weil sie besonders gute Krisenmanager wären – sondern weil Männer Frauen eher ranlassen, wenn der Karren tief im Dreck steckt.
Auch unfähige Männer treten oft mit breiter Brust auf. Fähige Frauen machen sich oft klein, nehmen Dinge persönlich, haben Angst vor zu viel Verantwortung.
Frauen ohne Durchhaltevermögen
Weibliche Führungskräfte steigen schneller wieder aus als Männer. Auch wenn manche Unternehmen gezielt mehr Managerinnen einstellen, erhöht sich die Zahl ihrer weiblichen Führungskräfte unterm Strich am Ende trotzdem nicht.
Warum? "Zum einen geben Frauen auch schneller auf, weil sie es können. Insbesondere wenn sie nicht die Alleinverdiener in der Familie sind," sagt Barbara Lutz, Vorstand der Initiative Frauenpreis, die den FKi für das Bundesfrauenministerium verantwortet sowie Managing Partner der Personalberatung HuntingHer ist, die auf Frauen spezialisiert ist. Ein weiterer Grund: "Wenn Frauen alleine, auf verlorenem Posten kämpfen sollen und gar keine Chance haben." Nur wenn das Umfeld mit unterstütze und nicht von vornherein ablehnt, kann es klappen, so Lutz.
Frauenfreundlichere Ausländer
Unter den Top 21 Unternehmen im FKi sind neun, die ihre Firmenzentrale im Ausland haben. Vermutlich deshalb, weil sich andere Nationen schon länger mit dem Thema befassen und es voran treiben.
Barbara Lutz macht eine andere Kultur aus: "Ausländische Unternehmen haben eine offenere, leistungsorientierte Kultur, die sie dann auch in Deutschland leben." Viele Themen die in Mutterländern wie den USA oder Frankreich selbstverständlich sind, gelten dann auch in den deutschen Töchtern. "Frauen können sich dort leichter etablieren und werden häufig auch von den Zentralen unterstützt, so ihre Erfahrung.
Viele Frauen heißt nicht: viele Chefinnen
Auch wenn ein Unternehmen überdurchschnittlich viele Frauen beschäftigt, bedeutet das noch lange nicht, dass dort auch viele Chefin werden können.