Karriereleiter

Machen Sie Ihr Büro gemütlich – zur Not mit eigenem Geld

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Nicht für Chef und Chefin, sondern für sich selbst

Wenn Sie sich am Arbeitsplatz wohler fühlen möchten, sollten Sie einfach mal überlegen, mit welchen kleinen Veränderungen Sie selber die Atmosphäre steigern können. Nicht für Chef und Chefin. Sondern für sich.

- Eine Stehlampe für die Ecke oder eine Tischlampe für die Fensterbank für 30 Euro spenden den ganzen Winter über eine warme indirekte Beleuchtung und die Neonröhre an der Decke kann dann aus. Fragen Sie nach, ob mitgebrachte Elektrogeräte in Ihrer Firma gestattet sind. In größeren Betrieben müssen sie oft vom technischen Support überprüft, registriert und freigegeben werden.

- Ein Tischläufer auf dem Sideboard für 15 Euro macht aus den Büromöbeln schon fast ein Loungemöbel. Darauf eine Glasschale für 10 Euro, in der Sie Ihre Äpfel und Bananen legen, die Sie im Laufe der Woche aufessen.

- Wer keine Lust hat, Blumen zu gießen, kriegt beeindruckend echt aussehende Kunstpflanzen in der Sammelsurium-Abteilung großer schwedischer Möbelhäuser für 1 bis 20 Euro.

- Eine eigene hübsche Wasserkaraffe für 15 Euro, die Sie zum Feierabend einfach im Rollwagen unterm Schreibtisch einschließen, ist doch angenehmer als der Verdi-Becher mit rosafarbener Spülmaschinenblässe. Und Sie trinken wahrscheinlich sogar mehr Wasser.

- Kunstdrucke gibt es im Internet für einen Appel und ein Ei, Werbeplakate mitunter kostenlos. Einen einfachen großen Bilderrahmen Din A 0 für die Wand gibt es ab rund 50 Euro, einen kleinen für ein Urlaubsfoto auf dem Schreibtisch für 5.

Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber. Oftmals ist den Chefs bestimmt gar nicht bewusst, dass die Mitarbeiter auf mehr Lebensqualität am Arbeitsplatz Wert legen. Vielleicht machen die Verantwortlichen ja doch ein paar Euro locker. Für neue Sitzpolster in der Küche, ein bisschen frische Farbe für die Wände in der Kaffeeecke, ein paar Bilder für den Flur oder einfach ein paar neue Bürotassen.

Und wenn nein: Rechnen Sie mal durch. Alle oben aufgelisteten Posten zusammen machen vielleicht rund 100 Euro aus. Wenn Sie sich das gönnen, haben Sie womöglich viele Jahre etwas davon. Und wenn Sie sich bei Bildern und Lampen mit anderen Kollegen zusammentun, wird es für jeden ein Klacks.

Jeder Personalverantwortliche wäre allerdings gut beraten, den Ruf der Belegschaft zu hören. Zwar kommt für den ganzen Laden an Investitionen meist mehr zusammen als 100 Euro. Aber oftmals sind es genau diese kleinen Zeichen von Anerkennung und Respekt, die sich mehr im Betriebsklima niederschlagen als eine symbolische Einmalzahlung als Dankeschön. Wenn sich die ganze Belegschaft wohl fühlt, dann hat sich das schon immer ausgezahlt.

Und wenn Sie nicht in der Chefetage sitzen: Im 21. Jahrhundert ist es nicht mehr peinlich, den Wunsch nach mehr Wellness am Arbeitsplatz einzufordern. Sie sind nicht mehr allein. Wenn die Führungsriege auf diesem Ohr taub ist, machen Sie eine Kosten-Nutzen-Rechnung auf und investieren Sie einfach ein paar Euros selber. Wie gesagt: Nicht für die Firma. Sondern für sich ganz allein.

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