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So lässt sich die Stimme optimieren Quelle: imago images

Sprechtraining: So klingen Sie vor Publikum kompetenter

Vor Präsentationen oder anderen Auftritten präparieren wir meist alle Details akribisch. Und vergessen dabei oft unser wichtigstes Werkzeug: die Stimme. Wie wir sprechen, können wir selber aber leicht optimieren.

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Man kann nichts für sein Aussehen. Sagt man ja so. Und meint damit, dass die Natur uns unser Äußeres nun mal in die Gene gelegt hat. Und trotzdem tun wir einiges, um unser Aussehen zu beeinflussen. Wir halten Diät, wir treiben Sport, wir gehen zum Friseur und waschen uns morgens das Gesicht. 

Auch der Klang unserer Stimme liegt uns in den Genen. Daher kommt so gut wie keiner darauf zu versuchen, seine Stimme zu optimieren. Das überlassen die meisten den Schauspielern, Opernsängern, Hörbuchsprechern oder Fernsehmoderatoren. 

Dabei können wir an der Art, wie wir beim Sprechen klingen, sehr wohl arbeiten. Die Frage ist: Lohnt sich der Aufwand?
Erinnern wir uns daran, warum wir vor Publikum sprechen. Die meisten tun dies, um ihre Zuhörer von dem, worüber sie sprechen, zu überzeugen. Gäbe es also ein Werkzeug, das unsere Überzeugungskraft stark erhöht, sollten wir es nutzen.  

Und unsere Stimme ist in jedem Fall ein solches Werkzeug. Wie wir sprechen, ist für unsere Zuhörer extrem aufschlussreich. Jeder kann beim anderen in wenigen Sekunden wichtige Informationen aus dem Klang des Gesprochenen heraushören: Nicht nur unser ungefähres Alter, unser Geschlecht und unsere regionale Herkunft (eher Wilhelmshaven oder Ludwigsburg?), sondern auch Informationen, die für unsere Überzeugungskraft ausschlaggebend sind: Wie entspannt wir sind, wie selbstsicher, wie motiviert, ob wir eher extrovertiert sind oder verschlossen.

Und es ist ja keine Frage: Selbstbewusst, kompetent und extrovertiert schlägt unsicher, wenig kompetent und verschlossen. 
In diversen Studien ist längst bewiesen: Menschen mit einer dunklen, warmen, vollen, entspannten Stimme wirken auf andere souveräner und kompetenter.

Es lohnt sich also sehr, den Eindruck zu beeinflussen, den unsere Art zu sprechen auf andere macht. Durch gewisse Stimm- und Sprechübungen wird natürlich nicht der Introvertierte zur Rampensau, der Laie ohne Sachverstand wird nicht zum Experten auf seinem Gebiet. Aber immerhin kommen wir mit entsprechender Übung besser rüber, ohne uns verstellen zu müssen. Weil wir überzeugender klingen. 
Dies hinzubekommen, ist oft ein längerer Weg. Einige Redner besuchen hierfür Seminare oder nutzen Coachings, die über Wochen und Monate laufen. 

Aber es kann durchaus schon etwas bringen, hier und jetzt für sich zu erkennen, was an Potenzial in uns steckt. 

Wie wir beim Sprechen klingen, wird beeinflusst durch 
1.     die Art und Weise, wie wir atmen
2.     unseren Kehlkopf, der die Stimme mittels der Stimmbänder erzeugt
3.     unseren Mund mit Lippen, Kiefer, Gaumen und Zunge, die die Stimme sozusagen kanalisieren und formen. 

Und am Ende kommt diese von uns mehrfach getrimmte Sprache aus Mund und Nase raus und ab in die Ohren der anderen. 

Es bietet sich also an, Atmung, Stimmbändern und den Sprechwerkzeugen im Mund zu trainieren.

Nervös gepressten Klang wegatmen

Eine entspannte Atmung „in den Bauch“, also nach „unten“ wirkt nicht nur beruhigend. Sie schafft auch mehr Raum um unseren Kehlkopf herum. Denn auch der wandert ein Stück mit runter. Mit anderen Worten: Wer sein Zwerchfell entspannt nach unten ziehen lässt, schafft oben einen größeren Resonanzbereich. Auch deshalb klingt die Stimme von entspannten Leuten voluminöser und kräftiger. Wenn Sie das Gefühl haben, irgendwie gepresst und verspannt zu reden: Vielleicht liegt es an einer angestrengten Atmung. Dies können sie sogar noch während des Vortrags korrigieren. Atmen Sie tief durch, aber eben „nach unten“.

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