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Schlagfertigkeit im Job: Wichtige Tipps und eine Warnung

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Taktik, Übung und Erfahrung

Angst ablegen: Schlagfertigkeit mit Freunden üben

Es macht Sinn, sich verschiedene Taktiken einzuprägen. Und in gespielten Diskussionen mit Freunden zu trainieren. Mit viel Übung und Erfahrung spielen die Kategorien dann irgendwann keine Rolle mehr. Am Anfang ist es aber hilfreich zu wissen: Es gibt verschiedene Gruppen von Kontern. Die erste kennen wir schon:

a. Zustimmen

Stefan kann es sich dank seiner Ironie leisten, Eva zuzustimmen. Damit ist sie entwaffnet.

b. Für sich umdeuten

So wandeln Sie Kritisches in Ihren Vorteil. Bekommen Sie vor versammelter Mannschaft zu hören: „Irgendwie hat mich deine Präsentation am Anfang irritiert. Ich hatte ehrlich gesagt was anderes erwartet“, machen Sie Kritik zum Lob: „Wunderbar. Irritieren statt Erwartbares liefern. Das schafft Aufmerksamkeit! So wollte ich es.“ Der Andere muss sich nun erst einmal aus der drögen Spießer-Ecke befreien. Im Zweifel lässt er es sein und verstummt.

c. Ironische Komplimente verteilen

„Laaaangweilig!“ - „Stimmt alles nicht!“

Wie bekommen Sie destruktive Einwürfe während eines Ihrer Vorträge mit Schlagfertigkeit in den Griff? Zeigen Sie den Störern, wer das Heft in der Hand hat, und bleiben Sie trotzdem sympathisch. Kontern Sie mit ironischen Komplimenten.

„Laaaaangweilig!“

„Ich danke Ihnen für Ihre konstruktive Kritik. Schreibe ich mir direkt auf. Man lernt ja nie aus.“

„Stimmt alles nicht!“

„Sie halten mich für einen Lügner? Dann freue ich mich umso mehr, dass Sie noch hier sind und zuhören.“

Im Idealfall haben Sie dann sogar die Lacher auf Ihrer Seite.

d. Die Retourkutsche

Dazu passt am Besten das Beispiel vom Beginn (Ich würde dich feuern. - Ich würde kündigen.)

Der Klassiker des britischen Premierministers Winston Churchill diente dem Beispiel als Vorbild. Einst sagte eine Frau zu ihm:

„Wenn ich Ihre Frau wäre, würde ich Ihnen Gift in den Tee mischen.“

Churchill: „Wenn Sie meine Frau wären, würde ich ihn trinken.“

Der ersten Beleidigung folgt die stärkere. Weil der Sinn aber vom Hörer zu Ende gedacht werden muss (lieber sterben, als mit dieser Person zusammen zu leben), steht der Spaß am Konter im Vordergrund. Rechnen Sie aber damit, dass beim Gegenüber das Bedürfnis steigt, in Kürze erneut auszuteilen.

e. Die Gegenfrage

Die Gegenfrage sorgt immer für Dialoge auf Augenhöhe. Der Angreifer muss seine eigene Art gegen sich selber ertragen können. Und denken Sie dran: immer einen draufsetzen. Es ist ja nur ein Witz.

„Sag mal, was macht dein Friseur eigentlich beruflich?“

„Haare schneiden. Und deiner? Haben sie ihn schon festgenommen?“

„Du siehst heute vielleicht aus. Hast du gestern Abend gesoffen?“

„Nein. Und du so? Siehst aus, als hättest du deinen Pegel seit Tagen nicht erreicht.“

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