Knowhow weitergeben Nur wenige Chefs fördern den Austausch ihrer Mitarbeiter

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Kleinen Unternehmen fehlen die Ressourcen

Neben effektiven Wissensmanagementmethoden brauchen Unternehmen für den optimalen Austausch nach Ansicht der Experten auch eine altersübergreifende Belegschaft. "Die Crux ist, die unterschiedlichen Generationen so zusammenzuführen, dass jeder seinen maximalen Nutzen daraus zieht", sagt RFH-Präsident Martin Wortmann.

Bis vor einigen Jahren glaubten laut Wortmann noch viele Unternehmen, dass die Alten durch ihre mittlerweile starren Arbeitsweisen den Erfolg des Unternehmens mindern würden; die junge Generation blicke hingegen in die Zukunft und sei innovativ. Nur was viele vergaßen: "Jüngere Mitarbeiter sind leichter manipulierbar, steuerbar und beeinflussbar – weil ihnen die Erfahrung fehlt", gibt Wortmann zu bedenken.

Was die Kreativität fördert

Mitarbeiter aus der Produktion werden unterschätzt

Hinzu kommt, dass sowohl kleine als auch große Betriebe unterschätzen, wie wichtig der abteilungsübergreifende Austausch in einer Organisation ist. "Führungskräfte aus oberen Etagen neigen dazu, dem Wissen eines Mitarbeiters, der beispielsweise die Maschinen in der Produktion bedient, zu wenig Bedeutung beizumessen", sagt Wortmann. Entweder ignorieren sie aus Erfahrung des Experten deren Kompetenzen oder sie vertreten die Ansicht, dass deren Tätigkeit nur einen geringen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leistet. Dabei könnte sein Erfahrungswissen womöglich einen enormen Beitrag zur Verbesserung von Produktionsabläufen leisten.

Viele Unternehmen halten laut Bruns das Wissen erfahrener Mitarbeiter vor allem dann für hinderlich, wenn sie mit Innovationen eine neue Zukunft einschlagen wollen. "Die Chefs vertreten häufig die Ansicht, dass Erfahrungen nur dazu dienen, das Alte gut zu finden." Das ist seiner Meinung nach falsch, denn: "Diese Mitarbeiter haben meist Erfahrungen mit Innovationen gemacht, die wiederum nützlich für neue Technologien sein können", sagt Bruns.

Vor allem in kleinen Unternehmen vernachlässigen die Führungskräfte den Wissensaustausch ihrer Beschäftigten, wie aus der Befragung hervorgeht. Während große Konzerne oftmals in Weiterbildung und Mentoring investieren, beklagen die kleinen bis mittelständischen Betriebe, dass ihnen die Ressourcen fehlen, um den Wissenstransfer zu fördern. "Im Tagesgeschäft geht bei Klein- und mittelständischen Unternehmen der Transfer von Erfahrung häufig unter, weil ihnen im Vergleich zu größeren Unternehmen die nötigen Ressourcen fehlen", sagt Wortmann.

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