Harald Martenstein, der im "Zeit"-Magazin die wöchentlichen Kolumnen zum aktuellen Zeitgeschehen erstellt, hat in seinem Beitrag „Über die Neutralität in der Sprache“ den sehr viel besser klingenden Namen „Prosecco“ für Professoren vorgeschlagen. Der biete gleich mehrere Vorteile. Er ließe sich viel besser aussprechen, man zerbreche sich nicht den Kiefer bei der Aussprache und müsse dann auch nicht zum „Kieferorthopädx“, den Titel „Prosecco honoris causa“ könne man ebenfalls problemlos vergeben und darüber hinaus erinnere er auch noch mit den ersten drei Silben an den alten Titel „Professor“.
Martenstein stellt dann fest, dass vor allem auch die Assoziation zum Getränk passe. „Prosecco ist wahrscheinlich das geschlechtsneutralste Getränk überhaupt. Männer, Frauen, Sonstiges, fast jeder nimmt hin und wieder gerne einen Prosecco“ frotzelt er. Für die Schelte der Gegenseite „alter weißer Mann“ bestand er auf den nicht diskriminierenden Namen „Mumpf“ oder Muxx“ im Rahmen einer „geriatrical correctness“, verwies unter anderem auf Bruce Springsteen und erinnerte in diesem Zusammenhang „an einen alten weißen Mann, der sich, ähnlich wie ich, oft Gedanken über menschliche Sexualität gemacht hat, nämlich den Wiener Prosecco Sigmund Freud“.
Hinterfragen Sie sich selbst: Stimmen diese Klischees über Frauen und Männer im Job?
Studien zeigen: Schon kleine Mädchen bevorzugen flache Hierarchien – keiner soll sein Gesicht verlieren. Chefinnen-Gehabe wird abgestraft. Jungs aber testen schon früh Hierarchien – und bleiben im Job dabei: Arbeit ist Wettkampf, Karriere heißt Konkurrenten killen.
Viele Frauen lehnen Machtgerangel ab, streiten lieber um der Sache willen. Männer kämpfen oft nicht um Inhalte, sondern um die Deutungshoheit.
Frauen landen oft entweder auf unwichtigen oder sehr wackeligen Stühlen, auf denen die Gefahr des Scheiterns besonders groß ist. Nicht, weil sie besonders gute Krisenmanager wären – sondern weil Männer Frauen eher ranlassen, wenn der Karren tief im Dreck steckt.
Auch unfähige Männer treten oft mit breiter Brust auf. Fähige Frauen machen sich oft klein, nehmen Dinge persönlich, haben Angst vor zu viel Verantwortung.
Die Gender-Polizei
Nun könnte man dies ja alles noch mit dem notwendigen Humor betrachten - wenn die Gegenseite diesen denn hätte. Längst gibt es an den meisten Hochschulen Leitfäden für geschlechtergerechte Sprache. Als wäre dem nicht genug, gibt es bereits an der ein oder anderen Hochschule eine Art „Gender“-Polizei, die über die Veranstaltungen von Kolleginnen und Kollegen wachen und Verstöße gegen die Leitfäden und ähnliches Fehlverhalten in die entsprechenden Abteilungen meldet.
Dies hat an vielen Hochschulen dazu geführt, dass sich niemand mehr offen traut, dies zu kommentieren oder gar zu kritisieren, hinter vorgehaltener Hand dann allerdings umso deutlicher. Diese Vorgehensweise ist nun in der Tat nicht mehr witzig. Spätestens nach der Wiedervereinigung hätte man gedacht, dass Überwachung, Denunziation oder Erstellung von Akten und - noch viel schlimmer - das Schaffen eines Klimas der grundsätzlichen Verdächtigung und Verängstigung, endgültig Schnee von gestern seien. Weit gefehlt!
Diese Unternehmen bieten die besten Karrierechancen für Frauen
Für den Frauen-Karriere-Index des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) bekommen die teilnehmenden Unternehmen eine Wertung auf einer Skala von 0 bis 100. Je höher die Punktzahl, desto besser die Karrierechancen für Frauen in dem Betrieb.
Die Symrise AG kam im Jahr 2015 auf 73 von 100 Punkten - im Ranking reicht das für Platz zehn.
Quelle: Frauen-Karriere-Index
GFT Technologies AG - 75 Punkte
Jeweils 76 Punkte entfallen auf:
Intel GmbH / Intel Mobile Communications
DATEV eG
TÜV Rheinland
ING-DiBa AG
Jeweils 78 Punkte gehen an
Bombardier Transportation GmbH
Uniklinik Köln
Jeweils 79 Punkte für
Hydro Aluminium Rolled Products GmbH, Grevenbroich
SEB AG
KfW
Jeweils 80 Punkte gehen an
Siemens Betriebskrankenkasse SBK
HypoVereinsbank
SMA Solar Technology
Charité Universitätsmedizin Berlin - 81 Punkte
Jeweils 82 Punkte erreichten
Randstad Deutschland
Airbus Group Deutschland
Deutsche Telekom AG - 83 Punkte
Hewlett Packard GmbH - 85 Punkte
Biologische Gender-Curricula ohne fachliche Expertise
Sucht man nach den Vorgaben der Gender-Studies für die einzelnen Fächer, so wird man in den Gender-Curricula für Bachelor- und Master-Studiengänge im Netzwerk der Frauen- und Geschlechterforschung NRW schnell fündig. In „Vorschlägen zur Integration von Lehrinhalten der Genderforschung“ werden die verbindlich zu thematisierenden Inhalte in insgesamt 54 Studienfächern (!) ausführlich dargestellt. Die „Lehrinhalte der Geschlechterforschung“ wurden für das Fach Biologie von fünf „Gender-Expertinnen“ erstellt – alle ohne Lehr- oder Forschungsexpertise in den Biowissenschaften!
Bei derartigem Selbstbewusstsein ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, wie hier in fremdem Terrain auf allerdünnstem Eis die wissenschaftlichen Grundlagen der Biologie als „vermeintlich“ – also irrtümlich angenommenen – ausgewiesen werden. Von „vermeintlichen Geschlechtsunterschieden des Menschen bezüglich Gehirn, Intelligenz, kognitiver/körperlicher Eigenschaften und Geschlechtshormone“ ist dort die Rede. Die biologische Geschlechts-Ausbildung während der menschlichen Entwicklung wird als „Annahme“ bezeichnet, die Fusion eines Spermiums mit einer weiblichen Eizelle beruhe auf biologischen Erzählungen.
Weitere teils hanebüchene Sachverhalte wurden bereits in dem "FAZ"-Artikel „Heldenhafte Spermien und wach geküsste Eizellen“ in ihren wesentlichen Behauptungen als biowissenschaftlich völlig unhaltbar ausgewiesen.