Konflikte und Frust Wie Zoff dem Unternehmen schadet

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Durch Streit und Mobbing entstehen Kosten in Millionenhöhe

Die dadurch verlorene Arbeitszeit beziffert KPMG mit 16.000 Euro. Für Aufträge, die in der Zeit hätten bearbeitet werden können, kommen noch einmal 8000 Euro entgangener Gewinn hinzu. Würde das Ablagesystem in der Agentur funktionieren, könnten sich die Mitarbeiter rund 15 Stunden in der Woche um andere Dinge  kümmern. Kostenpunkt: 48.000 Euro.

Unter dem Strich machte die Agentur also einen Verlust in Höhe von 72.000 Euro – weil Kommunikation und Organisation nicht funktionieren. In einem anderen Fall entstanden einem Unternehmen wegen Mobbings Kosten in Höhe von 433.500 Euro für Aufhebungsverträge, Fehltage der Mitarbeiter, entgangene Erlöse und Gerichtskosten.

Mit wem wir uns im Beruf am häufigsten streiten

Ein Konflikt zwischen zwei IT-Entwicklungsabteilungen in einem international tätigen Unternehmen kostete insgesamt sogar 3,45 Millionen Euro. Diese Kosten können sich Unternehmen sparen – wenn sie die Scheuklappen abnehmen und nicht auf Teufel komm raus Harmonie verordnen.

Einer der Lösungswege kann Mediation sein, also die Streithähne mit einem unbeteiligten Dritten zusammen den Konflikt aus der Welt schaffen lassen. Im Falle des Unternehmens, in dem sich ein Mitarbeiter vom Abteilungsleiter gemobbt fühlte, hätten 17 Tage Mediation 28.750 Euro gekostet. Das wäre eine Ersparnis von 404.750 Euro gewesen.

So legen Unternehmen ihre Streitigkeiten bei

Laut der IHK-Studie strebt auch die Mehrheit der Befragten eine Klärung von Konflikten an und ist nicht auf Eskalation aus. Die Hälfte der Umfrageteilnehmer ist dafür, erst einmal den direkten Weg einzuschlagen, und die betroffenen Parteien zusammen zu bringen. An zweiter Stelle hielten sie Schlichtung und vor allem Mediation für besonders geeignet.

Je emotionaler der Konflikt, desto wirksamer wird Mediation von den Teilnehmern empfunden. Bei internen Konflikten betrachtet jeder Zweite die Mediation als wirksamste Methode der Konfliktbeilegung.

Grundsätzlich sind die Führungskräfte gefragt. Sie dürfen nicht den Kopf in den Sand stecken.  Außerdem gibt es laut KPMG drei hausgemachte Gründe, warum Projekte in Unternehmen nicht optimal laufen. Erstens: Fehlende Kommunikation. Zweitens: Fehlende Kommunikation. Drittens: Fehlende Kommunikation.

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