Konfliktmanagement So besänftigen Chefs tobende Mitarbeiter

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Jetzt muss der Chef ran

Wann muss die Führungskraft einschreiten?

Die Führungskraft muss schon im Vorfeld eines Konflikts Präventionsarbeit leisten. Sie muss ihre Mitarbeiter beobachten und einen Blick dafür entwickeln, wann es sinnvoll ist, einzuschreiten. Wenn der Konflikt stark eskaliert, ist es schon zu spät.


Was heißt das konkret?

Das ist der Fall, wenn der Mitarbeiter mit Bauchschmerzen zur Arbeit geht, der Kollege zum Feindbild geworden ist. Dann gibt es bereits einen wirtschaftlichen Schaden.

So entkommen Sie Wut und Frust im Job
eine Frau meditiert Quelle: Fotolia
Frau hat einen Wutanfall Quelle: Fotolia
Mann hält sich den Mund zu Quelle: Fotolia
Frau hält sich die Ohren zu Quelle: Fotolia
Ein Mann und eine Frau unterhalten sich Quelle: Fotolia
Eine Frau trinkt aus einer Wasserflasche. Quelle: dpa
Ein Mann im Anzug kurz vor'm Sprint Quelle: Fotolia

Wie müssen Chefs auf die Streithähne zugehen, um das zu verhindern?

Ich würde als Führungskraft unauffällig das Gespräch mit den Mitarbeitern suchen, ohne dass die anderen es mitbekommen und denken „Da muss etwas im Busch sein“. Der Chef sollte offen fragen, ob alles in Ordnung ist und bei Konflikten Unterstützung anbieten. Ungefähr so: „Schafft ihr das alleine oder sollen wir uns zu dritt zusammensetzen und darüber reden?“

Wie geht es dann weiter?

Wenn die Mitarbeiter die Hilfe der Führungskraft annehmen, ist es ihre Aufgabe, den Kommunikationsrahmen für die beiden Mitarbeiter zu gestalten. Viele Führungskräfte meinen, das Staffelholz in dieser Situation übernehmen zu müssen. Das ist falsch. Denn auch wenn die Führungskraft den Konflikt in zwei Minuten lösen kann, ist das nicht ihre Aufgabe. Nur wenn beide Mitarbeiter sich von selbst einigen, ist die Konfliktlösung nachhaltig – und es kommt mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit wieder zum Streit.

Gibt es typische Fettnäpfchen, in die Chefs in diesen Gesprächen treten können ?

Wenn Chefs sich nicht mit Konfliktmoderation auskennen, kann das zu vielen Problemen führen. Zum Beispiel dazu, dass die Führungskraft zu autoritär auftritt, sich einmischt oder sich eine Partei benachteiligt und isoliert fühlt. So verhärtet der Konflikt sich womöglich noch. Führungskräfte müssen in einer solchen Situation enorm sensibel sein.

Wenn der Chef also ausgebildeter Konfliktmoderator ist, versteht sich jeder im Team automatisch mit seinen Kollegen?

Dass sich dann jeder mit jedem versteht, geht vom Anspruch her zu weit. Wenn jeder aber am Ende des Tages behaupten kann „Ich nehme keinen seelischen Ballast mit nach Hause.“, ist das schon gut.

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