




Unternehmen haben zwei Möglichkeiten, auf Enthüllungen der Medien zu reagieren: Sie können sich entweder äußern – oder einfach schweigen. Es sieht so aus, als hätten sich die Verantwortlichen von IBM Deutschland für die zweite Alternative entschieden.
"Revolution der Arbeitswelt"

Vor wenigen Tagen berichtete das Handelsblatt, dass der US-Technologiekonzern in Deutschland 8.000 von 20.000 Arbeitsplätzen abbauen will. Bislang hat IBM diese Meldung nicht kommentiert. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ wiederum schreibt in seiner aktuellen Ausgabe, IBM plane eine „Revolution in der Arbeitswelt“. Auch zu dieser Meldung schweigt das Unternehmen bislang – obwohl die Pläne durchaus dazu taugen, die Arbeitswelt nachhaltig zu verändern.
Apokalyptische Pläne
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Der „Spiegel“ zitiert in seinem Artikel eine vertrauliche IBM-Präsentation mit dem Titel "Das Beschäftigungsmodell der Zukunft". Vereinfacht gesagt geht es darum, Tausende fester Arbeitsplätze abzubauen, lediglich eine Kernbelegschaft fest zu beschäftigen – und die meisten Spezialisten nur auf Projektbasis einzustellen. Wahlweise einige Tage, Wochen oder Monate.
Natürlich kommen im „Spiegel“-Bericht auch die Gewerkschaften zu Wort, für die solche Pläne einer Apokalypse gleichen. IBM sei dabei, die „Freiberuflichkeit zu pervertieren“ und „sich außerhalb dessen aufzustellen, was in dieser Gesellschaft als verantwortungsbewusst gilt“, wird Verdi-Bundesvorstand Lothar Schröder zitiert.
Solche Zitate zeugen nicht nur von rhetorischer Phantasie – sondern vor allem von bemerkenswerter Realitätsferne.