Kleider machen Leute. Der Volksmund weiß längst, was Imageberater ihren Kunden predigen: Sobald man nicht mehr nur in seiner Kammer sitzt, betritt man eine öffentliche Bühne und stellt mit seinem Äußeren dar, wer man sein will, soll, muss. Und von dieser Bühne kommt man als Mensch, also soziales Wesen, nie wirklich herunter. Niemand kann sich dem ganz entziehen. Erst recht nicht als berufstätiger Mensch.
"Man kann nicht nicht kommunizieren" Paul Watzlawicks berühmter Satz gilt natürlich auch für die Kleider, die man am Leibe trägt oder nicht. Und je weniger man spricht und zuhört oder schreibt und liest, desto größer wird der Kommunikationsanteil der äußeren Erscheinung.
Gerade wer nicht durch Äußerlichkeiten, sondern durch seine intellektuellen Fähigkeiten überzeugen will, sollte nicht so naiv sein zu glauben, dass es völlig gleichgültig ist, was man anhat. In manchen Berufsfeldern mag man auf formale Kleidung weniger Wert legen als in anderen, doch gleichgültig ist sie nie. Unter Naturwissenschaftlern in den USA zum Beispiel gilt es als unangemessen, im Anzug ins Labor oder den Hörsaal zu gehen. Man will da gerade nicht als modebewusst oder gar eitel erscheinen. Aber wie man die Uneitelkeit zu demonstrieren hat, ist wiederum einigermaßen reglementiert: Durch beigefarbene Chinos und Hemden in ungemusterten Blautönen. So hat sich allmählich eine Wissenschaftler-Arbeitsuniform etabliert. Ein Professor, der mit Nadelstreifen und Krawatte ins Labor kommt, fällt da genauso auf, wie ein Banker mit Chino im Handelssaal.
Wer bei der Arbeit richtig angezogen sein will - und jeder sollte das -, der muss wissen, wie die Uniform seines Arbeitsumfeldes beschaffen ist. Für individuelle Noten und modische Nuancen lässt sie meist genug Spielraum. Aber radikal gegen sie rebellieren oder sie völlig missachten, sollte niemand, der nicht dadurch nicht von den eigentlichen Inhalten der Arbeit ablenken will. Schrille Outfits sind bei Entertainern wie Thomas Gottschalk oder Helge Schneider, die sich selbst zu Markte tragen, durchaus angemessen. Ein Topmanager wie Gerhard Cromme sieht im schlecht sitzenden Zweireiher einfach nur schlecht angezogen aus.
Damit Sie im Job stets angemessen gekleidet sind, starten wir heute unsere nächste Fotoaktion. Imagecoach Helene Hartmann gibt Ihnen hilfreiche Tipps für Ihr Business-Outfit.
Um teilzunehmen, schicken Sie bis Freitag, 2. August, 18 Uhr ein Ganzkörperfoto von sich in Ihrem Bürodress, wahlweise auch noch ein zweites Foto vom Scheitel bis zum Bauchnabel. Um Ihren Stil fundiert bewerten zu können, benötigt Modeexpertin Hartmann noch weitere Infos: Ihren Beruf, Ihre Position, Ihr Alter, die Branche, in der Sie tätig sind und die Größe des Unternehmens, bei dem Sie angestellt sind. Senden Sie all das an aktion@wiwo.de und am 7. August finden Sie Ihr Foto samt Expertenratschlägen auf wiwo.de. Die Aktion ist auf 20 Teilnehmer begrenzt.
fk