Machtwechsel So reagieren Sie auf einen neuen Chef

Mit der Ankunft eines neuen Vorgesetzen werden die Karten im Team neu verteilt. Wer sich geschickt verhält, kann den Führungswechsel als Karriereturbo nutzen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
So punkten Sie beim Geschäftsessen
Damit Sie sicher durch Ihre Geschäftsessen kommen, hat das Beratungsteam von Korrekt die wichtigsten zehn Etikette-Regeln bei Tisch zusammengestellt. Quelle: AP
1. Wann kommt die Serviette auf den Schoß?Legen Sie die Serviette auf den Schoß, bevor Sie die Speisekarte zur Hand nehmen. Bei einem vorbestellten Menü in größerer Runde nehmen Sie die Serviette erst, wenn der erste Gang serviert wird. Quelle: dpa-dpaweb
2. Brotkorb: Wann darf man zugreifen?Auch wenn der Hunger noch so groß ist: Der Brotkorb sollte nicht schon vor der Weinbestellung leer gegessen sein. Grundsätzlich sind Brot und Butter Beilagen zur Vorspeise. Nach dem ersten Schluck Wein kann man aber schon mal zugreifen. Quelle: dpa
3. Darf man Brot schneiden?Ganz wichtig: Brot wird gebrochen, nicht geschnitten. Brechen Sie mundgerechte Stücke ab und bestreichen Sie diese dann mit der Butter. Das kleine Buttermesser bleibt übrigens immer auf dem Brotteller. Auch der Brotteller bleibt unverändert auf der linken Seite Ihres Gedeckes stehen. Quelle: dpa
4. „Ich freue mich, dass Sie hier sind.“Das bekannte „Guten Appetit!“ ist out. Besser sind ein paar nette Worte mit erhobenem Glas zu den Gästen sprechen. Danach greift der Gastgeber einfach zum Besteck und beginnt. Quelle: dpa
5. Finger oder Besteck?Ob Sie bestimmte Speisen mit den Fingern essen dürfen, erkennen Sie daran, dass eine Fingerschale zur Verfügung steht. Wenn nicht, müssen Sie Messer und Gabel einsetzen. Quelle: dpa
6. Wohin mit dem benutzten Besteck?Haben Sie das Besteck erst mal benutzt, darf es den Tisch nicht mehr berühren – auch nicht auf dem Tellerrand abgestützt. Wenn Sie eine Pause machen möchten, kreuzen Sie das Besteck einfach auf dem Teller. Die Gabelzinken zeigen dabei nach unten. Quelle: dpa

Ein Chefwechsel führt im Team oft zu vielen Gefühlen: Erleichterung, dass der alte Chef endlich weg ist. Hoffnung, dass jetzt alles besser wird. Gleichgültigkeit, weil man ohnehin weg will. Oder auch Angst, die über Jahre erarbeitete Position zu verlieren.

Mit dem neuen Vorgesetzten fängt auch für die Mitarbeiter oft etwas Neues an. Die Regeln der Zusammenarbeit werden neu abgesteckt, gegenseitiges Vertrauen muss erst erarbeitet werden. Als Doppelbewerbung bezeichnet der Berliner Diplom-Psychologe und Karriereberater Jürgen Hesse von Hesse/Schrader diese Situation. „Der neue Chef muss das Vertrauen des Teams gewinnen und sich einen Eindruck verschaffen, wem er was zutrauen kann“, sagt Hesse. „Um diese Gunst des Chefs müssen sich die Mitarbeiter neu bewerben.“ Jeder sei in der Position sich präsentieren zu müssen. „Teaminterne Hierarchien können ins Wanken geraten“, sagt Hesse. „Alte Verdienste gelten vielleicht nichts mehr.“

Eine vorausschauende Positionierung fängt schon bei der Verabschiedung des alten Chefs an. „Wer einen guten Draht zum Chef hatte, sollte schauen, dass man in Verbindung bleibt“, sagt Jobcoach Caroline Krüll. Dafür eignen sich etwa Karrierenetzwerke wie Xing oder LinkedIn. „Zum Geburtstag gratulieren oder Weihnachtsgrüße senden –  wer ein gutes Verhältnis hatte, sollte das einfach beibehalten“, rät Krüll. Auch Vorgesetzte seien auf ein Netzwerk guter Mitarbeiter angewiesen, auf die sie bei Bedarf gerne zurückkämen.

Zusagen schriftlich fixieren

Den alten Chef nicht einfach wortlos ziehen zu lassen, rät auch Karriereberaterin Svenja Hofert. Sie empfiehlt, den bisherigen Vorgesetzten um eine kurze schriftliche Referenz zu bitten. „Das können vier Zeilen sein, in denen sich der Chef für die Zusammenarbeit bedankt und kurz aufzählt, was er am Mitarbeiter schätzt.“

Der Vorteil an diesem Mini-Zeugnis: Aufgrund der Form ist die Einschätzung immer positiv, was bei einem Zwischenzeugnis nicht unbedingt der Fall sein muss. Bei einem guten Verhältnis kann aber auch dieses nicht schaden. Deshalb empfiehlt Caroline Krüll, sowohl um Referenz als auch Zwischenzeugnis zu bitten: „Gibt es Ärger mit dem neuen Chef, hat man etwas in der Hand, worauf man verweisen kann.“ Schriftlich fixiert werden sollten auch unter vier Augen getroffene Zusagen, wie die Aussicht auf Beförderung, mehr Gehalt oder Urlaub. „Diese müssen noch vom alten Chef bei der Personalabteilung verankert werden, etwa in Beförderungsplänen“, rät Krüll.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%