Mobbing Unerträgliche Attacken im Büro

Mit kleinen Sticheleien fängt es an. Oft wächst es sich zu bösartigen Attacken aus, die den Opfern das Leben zur Hölle machen. Mobbing ist Alltag in deutschen Unternehmen. Wie man sich gegen die Angriffe verteidigt.

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Mobbing am Arbeitsplatz Quelle: Fotolia.com

Auf den ersten Blick wirkt Stephanie wie eine selbstbewusste Frau. Sie ist Mitte 30, attraktiv, gut gekleidet, lacht viel und erzählt offen über sich und ihr Leben. Dann aber bemerkt man, dass sie auch traurig ist. Sie denkt nach, nickt sich irgendwann aufmunternd zu. Sie weiß, dass es irgendwie weitergehen muss. Auch wenn sie im Moment noch nicht genau sagen kann, wie.

Stephanie ist Opfer von Mobbing-Angriffen geworden. Dass irgendwas nicht stimmte zwischen ihr und den anderen im Team, hat sie sofort gemerkt, als sie die neue Stelle als Verwaltungsangestellte in einem Institut angenommen hat: "Das fing schon auf der ersten Betriebsfeier an", sagt Stephanie, "da wurde ich quasi ignoriert."

In den ersten Tagen im Job wurde es nicht besser: Aufgaben stapelten sich auf ihrem Schreibtisch. "Hochkomplexe Vorgänge, bei denen man viele Feinheiten beachten musste", erinnert sie sich.

Zündstoff für die Kollegen

Sie nahm die Herausforderungen an, bearbeitete alles, so gut es ging. Doch sie machte Fehler. "Damit habe ich meinen Kollegen noch mehr Zündstoff gegeben."

In ihrer Not wandte sie sich an den Betriebsrat, sprach mit ihrem Chef – doch Hilfe leisten konnten auch sie nicht. Zu allem Überfluss kam noch hinzu: Die Kollegen bekamen Wind vom Gespräch mit dem Vorgesetzten. "Da wurde die Situation unerträglich."

Die Hölle am Schreibtisch

Nach und nach sei sie zum Enfant terrible der ganzen Abteilung mutiert. Gut drei Jahre hielt sie durch, dann lief die Stelle regulär aus.

Kontakt zu ihren Ex-Kollegen hat sie heute keinen mehr. Die Geschichte von Stephanie ist eine, die sich tagtäglich in zahlreichen Unternehmen abspielt. Gründe für Streitigkeiten zwischen Kollegen gibt es zuhauf.

Manche haben das Gefühl, dass sie die Arbeit für andere mit erledigen müssen. Ein neuer Mitarbeiter passt nicht ins Team. Oder jemand macht seinen Job so gut, dass die anderen eifersüchtig sind. Und dann können sie beginnen, die kleinen Sticheleien, die das Leben zur Hölle machen.

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