New Work So gelingt der Wechsel ins Homeoffice

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Homeoffice: Es geht auch spontan

Bei Beiersdorf läuft Homeoffice hingegen wie wohl in den meisten Unternehmen formlos ab. „Der Mitarbeiter muss sich mit seinem Vorgesetzten abstimmen und seinen Laptop mitnehmen, mehr nicht“, beschreibt Personalleiter Harms das Prozedere. Einen grundsätzlichen Anspruch auf Homeoffice gebe es nicht, der Einsatz erfolge tageweise jeweils nach Rücksprache. „Der Mitarbeiter wird nicht gesondert betreut, auch schriftliche Vereinbarungen gibt es nicht. Der Mitarbeiter verlagert schlicht tageweise seinen Arbeitsplatz in den privaten Bereich und arbeitet von dort.“

Beiersdorf hat seit 2015 eine offizielle Regelung zum flexiblen Arbeitsort. Bedarf für feste Regeln sieht der Konzern offenbar nicht. „Das große Interesse und die hohe Nachfrage zeigen uns, dass die Organisation damit sehr zufrieden ist“, sagt Harms. Für das Dax-Unternehmen ist Homeoffice auch bei der Mitarbeiterbindung und Rekrutierung ein wichtiges Argument. „Bei Bewerbern und Mitarbeitern gleichermaßen ist dies inzwischen eine Standardanforderung“, bilanziert Harms.

In Betrieben mit hoher Nachfrage nach Homeoffice und eingespielter Unternehmenskultur kann Heimarbeit also ohne großes Regelwerk funktionieren. Bei der Mehrheit der Beschäftigten hat diese Art des flexiblen Arbeitens aber ein schlechtes Image. Sie befürchten vor allem entgrenzte Arbeitszeiten, bei denen der Übergang zum Privaten verschwimmt.

Arbeitgeber können mit klaren Regeln, realistischen Erwartungen und verlässlichen Mechanismen für den zeitweisen oder probeweisen Wechsel ins Homeoffice werben – und sich gleichzeitig beim Arbeitsschutz gegen ein Abgleiten in rechtliche Grauzonen absichern.

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