Der Anteil jüngerer Menschen mit einem hohen Bildungsabschluss hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten nach OECD-Angaben deutlich erhöht. Im vergangenen Jahr hatten demnach 36 Prozent der 25- bis 34-Jährigen in Deutschland einen sogenannten Tertiärabschluss, im Jahr 2000 waren es noch 22 Prozent.
Als Tertiärabschluss wird etwa ein Abschluss an einer Universität oder Fachhochschule bezeichnet oder ein Meister im Handwerk. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) legte die Zahlen am Dienstag in Berlin im Rahmen ihres jährlichen Berichts „Bildung auf einen Blick” vor.
Als Grund für den Anstieg wird eine steigende Arbeitsmarktnachfrage nach fortgeschrittenen Kompetenzen genannt. Zudem bietet ein höherer Abschluss nach Angaben von OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher einen „sehr hohen Einkommensbonus”. Im OECD-Durchschnitt verdienen Vollzeitbeschäftigte mit Hochschulabschluss oder Meister demnach rund 50 Prozent mehr als Arbeitskräfte mit Berufsausbildung oder Abitur und fast doppelt so viel wie Arbeitskräfte ohne berufliche Ausbildung oder höheren Schulabschluss. „Bildung zahlt sich aus”, sagte Schleicher.
Die Generationen auf dem Arbeitsmarkt
Die Baby-Boomer (1946 – 1964) sind die älteste Generation auf dem Arbeitsmarkt. Diese Jahrgänge verzeichneten die höchste Geburtenrate, daher rührt auch der Name.
Die Jahrgänge der Generation X (1965 – 1979) haben einiges miterlebt: Wirtschaftskrisen, Techniksprünge, Arbeitslosigkeit, Umweltkatastrophen. Sie gilt als eine, die vor allem Wert auf ein gutes Einkommen und einen sicheren Arbeitsplatz legt.
Die Generation Y, auch Millennials genannt, wurde zwischen 1980 und 1995 geboren. Sie sind die erste Jahrgangskohorte, die als Digital Natives gelten.
Sie treten seit einigen Jahren in den Arbeitsmarkt ein: Die Generation Z, geboren von 1996 bis 2010. Sie sind von klein auf mit dem Internet aufgewachsen, digitale Medien haben ihr Leben von Beginn an geprägt.
Im Ländervergleich liegt Deutschland mit 36 Prozent bei den höheren Abschlüssen allerdings zurück. Das gehe auch „auf das hierzulande sehr starke Berufsbildungssystem zurück, das mehr berufliche Möglichkeiten eröffnet als die Systeme vieler anderer OECD-Länder”, hieß es. Im OECD-Raum hatten im vergangenen Jahr 48 Prozent der jungen Erwachsenen einen höheren akademischen oder beruflichen Bildungsabschluss – dem Bericht zufolge ein Rekordwert. Im Jahr 2000 waren es noch 27 Prozent.
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