Ratgeber E-Learning Wie das Internet Weiterbildung flexibel macht

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MOOCs in der Diskussion

Die besten Sprachkurse im Netz
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Stark in der Diskussion sind derzeit die MOOCs (Massive Open Online Course). Die Grundidee dahinter: Ein Experte, zumeist ein Hochschulprofessor hält eine Vorlesung und macht diese übers Internet weltweit zugänglich. So können Tausende von Interessenten an der Expertise des Professors teilhaben. In der Regel dürfen sie sich auch mit eigenen Beiträgen in Form von Tweets, Blogbeiträge, Links oder Podcasts beteiligen. So soll eine gigantische Wissensgemeinschaft entstehen, die sich ständig über neue Ideen und Gedanken austauscht.

Klingt gut, aber auch Kritiker melden sich zu Wort. Eine der profiliertesten  E-Learning-Kritiker ist Ralf Lankau, Professor für Mediengestaltung an der Hochschule Offenburg. Lankau sagt: "Die Begeisterung über MOOCs sind für mich ein Beispiel für die Hybris der Technikgläubigkeit. MOOCs vernachlässigen die sozialen, psychischen und physischen Aspekte des Lernens."

Lankau lenkt auch den Blick darauf, dass es vielen Anbietern beim E-Learning weniger um didaktische Innovationen geht, sondern ums Geld. "Wer E-Learning einsetzt, muss wissen, dass die dahinter stehenden Modelle Geschäftsmodelle sind und keine didaktischen Konzepte", sagt Lankau.

Diese Karrieretrends für 2013 sollten Sie kennen
Arbeitsmarkt im WandelKnickt der Arbeitsmarkt im Schlepptau der schwächelnden Wirtschaft ein? Gibt es einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen trotz demografischem Wandel? „Widersprüchliche Entwicklungen sind zu erwarten“, so Bildungsexperte Lars Hahn von der LVQ GmbH in Mülheim an der Ruhr. Ambivalenz ist ein Kennzeichen: Zum einen werden immer mehr Absolventen des zwölfjährigen Abiturjahrganges im Arbeitsmarkt ankommen. Überfüllte Hochschulen und Gedränge bei den Ausbildungsplätzen werden in den nächsten Jahren die Folge sein. „Statt von Arbeitgebern in Zeiten des Fachkräftemangels umgarnt zu werden, könnte eine ganze Generation von Schulabgängern erst einmal verstärkten Wettbewerb und Leistungsdruck erwarten“ meint Hahn weiter. (Quelle: Karriereexperten.com) Quelle: dapd
Der Karriereberater und Buchautor Christoph Burger sieht HR-Abteilungen in der Pflicht: „Das Thema Burnout wird 2013 dort ankommen, ebenso der zunehmende Fachkräfteengpass. Flexible Arbeitsmodelle werden weiter umgesetzt, Mitarbeiterbindung und Unternehmenskultur präsente Themen sein“, so Christoph Burger weiter. Zum anderen rückt die sogenannte Fachkräftereserve verstärkt in den Fokus von Arbeitgebern und wird auch von den Akteuren am Arbeitsmarkt – Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften, Arbeitsagenturen – umworben. Quelle: dpa
Davon profitieren qualifizierte Kräfte nach der Elternzeit, gut ausgebildete Menschen mit Migrationshintergrund und sogar ältere Fach- und Führungskräfte, wenn sie ihr Wissen aktuell gehalten haben. „Oft wird in diesen Fällen jedoch Karriereberatung und Weiterbildung für eine Neupositionierung nötig sein. Vielfältige Förderprogramme für diese besonderen Gruppen stehen zur Verfügung“ so Lars Hahn. Doch nicht alle können gefördert werden. So lautet das abschließende Fazit von Christoph Burger zum Arbeitsmarkt 2013: „Forderungen, die die GenY stellt und die Förderung dieser begehrten Fachkräfte durch die HR-Abteilungen werden sich ergänzen. Zurück bleiben die schlecht Qualifizierten.“ Quelle: gms
Assessmentcenter – out„Immer mehr Unternehmen distanzieren sich von der Bezeichnung Assessment-Center und kreieren eigene Arbeitstitel wie Potenzialvalidierung, Quality Gate oder Karriereworkshop“, sagt Experte für AC, Johannes Stärk. Allerdings sei nur die „Verpackung“ neu. Bei der Auswahl externer Bewerber sind ACs leicht rückläufig, dies hat mit Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt zu tun. In fast allen Großunternehmen sind ACs bei der Führungskräfteauswahl obligatorisch, 27 der DAX30-Unternehmen setzen ACs ein, diese Entwicklung erfasst jetzt auch die etwas kleineren Firmen, in Unternehmen unter 1000 Mitarbeitern kam das Instrument bisher weniger zum Einsatz, das ändert sich gerade. Quelle: gms
Downshifting – Neuer Trend im mittleren AlterViele Menschen stellen die Karriere über viele Jahre über ihr Privatleben und definieren so ihren Erfolg. „Zu einem bestimmten Zeitpunkt, oft sind die Personen um die 50 Jahre alt, blicken sie auf ihren Lebensweg und fragen sich, ob sie diesen so weiter beschreiten möchten. Sie entwickeln den Wunsch nach einer Veränderung, denn sie haben meist das Gefühl, im Leben etwas zu verpassen“, berichtet der Experte für Neuorientierung im Beruf Dr. Bernd Slaghuis. Quelle: dpa
„Downshifting im Beruf, also das gezielte Herunterkommen, Entschleunigen und der aktive Verzicht auf Karriere um jeden Preis ist ein Ziel, welches von immer mehr Menschen angestrebt wird. Mit einer weiter zunehmenden Beschleunigung der Arbeitsprozesse und steigenden Anforderungen an Reaktionszeiten von Führungskräften und Mitarbeitern wird auch das Downshifting im Beruf eine zunehmende Bedeutung gewinnen“, so der Kölner Karriere-Coach weiter. Quelle: dpa
Führung –  Gesunde MitarbeiterFührungscoach und Karrierecoach Martina Bandoly meint: „Mitarbeiterorientierte Führung wird sich immer mehr durchsetzen und dabei ist der Führungsstil entscheidend, ob Mitarbeiter gesund bleiben oder krank werden.“ Die Lust auf Kommunikation ist und bleibt zentrale Voraussetzung für den Erfolg als Führungskraft. Gute Führungskräfte leben von der Motivation, etwas bewegen und beeinflussen zu wollen. Sie wollen entscheiden und etwas leisten. „Sie sind eher kommunikative Moderatoren als Sonnenkönige, die ihr Volk befehligen“, so die Karriereberaterin Gudrun Happich. Quelle: dpa

Big Brother im Klassenzimmer

Und noch einen Kritikpunkt hat der Professor von der Hochschule Offenburg parat. Er verweist auf die möglichen Datenschutzprobleme bei Online-Seminaren. Denn jeder, der an einem wie auch immer gearteten Onlinekurs teilnimmt, muss sich nicht nur mit seinen persönlichen Daten anmelden, auch sein Lernverhalten wird genau registriert. Seine Fortschritte, die Fehler, die er macht, die Übungen, die er wiederholt, die Themen und Videoclips, die besonders interessieren, alles wird online gespeichert.

In Zeiten der allgegenwärtigen Online-Überwachung sollte man darüber zumindest mal kurz nachgedacht haben.

Doch letztlich wird dies den Erfolg des digitalen Lernens nicht aufhalten.

Die Wahl des Anbieters

Wer sich online weiterbilden will, sollte sich die infrage kommenden Angebote nach bestimmten Aspekten prüfen. Wichtig ist, dass der Veranstalter genaue Angaben über Inhalte und Themen des jeweiligen Kurses machen. Daneben sollte man auch wissen, wer den Kurs veranstaltet und wer als Dozent auftritt.

Insbesondere bei Sprachkursen ist es wichtig zu wissen, ob die angebotenen Videos und Lehrmaterialien auf dem neuesten Stand sind und ob der jeweilige Kurs sich an einem anerkannten europäischen Sprachenzertifikat orientiert. Tipp: Bei einem Video kann man oft schon an den Kulissen erkennen, wann ungefähr es gedreht wurde. Steht da noch ein alter Röhrenmonitor auf dem Schreibtisch? Dann ist das Video möglicherweise auch sprachlich nicht mehr auf dem neuesten Stand?

Fast alle seriösen Anbieter geben die Möglichkeit, Basisfunktionen auszuprobieren oder für ein oder zwei Wochen kostenlos teilzunehmen und sich erst dann zu entscheiden.

Gerade die Schnupperphase kann man auch dazu nutzen, die Zuverlässigkeit und Performance des Webservers auszuprobieren. Wenn es da zu verschiedensten Tageszeiten beim Aufrufen von Lektionen oder Start von Videoclips zu längeren Wartezeiten kommt, könnte dies ein Hinweis auf Überlastung des Servers sein.

Lange Wartezeiten machen auch beim Online-Lernen keinen Spaß. Selbst dann nicht, wenn man das Online-Seminar am idyllischen Urlaubsort absolviert.

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