Schüler-Studie Asiatische Kinder sind fleißiger - und erfolgreicher

Ohne Fleiß kein Preis - wie wahr das Sprichwort ist, zeigt jetzt eine neue Studie. Asiatische Schüler in den USA haben vor allem deshalb bessere Noten, weil sie ehrgeiziger sind.

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Beim neuen internationalen Pisa-Schultest haben sich die Schüler in Deutschland im oberen Mittelfeld behauptet. Quelle: dpa

Harte Arbeit macht sich bezahlt: In den USA gelten viele Menschen asiatischer Abstammung als „high-achiever“, also als erfolgreiche, ehrgeizige und fleißige Überflieger. Tigermütter wie die US-Hochschullehrerin Amy Chua, die ihre Kinder mit harter Hand erziehen, sind keine Seltenheit. Und dieses Konzept scheint tatsächlich aufzugehen. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine neue Studie von Amy Hsin (Universität von New York) und Yu Xie (Universität von Michigan).

Die Forscher begleiteten für ihre Langzeitstudie 4000 weiße und 1000 asiatische Kinder, und zwar vom Kindergarten bis in die High School. Alle zwei Jahre befragten sie die Kinder und verglichen ihre Leistungen. Und siehe da: Die Asiaten waren tatsächlich erfolgreicher. Aber wieso?

Der Bildungsstatus der Eltern hatte kaum Einfluss auf die Noten der Kinder. Entscheidend war vielmehr ein vermeintlich banaler Faktor: harte Arbeit. 91 Prozent der Leistungsunterschiede entstanden durch puren Aufwand.

In ihrer Studie fanden die Wissenschaftler Unterschiede in puncto Mentalität. Die asiatischen Amerikaner waren überwiegend der Ansicht, dass Intelligenz trainiert und durch dauerhafte Arbeit gesteigert werden könne. Ihre amerikanischen Kollegen gingen hingegen davon aus, dass Intelligenz angeboren sei.

Mehr noch: Asiatische Studenten sagten zudem, dass ihre Eltern mehr Druck auf sie ausgeübt hätten, Schule und Studium erfolgreich abzuschließen. Diese Erwartungen hätten sie erfüllen wollen und daher mehr gelernt als ihre amerikanischen Mitschüler.

Aber was lässt sich von dieser Attitüde lernen? Laut Amy Chua einiges. Am wichtigsten seien hohe Erwartungen. "Damit signalisiere ich meinen Kindern, dass ich unerschütterlich an sie glaube", sagte sie einmal. Und sie lasse es niemals durchgehen, dass ihre Kinder schlechte Leistungen durch Ausreden entschuldigen.

Doch die Studie von Hsin und Xie deutet auch darauf hin, dass die beobachteten Kinder hohe psychologische und soziale Kosten für ihren akademischen Erfolg zahlen. Die amerikanischen Schüler verbrachten ihre Freizeit vorwiegend mit Freunden, die asiatischen Kinder blieben eher allein zu Hause. Außerdem verstanden sie sich schlechter mit ihren Eltern - und stritten häufiger mit ihnen. Alles hat eben seinen Preis.

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