Schuhe im Job Wenn der Absatz die Souveränität gefährdet

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Röcke und Kleider erfordern eher hohe Schuhe als Hosen

Die individuelle Vorliebe für die richtige Absatzhöhe muss auch beim weiteren Outfit berücksichtigt werden. Röcke, Kleider und Kostüme wirken häufig in Kombination mit Absatzschuhen eleganter, meint Claudia Schulz. „Ich finde es sehr schön zum Kostüm oder Kleid einen höheren Absatz zu tragen. Auch zu festlichen Anlässen finde ich höhere Absätze gefragt“, sagt die Expertin. Aber: „Man kann heute aber nicht mehr sagen, dass ein festlicher Schuh unbedingt hoch sein muss.“

Starlay vertritt hier eine etwas strengere Auffassung: „Ein Rock sieht mit ganz flachen Schuhen nicht so elegant aus, weil der Gang ein anderer ist.“ Wer vollkommen flache Schuhe bevorzuge, sei damit automatisch eher eine Hosenträgerin. Auch bei Sportverletzungen oder anderen Fußleiden gelte: Flache oder sehr bequeme Schuhe gleich: Hosenoutfit.

Sandalen sind erlaubt – aber nur für Frauen

Sandalen sind ein heikles Thema bei der Frage nach dem richtigen Schuh im Büro. Einig sind sich die Expertinnen darin, dass die vorne offenen Schuhe am Arbeitsplatz nur an sehr gepflegte Füße gehören. Eine Ausnahme bilden Branchen mit sehr konservativen Dresscodes wie Bankenwesen, Anwaltskanzleien oder Notariate. Dort herrscht vielfach auch immer noch „Strumpfzwang“, auch für Frauen. Strümpfe aber sind nicht vereinbar mit vorne offenen Schuhen. „Nackte Fußzehen sind in vielen Branchen nicht gern gesehen. Da sind die Slings eine gute Alternative, weil sie hinten nur einen Riemen haben und etwas luftiger sind, ohne Sandalen zu sein. Es scheint in vielen Unternehmen ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass die Zehen bedeckt sein sollen“, sagt Claudia Schulz vom Schuhinstitut.

Katharina Starlay sieht dies etwas lockerer. Im Knigge zu den verschiedenen Business-Dresscodes hat sie jeweils eine „light“-Variante für den Sommer definiert. Sandalen sind dabei erlaubt – mit Einschränkungen. „Wenn die Schuhe vorne offen sind, dann muss der Fuß wirklich super gepflegt sein. Und das gilt ausschließlich für Frauen. Männerfüße in Sandalen sind immer noch nicht modern oder schick“, sagt die Style-Expertin.

Keine Gummisohlen für Business-Männer

Für Männer bleiben im Sommer nicht so viele Schuhtypen wie für Frauen übrig. Dafür sind die Regeln auch etwas einfacher. Die Modeexpertinnen empfehlen Männern leichte Lederschuhe, unter Umständen seien Füßlinge statt Socken und freie Fesseln in Ordnung. „Im Sommer darf es auch mal ein guter Loafer sein, Schnürschuhe sind kein Muss“, sagt Claudia Schulz. Je nach Branche könne aber auch der dunkle Schnürschuh weiterhin die einzige Alternative sein. Dank italienischer Mode sei inzwischen auch die – ursprünglich angelsächsische – Regel „no brown shoes after 6 o‘ clock“ nicht mehr so verbreitet wie einst. „Braune Schuhe gehen inzwischen auch abends“, sagt Schulz.

Wichtig ist ihr noch ein anderer Punkt: „Männer sollten darauf achten, dass ihre Schuhe keine Gummisohle haben. Wenn viel Geld in einen Anzug investiert wird und dazu dann dicke Gummisohlen getragen werden, finde ich das ein wenig schäbig.“ Und ganz generell gelte sowieso: Alle Schuhe müssten immer gepflegt sein.

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