Stress im Job Jeder zweite Deutsche fühlen sich täglich unter Druck gesetzt

Das ständig klingelnde Telefon, die vielen Emails, der Zeitdruck – eine internationale Umfrage des Karriereportals Monster zeigt, dass die Hälfte der Deutschen täglich unter Stress im Job leiden. Damit liegen sie im europäischen Durschnitt, mehr Stress haben nur die Amerikaner.

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Die Berufe mit den höchsten und niedrigsten Stressgraden
Platz 5:Höchste Stressbelastung: KochNiedrigste Stressbelastung: Sozialarbeiter* Die Stressbelastung von Berufen basiert auf 15 verschiedenen, stressfördernden Faktoren, wie z.B. Termindruck, Wettbewerbsintensität, körperliche sowie emotionale Belastung. Die Summe der Faktoren bestimmt das Ranking. Je schädlicher der Stress eingestuft wurde, desto höher wurde er dabei gewichtet. Quelle: dpa
Platz 4:Höchste Stressbelastung: JournalistNiedrigste Stressbelastung: Sekretär Quelle: dpa
Platz 3:Höchste Stressbelastung: PilotNiedrigste Stressbelastung: Übersetzer Quelle: dpa/dpaweb
Platz 2:Höchste Stressbelastung: FacharztNiedrigste Stressbelastung: Bibliothekar Quelle: dpa
Platz 1:Höchste Stressbelastung: BohrhelferNiedrigste Stressbelastung: Rezeptionistin Quelle: AP

Monster befragte mehr als 3.500 Arbeitnehmer weltweit: Wie oft fühlten sie sich in den letzten Monaten gestresst? Das Ergebnis: 17 Prozent der Bundesbürger gaben an, mehrmals im Monat unter Stress zu leiden, 23 Prozent mehrmals in der Woche und über die Hälfte der Befragten sogar täglich. Damit liegen die Deutschen im europäischen Durchschnitt. Diesen Wert toppen können nur die Amerikaner: 65 Prozent stehen täglich unter Stress. Dementsprechend gering ist der Anteil derer, die keinen Druck am Arbeitsplatz kennen. Nur sechs Prozent der weltweit Befragten sind nie gestresst, in Deutschland liegt der Anteil mit neun Prozent ein wenig höher.

Stress macht krank

Die Gründe für zu viel Stress im Job sind vielfältig: Die ständige Erreichbarkeit durch Smartphones auch nach Dienstschluss und am Wochenende, Konkurrenzdruck, die Angst vor der Kündigung oder ein steigender Arbeitsaufwand. Doch die Auswirkungen sind meist die gleichen. Laut der aktuellen DAK-Gesundheitsstudie leidet mehr als die Hälfte der notorisch Gestressten unter Schlaflosigkeit. Rund ein Drittel klagen über Konzentrationsstörungen, Unruhe und Stimmungsschwankungen. Bei sieben Prozent führt der ständige Druck zu Herzrasen. Nimmt der Stress auch längerfristig nicht ab, kann das eine der zentralen Ursache für psychische Krankheiten wie Depressionen und Angststörungen sein. Kurz: Zu viel Stress macht krank.

Und das wirkt sich auf die Arbeitsleistung aus. Laut Gesundheitsreport hat sich die Anzahl der Tage, die Beschäftigte aufgrund von Depressionen und anderen psychischen Krankheiten am Arbeitsplatz fehlen, in den vergangen 15 Jahren mehr als verdoppelt.  Im Jahr 1997 wurde nur jeder 50. Beschäftigte wegen eines psychischen Leidens krankgeschrieben, im vergangenen Jahr  war es schon jeder 22.

Doch wie lässt sich Stress am besten vermeiden? Manchmal kann es schon helfen, das Handy nach Dienstschluss einfach mal auszuschalten oder sich öfter Pausen zu gönnen. Reicht das nicht, raten Experten unbedingt mit dem Chef zu sprechen. So kann gemeinsam nach einer Lösung gesucht werden. Oft helfen schon kleine Veränderungen in der täglichen Routine oder eine bessere Absprache mit den Kollegen um Stress zu vermeiden.

Aber auch die Krankenkasse haben erkannt, welch negativen Auswirkungen der Stress auf die Gesundheit ihrer Versicherten haben kann. Sie bieten deshalb eine Reihe von Kursen an, die beim Abschalten helfen sollen. Zum Beispiel hat die Techniker Krankenkasse Online-Kurse wie „Stressfrei durch Zeitmanagement“ im Programm, aber auch Yoga-Stunden oder autogenes Training werden von vielen Kassen bezuschusst.

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