
"Die Coaching-Branche ist unübersichtlich", schreibt Stiftung Warentest in der Einleitung zu ihrem neuen Spezial-Paket.
Wohl wahr: Mehr als 8000 so genannter Coaches gibt es allein in Deutschland. Sie bewältigen gemeinsam mit dem Klienten berufliche Krisen, helfen den richtigen Weg im Karrieredschungel zu finden und unterstützen Manager dabei, Angestellte zu führen. So weit, so gut.
Was ist Coaching?
Coaching ist ein persönlicher Prozess, der dazu anregt, sich weiterzuentwickeln. Die Klienten sollen blockierende Denk- und Verhaltensmuster erkennen, sich neu ausrichten und eigenständige Lösungen finden – soweit die Theorie.
Coaching hat seinen Ursprung im Sport. Der Coach arbeitet daran, die Sportler zu Spitzenleistungen zu führen, in ihnen Kräfte zu wecken, die sie weit über die üblichen Erwartungen hinaustreiben. Dabei geht es ihm nicht nur um Technik und Kondition, sondern auch um psychologische und mentale Betreuung - und dies oft auf autoritäre Weise. Nach erreichter Spitzenleistung wechseln die Sportler oft den Coach, weil sie sich aus der starren Herrschaftsbeziehung befreien und weiterkommen wollen.
Das Problem ist bloß: "Coach" ist keine geschützte Berufsbezeichnung, es gibt keine geregelte Berufsausbildung. Deshalb kann sich jeder, der sich dazu berufen fühlt, Coach nennen und als solcher tätig werden. Und das macht es Blendern, Abzockern und Stümpern leicht.
Um Abhilfe zu schaffen, hat die Stiftung Warentest nun einen neuen Leitfaden für die Suche nach dem richtigen zusammengestellt. Für 2,50 Euro gibt es Erfahrungsberichte, Checklisten und ausführliche Tabellen zu den Aufnahme- und Qualifizierungskriterien von 22 Coaching-Verbänden. Damit hat sich der Großteil der insgesamt 27 deutschen Coaching-Verbände an der Umfrage beteiligt.
Beruf
Keine Ratschläge
Wenig überraschend: Nicht jeder hat das Zeug zum Coach. Ein guter Coach, so die Stiftung Warentest, brauche psychologisches Wissen, Kenntnisse über Karrierewege, Unternehmensformen und Führungsstile. Außerdem müsse er ein Spektrum an Methoden beherrschen. Darunter Analysetools, um das Problem seines Klienten zu entschlüsseln. Oder Fragetechniken, um dessen Selbstreflexion anzuregen. Ratschläge erteile der Coach nämlich nicht.
Wer sich einen Überblick darüber verschaffen möchte, was nach Ansicht der Stiftung Warentest in die Erstausbildung eines angehende Coaches gehört, kann sich den Kriterienkatalog kostenlos herunterladen.