Studie Im Home-Office arbeiten Eltern länger als im Betrieb

Homeoffice verleitet zu mehr Arbeitszeit Quelle: imago images

Durch eine freie Arbeitseinteilung soll Zeit für die eigenen Kinder bleiben – das Home-Office verspricht Eltern in erster Linie Flexibilität. Doch diese Flexibilität hat einer Studie zufolge ihren Preis: Im Home-Office arbeiten Eltern länger als die Kollegen im Büro.

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Mütter und Väter mit flexiblen Arbeitszeiten oder Home-Office arbeiten einer Studie für die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung zufolge länger als Eltern mit fester Anwesenheit im Betrieb. Väter machten bei völlig freier Arbeitszeitgestaltung durchschnittlich vier Überstunden in der Woche, Mütter arbeiteten eine knappe Stunde länger, schreibt die Arbeitszeitforscherin Yvonne Lott in ihrer am Dienstag vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Böckler-Stiftung veröffentlichten Untersuchung. Lott hat Daten des sozio-ökonomischen Panels, einer repräsentativen Befragung von rund 30.000 Bundesbürgern ausgewertet.

Ungeachtet der insgesamt längeren Arbeitszeit nutzten Mütter flexible Arbeitszeiten vor allem, um ihre Kinder länger betreuen zu können, hieß es weiter. Bei Vätern spiele das kaum eine Rolle. Lott erläuterte dies am Beispiel Home-Office: Mütter, die von Zuhause aus arbeiten, bringen demnach pro Woche drei Stunden mehr für die Kinderbetreuung auf als Mütter, die im Betrieb arbeiten.

Zugleich machten sie eine zusätzliche Überstunde in der Woche. Väter im Homeoffice machten pro Woche zwei Überstunden mehr als Väter ohne Heimarbeit, sie nähmen sich aber nicht mehr Zeit für die Kinder.

Die SPD macht derzeit in der Bundesregierung Druck für ein Recht auf Homeoffice für die Arbeitnehmer in Deutschland. Sie stößt dabei allerdings auf entschiedenen Widerstand in der Union und bei den Arbeitgebern.

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