




Auch im vergangenen Jahr konnte sich Google wieder mit dem Titel beliebtester Arbeitgeber der Welt schmücken. Doch der Internetriese überzeugt den Nachwuchs nicht nur mit neuen Technologien, sondern vor allem mit seiner vieldiskutierten Unternehmenskultur: Mit freiem Essen für alle, gemütlichen Couchecken statt steriler Besprechungsräume und der Freiheit einen Tag in der Woche an einem eigenen Projekt zu arbeiten, hält der Konzern seine Mitarbeiter bei Laune.
Das Argument, die Angestellten sollten doch arbeiten und nicht durch Kickerturniere oder Liegestühle in der Sonne abgelenkt werden, wird zukünftig noch weiter an Beachtung verlieren, denn eine Studie zeigt: Glückliche Menschen sind produktiver. Zu dieser Erkenntnis kommen drei Ökonomen der Universität von Warwick, Großbritannien.
Im Verlauf mehrerer Jahre haben die Wissenschaftler verschiedene Versuche mit mehr als 700 Personen durchgeführt. Insgesamt kamen sie zu dem Ergebnis, dass glückliche Menschen in etwa zwölf Prozent produktiver sind als andere Menschen.
In den vier verschiedenen Experimenten wurden die Teilnehmer etwa mit unterhaltsamen Comedy-Videos oder Schokolade stimuliert und sollten danach zum Beispiel mathematische Gleichungen lösen. Das taten sie mit größerem Erfolg als die Kontrollgruppe.
Dennoch heißt, es in der Studie, dass daraus keine direkte Regel für Arbeitgeber abgeleitet werden könne. Denn die Untersuchung sage nichts über die Kosten und die damit einhergehenden Nutzen für die Unternehmen aus.
Die Verbindung zwischen Glück und Produktivität sei aber eindeutig und hätte somit auch Auswirkungen für Personalabteilungen und Manager.
"Unternehmen wie Google haben mehr in die Förderung ihrer Arbeitnehmer investiert und deshalb ist die Begeisterung der Mitarbeiter gestiegen", sagt Andrew Oswald, Ökonom von der Universität Warwick. "Bei Google ist sie um 37 Prozent gewachsen. Die wissen, wovon sie sprechen."