




Ab Montag muss Joachim Löw unter Beweis stellen, dass er aus 23 Vereinsspielern eine funktionierende Nationalmannschaft geformt hat. Ein Team, das sich blind versteht. Ein Team, in dem jeder weiß, was er zu tun hat. Ein Team, in dem persönliche Befindlichkeiten hinter dem Erfolg der Mannschaft zurückstehen. Nur wenn das gelingt, haben die deutschen Fußballer Chancen auf den Weltmeistertitel. Doch diese Voraussetzungen gelten nicht nur im Fußball, sondern auch in der Wirtschaft. Der Trainer ist der Chef, der seine Mitarbeiter zu einem funktionierenden Team formen muss, um erfolgreich zu sein.
Und genau in dieser Hinsicht besteht laut Personaldienstleister Robert Half Handlungsbedarf. 44 Prozent der befragten Büroangestellten in Deutschland gaben an, in einem Team zu arbeiten, das allenfalls durchschnittliche Leistungen liefere. Sven Hennige, Deutschlandchef von Robert Half, glaubt, dass das nicht nur für die Geschäftsergebnisse negativ ist. „Ich beobachte außerdem, dass diese Arbeitgeber für Bewerber wesentlich attraktiver sind als weniger erfolgreiche Unternehmen.“ – Oder übertragen auf die Fußballwelt: Wer will nicht für Bayern München, Real Madrid oder Juventus Turin spielen?
Die unterschiedlichen Typen eines Teams
Er übernimmt gerne die Vorbildfunktion, hält das Team zusammen und spornt die anderen an. Außerdem spricht er Bedenken an und präsentiert Lösungen für Probleme. Um ihn zu motivieren, kann der Chef ihm zusätzliche Verantwortung übertragen – sowohl hinsichtlich inhaltlicher Entscheidungen als auch beim Führen der restlichen Mannschaft. Sich immer wieder neu zu beweisen, ist seine zentrale Motivation.
Er kann ständig Höchstleistungen abrufen, liebt Herausforderungen und reagiert schnell auf neue Anforderungen – auch unter Druck. Der Top-Performer erwartet regelmäßige Belohnungen für Erfolge. Diese können sowohl materieller Natur sein, aber auch Lob und Aufstiegschancen motivieren ihn.
Er ist neutral und fair gegenüber allen Beteiligten, egal ob Kollegen, Kunden oder Lieferanten. Er hat die Gabe Emotionen und Fakten zu trennen. Dieser Typ fühlt sich besonders in Abteilungen beziehungsweise Betrieben wohl, die ihr Handeln an Unternehmenswerten ausrichten. Auch ihn motiviert eine gewisse Entscheidungsfreiheit, allerdings braucht er Richtlinien, an denen er sich orientieren kann.
Er ist ein langjähriger Mitarbeiter, auf dessen Leistung man sich verlassen kann. Außerdem teilt er sein Wissen gerne, bringt so das gesamte Team voran. Auch der Profi will durch neue Aufgaben gefordert und gefördert werden. Motivieren Sie ihn, in dem Sie ihn als Mentor für neue Mitarbeiter oder Verbindungsmann zwischen verschiedenen Abteilungen einsetzen. Das zeigt, wie sehr Sie seine Erfahrung schätzen.
Die meisten Neuen wollen schnell lernen und sich im Team einfügen. Sie bringen neue Ideen und wertvolles Wissen mit. Mit einem Einarbeitungsplan könnte der Vorgesetzte den Neuankömmling motivieren. Seine Rolle sollte darin ebenso geklärt werden, wie die übergeordneten Geschäftsziele. Regelmäßiges Feedback sind besonders für die Neuen wichtig.
Die Studie von Robert Half bestätigt ebenfalls, dass soziale Kompetenzen ebenso wichtig sind wie fachliche Fähigkeiten. Davon gehen immerhin 66 Prozent der Befragten aus. Ein Fünftel rät dem Vorgesetzten sogar, bei Neueinstellungen mehr Wert auf die sogenannten Soft Skills zu legen als auf Fachkenntnisse. 35 Prozent halten Teamfähigkeit für die wichtigste Eigenschaft von Mannschaftsmitgliedern. Gefolgt von der Offenheit für neue Ideen und von der eigenen Arbeitsmoral. Zwölf Prozent legen bei ihren Kollegen besonderen Wert auf Flexibilität, fünf Prozent finden Anpassungsfähigkeit wichtig.
Der Leitfaden an den sich der Trainer beziehungsweise Vorgesetzte halten sollte, um ein erfolgreiches Team zu formen, umfasst laut Robert Half zehn zentrale Punkte.





1. Positive Unternehmenskultur schaffen
Nur wo Vertrauen und Offenheit herrscht, können Mitarbeiter ihre Höchstleistungen abrufen. Kenne die Belegschaft beispielsweise die Unternehmensstrategie, könne sie sich eher mit der gemeinsamen Vision identifizieren.
2. Auf Vielfalt setzen
Holen Sie Querdenker ins Team. Nur wenn unterschiedliche Ansichten diskutiert werden, können neue Wege gegangen werden. Haben Sie zum Beispiel überwiegend Wirtschaftswissenschaftler in Ihrer Abteilung, könnte ein Psychologe oder Politikwissenschaftler neuen Wind hineinbringen.