Tipps zur Motivation So lernen Sie Ihren Job wieder lieben

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Wie man die positive Einstellung beibehält

Ist das nicht nur ein Psycho-Trick?
Perspektivenwechsel ist nie ein Psychotrick. Es ist die Bestrebung, die eingefahrenen Wahrnehmungsmuster zu erweitern. Wir sind zu oft Opfer dieser Muster und verlieren uns im Tunneldenken. Jeder hat das Anrecht auf Freude an der Arbeit. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Jeder ist selbst verantwortlich. Aber das ist eigentlich auch eine gute Botschaft. Sie beendet die Fremdbestimmtheit, bringt Sie raus aus der Opferrolle und in die Rolle des Steuermanns. Meine Methode unterstützt dabei, die eigenen Möglichkeiten zu erkennen, sie auszuschöpfen und Verantwortung zu übernehmen. So wie die Liebe nicht von selbst kommt, kommt auch Freude an der Arbeit nicht von selbst. Freude an der Arbeit erfordert Arbeit an der Freude.

Was Vorgesetzte tun können, damit ihre Angestellten zufrieden sind (und bleiben)

Wie schafft man es, eine positive Einstellung zu bewahren?
Ich glaube, wir werden zu leicht Opfer unserer eigenen Erwartungen. Wir hätten gerne, dass die Veränderung sofort, in einem Schritt und ganz leicht ginge. Ich halte mich in den schwierigen Phasen eines Entwicklungsprozesses an drei Grundsätze:

1. Nichts, was bleiben soll, geht schnell.

2. Eine Veränderung, die leicht geht, ist keine Veränderung.

3. Nur mittelmäßige Menschen sind immer spitze.

Wie man sich selbst bei der Stange halten und seine Vorhaben umsetzen kann? Planen Sie kleine Schritte der Veränderung, nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Freuen Sie sich über kleine Erfolge und vor allem: die Rückschläge nicht wiederkäuen. Nicht zu kritisch mit sich selbst sein. Sich nicht von anderen runterziehen lassen. Auf die eigenen Fähigkeiten vertrauen. Ganz wichtig auch: Andere Menschen anlächeln. Da gibt es mittlerweile Studien, dass lächelnde Menschen von ihrer Umwelt mehr zurückbekommen. Das hilft bei Rückschlägen.

Können Sie Frustrierten einige Schnellhilfe-Tipps geben?
Der hilfreichste Grundsatz kommt von Friedrich von Schlegel: "Es ist unmöglich, jemandem ein Ärgernis zu geben, wenn er's nicht nehmen will.“ Nehmen Sie nicht jedes Ärgernis an. Achten Sie gezielt auf die positiven Details Ihres Jobs und nicht nur auf die negativen. Es hilft, die heiteren Momente bewusst zu genießen. Meiden Sie Miesmacher im Umfeld und suchen Sie sich aufbauende Gesprächspartner zum Austausch. Schließen Sie mit Misslungenem aus der Vergangenheit konsequent ab und konzentrieren Sie sich auf Gelingendes in der Zukunft. So setzen Sie eine Ermutigungsspirale in Gang. Und wenn die Entmutigung schon sehr fortgeschritten ist und Sie kurz davor sind, die Flinte ins Korn zu werfen, stellen Sie sich die zentrale Frage: "Was steht für wen auf dem Spiel, wenn ich jetzt aufgebe?“ Die Lösung verzwickter Situationen beginnt mit der richtigen Einstellung.

Noch eine letzte Frage, Herr Vater: Warum tun Sie sich das eigentlich an?
Natürlich stelle ich mir die Frage auch immer wieder. Die Antwort lautet für mich: weil ich mehr Menschen am Montagmorgen mit einem Lächeln zur Arbeit kommen sehen möchte. Menschen, die in Ihrer Arbeit nicht nur Verpflichtung, sondern auch Verlockung sehen, weil sie stolz auf ihre Arbeit sind.

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